Geldpolitik sorgt für gute Stimmung

Der Marktbericht zur Woche

Grafik: BBAG/Unibrand
Kauflaune hält an: Die deutschen Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche zugelegt. Erneut waren es die Erwartungen an die Geldpolitik, die die positiven Impulse lieferten, zumal in der vergangenen Woche auch die chinesische Notenbank Maßnahmen zur Stützung der Konjunktur angekündigt hat. Letztere wurden dann von Bekundungen der chinesischen Regierung, die Wirtschaft unterstützen zu wollen, flankiert. Vor allem Unternehmen mit wichtigem Chinageschäft profitierten von diesen Äußerungen, darunter Automobilwerte. Aus den USA kommende Wirtschaftszahlen zu Ende der Handelswoche ließen zudem die Spekulationen über eine größere nächste Zinssenkung der US-Notenbank Fed zunehmen. Negative Konjunkturnachrichten wie die stärker als erwartet zurückgegangene Unternehmensstimmung in der Eurozone hinterließen an den Märkten keine anhaltenden Schäden.

Rückblick: Autowerte fahren Gewinne ein

Der Deutsche Aktienindex (Dax) markierte Donnerstag und Freitag neue Rekordhochs und gewann im Wochenvergleich 4,0 Prozent auf 19.473,63 Punkte. Der MDax sprang um 5,3 Prozent auf 27.210,14 Zähler. Der TecDax kletterte um 5,6 Prozent auf 3.446,38 Punkte. Der m:access All-Share kam um 0,3 Prozent voran auf 1.187,39 Zähler.

Zu den großen Gewinnern zählten in der vergangenen Woche die Titel von Premium-Automobilherstellern, Grund waren die erwähnten Hoffnungen auf ein wieder stärkeres Chinageschäft. An der Spitze der Wochengewinner-Liste standen im Dax die Anteile an Porsche AG  mit einem Plus von 14,5 Prozent. Der Kurs von BMW zog um 8,6 Prozent an, der von Mercedes Benz um 8,2 Prozent. Anhaltende Aufmerksamkeit erfuhren die Titel der Commerzbank. Während die Unicredit ihre Übernahmebemühungen fortsetzte, stellte sich der Bund auf die Seite des Frankfurter Geldhauses, das eigenständig bleiben will. Das Commerzbank-Management begeisterte die Anleger zudem mit der Ankündigung höherer Ausschüttungen an die Aktionäre sowie angehobenen Ertrags- und Renditezielen. Der Kurs der Commerzbank stieg auf Wochensicht um 7,8 Prozent.
Legten rasant zu, die Kurse der deutschen Autohersteller, an der Spitze die Porsche AG

Anleihen: Kurse legten merklich zu

Die Kurse an den deutschen Anleihemärkten haben in der vergangenen Woche merklich zugelegt. Schwächere Konjunkturdaten aus der Eurozone und den USA ließen einerseits die Risikofreude der Anleger sinken und erhöhten andererseits die Wahrscheinlichkeit weiterer Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank (EZB) sowie die Fed. Sich abschwächende Inflationszahlen befeuerten die Zinssenkungs-Spekulationen zusätzlich. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe fiel im Wochenvergleich von 2,22 auf 2,14 Prozent. Die Umlaufrendite ging von 2,16 auf 2,10 Prozent zurück.

USA: Gebremste Gewinne

Die US-Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche erneut Gewinne verzeichnet, allerdings in geringerem Umfang als in der Vorwoche. Hauptantrieb waren die Spekulationen über eine weitere Zinssenkung durch die Fed im November. Der Dow-Jones-Index stieg im Wochenvergleich um 0,6 Prozent auf 42.313,00 Punkte. Der S&P-500 legte ebenfalls 0,6 Prozent zu auf 5.738,17 Zähler. Beide Indizes markierten im Wochenverlauf wieder neue Rekordhochs. Der Nasdaq-100 verbesserte sich um 1,1 Prozent auf 20.008,62 Punkte.

Ausblick: Erwartungen an die Geldpolitik

Auch in der aktuellen Woche dürften es in hohem Maße die Erwartungen an die weitere Geldpolitik der EZB und der Fed sein, die das Geschehen an den deutschen Aktienbörsen beeinflussen. Zwar weisen einige Analysten darauf hin, dass Zinshoffnungen allein nicht dauerhaft für weitere Anstiege an den Aktienbörsen ausreichen dürften, wenn positive Konjunkturdaten weiter ausbleiben. Allerdings gehen auch diese Beobachter nicht davon aus, dass rasch eine Korrektur an den Börsen stattfinden könnte.
 
In den kommenden Tagen dürften die Anleger jedenfalls auf wichtige Wirtschaftsdaten wie die Verbraucherpreise in der Eurozone und den US-Arbeitsmarktbericht fokussieren, und diese wiederum auf ihre möglichen Auswirkungen auf die weiteren Notenbankentscheidungen analysieren. Mit Blick auf die Inflationsentwicklung gehen viele Experten von weiter rückläufigen Raten aus, was die Hoffnungen auf sinkende Zinsen steigen lassen dürfte. Dies könnte die zuletzt gesehene gute Stimmung der Anleger anhalten lassen. Daneben stehen mit Einkaufsmanagerindizes für die Eurozone, die USA und China hochkarätige Konjunktur-Stimmungsbarometer zur Veröffentlichung an.
 
Am Feiertag am Donnerstag findet zwar Börsenhandel statt, allerdings dürften viele Marktteilnehmer diesen und den folgenden Brückentag für eine kurze Auszeit nutzen, so dass das Börsengeschehen zu Ende der Handelswoche merklich ruhiger werden könnte.
Ausgewählte wichtige Termine der Woche
Montag, 30.09.: Verbraucherpreise in Deutschland; Einzelhandelsumsätze in Deutschland; Importpreise in Deutschland; Chicagoer Einkaufsmanagerindex (USA); Dalles Fed Herstellungsindex (USA); Caixin Einkaufsmanagerindizes (China)
Dienstag, 01.10.:
Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe in Deutschland und der Eurozone; Verbraucherpreise in der Eurozone; ISM-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in den USA; Gesamte Fahrzeugverkäufe in den USA
Mittwoch, 02.10.: A
rbeitslosenzahlen für die Eurozone; ADP-Arbeitsmarktbericht (USA)
Donnerstag, 03.10.
(Tag der Deutschen Einheit, Börsenhandel findet statt): Dienstleistungsindizes für Deutschland und die Eurozone; ISM-Index für das nicht-verarbeitende Gewerbe in den USA; S&P-Global-PMI-Gesamtindex (USA); Werkaufträge in den USA
Freitag, 04.10.:
Erzeugerpreise in der Eurozone; US-Arbeitsmarktbericht

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