Deutlich abwärts: Die deutschen Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche erhebliche Verluste verzeichnet. Nach einem Auf und Ab in der ersten Wochenhälfte ging es ab Donnerstag steil nach unten. Und dies, obwohl Äußerungen des Chefs der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, eine Zinssenkung durch die Fed im Herbst wahrscheinlicher werden ließen. Allerdings fokussierten die Anleger in der vergangenen Woche eher auf schwache Wirtschaftszahlen aus den USA, die zu Sorgen über die US-amerikanische Konjunkturentwicklung führten. Nach Vorlage des offiziellen US-Arbeitsmarktberichts am Freitag weiteten sich die Kursverluste an den Börsen aus. Für zusätzlichen Abgabedruck sorgten einige mit Enttäuschung aufgenommene Unternehmenszahlen, darunter die der US-Technologieriesen
Amazon und
Intel sowie der deutschen Automobilkonzerne
BMW und
Daimler Truck.
Dax mit höchstem Wochenverlust seit zwei Jahren
Der
Deutsche Aktienindex (Dax) büßte im Wochenvergleich 4,1 Prozent ein auf 17.661,22 Punkte; dies war sein höchster Wochenverlust seit rund zwei Jahren. Der
MDax gab 2,6 Prozent ab auf 24.464,06 Zähler. Der
TecDax fiel um 2,5 Prozent auf 3.249,88 Punkte. Der
m:access All-Share reduzierte sich um 0,5 Prozent auf 1.198,20 Zähler.
Das größte Wochenminus im Dax verzeichneten mit 9,5 Prozent die Titel der
Commerzbank, hier wirkten sich die Erwartungen niedrigerer Zinsen nach schwachen US-Konjunkturdaten und entsprechenden Signale seitens der Fed negativ aus. Die Kurse von
Daimler Truck und
BMW gaben nach mit Enttäuschung aufgenommenen Zahlen und Prognosen auf Wochensicht 7,0 beziehungsweise 6,2 Prozent ab, der von
Mercedes Benz reduzierte sich um 6,7 Prozent, der von
Volkswagen um 8,1Prozent. Dagegen legten die Titel von
Sartorius, weiter zu, in der vergangenen Woche um 14,2 Prozent. Im MDax kletterte der Kurs von
Teamviewer nach gut aufgenommenen Quartalszahlen um 18,8 Prozent.
Legten in einem Umfeld einbrechender Kurse weiter zu: Die Titel von Sartorius /Bild: Sartorius Campus Göttingen
Anleihen: Schwache Konjunkturdaten sorgen für Auftrieb
Die Kurse an den deutschen Anleihemärkten sind in der vergangenen Woche deutlich gestiegen. Schwache Konjunkturdaten von dies- wie jenseits des Atlantiks, die die Erwartungen sinkender Zinsen unterstützten, sorgten für Auftrieb bei den Notierungen der Bundespapiere. Vor allem mit Blick auf die USA nahmen die Spekulationen über eine Zinssenkung im September zu, einige Marktteilnehmer brachten schon einen großen Zinsschritt um 0,5 Basispunkte ins Gespräch. Über den Erwartungen ausgefallene Inflationszahlen aus der Eurozone trübten die Stimmung an den Anleihemärkten nicht. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe fiel im Wochenvergleich von 2,40 auf 2,17 Prozent. Die Umlaufrendite ging von 2,44 auf 2,22 Prozent zurück.
USA: Rezessionssorgen schicken Kurse in den Keller
Die US-Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche merklich nachgegeben. Vor allem wiederaufgekommene Ängste vor einer Rezession in den USA, die durch schwache Arbeitsmarktdaten ausgelöst worden waren, belasteten die Stimmung an den Märkten. Einige unterhalb der Erwartungen ausgefallene Quartalszahlen trugen das Übrige zu den Wochenverlusten bei. Der
Dow-Jones gab im Wochenvergleich um 2,1 Prozent auf 39.737,26 Punkte nach. Der
S&P-500 verlor ebenfalls 2,1 Prozent auf 5.346,56 Zähler. Der Nasdaq-100 rutschte um 3,1 Prozent ab auf 18.440,84 Punkte.
Ausblick: Weitere Verluste erwartet
Behält das Gros der Analysten Recht, so müssen sich Anleger auch in den kommenden Tagen auf Verluste an den deutschen Aktienbörsen einstellen, die Volatilität dürfte hoch bleiben. Hintergrund ist der in der vergangenen Woche zu beobachtende Umstand, dass schwache Konjunkturdaten nicht mehr in erster Linie als Argument für eine lockerere Geldpolitik angesehen und damit begrüßt werden, sondern aktuell vielmehr Ängste um die Konjunktur wecken. Dies gilt vor allem für die USA, in der die Wirtschaftsentwicklung lange Zeit als deutlich stabiler und positiver angesehen wurde als in der Eurozone und speziell hierzulande. Wirtschaftsdaten aus den USA, die hier für neue Perspektiven sorgen könnten, sind in den kommenden Tagen rar gesät, für Aufmerksamkeit dürften allerdings der ISM-Index für das Dienstleistungsgewerbe in den USA sorgen. In der Eurozone stehen ebenfalls Dienstleistungsindizes zur Veröffentlichung an, hinzu kommen die Werkaufträge und die Industrieproduktion in Deutschland. Ob es hierbei allerdings positive Signale geben könnte, daran zweifeln etliche Beobachter.
Berichtssaison bleibt im Fokus
Weiter im Fokus steht die Berichtssaison. In Deutschland veröffentlichen in der aktuellen Woche planmäßig zwölf Dax-Unternehmen Zahlen und Ausblicke, darunter
Allianz,
Bayer,
Commerzbank,
Infineon,
Münchener Rück,
Siemens,
Siemens Energy und
Zalando. Neben den jeweiligen Unternehmenskurse könnten die Berichte auch die allgemeine Stimmung an den Märkten beeinflussen.
Stimmungsbeeinflussend könnte zudem die aktuelle geopolitische Weltlage sein, hier steht vor allem die weitere Entwicklung im Nahen Osten im Fokus.
Ausgewählte wichtige Termine der Woche
Montag, 05.08.: Dienstleistungsindizes für Deutschland und die Eurozone; Erzeugerpreise in der Eurozone; ISM-Index für das nicht-verarbeitende Gewerbe in den USA
Dienstag, 06.08.: Werkaufträge in Deutschland; Einzelhandelsumsätze in der Eurozone
Mittwoch, 07.08.: Industrieproduktion in Deutschland
Freitag, 09.08.: Verbraucherpreise in Deutschland
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