Ulrich Meixner/ Bild: BBAG/Killius
Der August begann erwartungsvoll, so dass manche schon von einer Sommerrallye sprachen. Der DAX kratzte an der 14.000er Marke, doch gegen Ende des Monats folgte die Ernüchterung und der deutsche Leit-Index fiel auf deutlich unter 13.000 Punkte. Nicht zuletzt die Ankündigung des US-Notenbankpräsidenten Jerome Powell in Jackson Hole, dass die Fed weiter an der Zinsschraube drehen werde, um die Inflation zu bekämpfen, dämpfte die Stimmung der Investoren. Dass in Europa die EZB (noch) nicht gleichzieht und die Inflation nach wie vor hoch bleibt, trug auch nicht eben zur Stimmungsaufhellung bei.
Im August
bewegte sich der Auslandsanteil bei den gehandelten Aktien an der Börse
München nach Orderbuchumsatz mit 66 Prozent über dem Vormonatsniveau (61 Prozent). Allein die USA brachten 29 Prozent Anteil auf die Waage (Vormonat 26 Prozent),
gefolgt von Kanada, den Niederlanden (mit Shell an der Spitze) und Norwegen (Equinor und Nel ASA lagen hier an der Spitze).
Bei der Zahl der Orderausführungen,
den Trades, beträgt der Auslandsanteil 65 Prozent - ähnlich
wie beim Volumen -, allerdings liegen hier die USA mit 39 Prozent noch vor Deutschland. Dann folgen Kanada, die Niederlande, die Kaimaninseln (vor allem wegen JinkoSolar, Alibaba und NIO), sowie Großbritannien.
Während im Juni noch Apple die meistgehandelte Aktie an der Börse München war, hat dem US-Techwert nun die Deutsche Telekom die Spitzenposition abgejagt. Mit sechs Titeln aus den USA und dem norwegischen Equinor - zum ersten Mal unter den zehn meistgehandelten - sind Aktien aus dem Inland jedoch in der Minderzahl. Als Energieunternehmen auf Öl und Gas ausgerichtet konnte Equinor (vielleicht bekannter noch als ehemalige Statoil) in diesem Jahr eine hervorragende Performance hinlegen.
Blicken wir bei den meistgehandelten Aktien auf die Zahl der Trades,
finden wir die erste Aktie aus Deutschland mit der BASF erst auf Platz sechs, während SunHydrogen (USA), Nel ASA (Norwegen) und Plug Power (USA) die ersten drei Plätze einnehmen. First Hydrogen, Trillion Energy und Samsung SDI sind ebenfalls noch unter den meistgehandelten nach der Anzahl der Orders.
Die internationalen Titel einschießlich Deutschland nach Orderbuchvolumen:
Der Kurs der Deutschen Telekom bewegt sich bei soliden 18 Euro und ist
als deutscher Tech-Wert offensichtlich beliebt. Daneben spielt die
Energieversorgung eine wichtige Rolle wie RWE und Nordex zeigen, neu
unter die zehn meistgehandelten die Teleservice AG, eine Holding, die
Telekommunikation für Geschäftskunden anbietet und im August eine
Kapitalerhöhung per Privatplatzierung durchführte.
Berücksichtigen wir bei den deutschen Aktien die Anzahl der
Trades,
bleibt BASF an der Spitze, gefolgt von der Allianz - hier hat sich
nichts gegenüber dem Juli geändert. Dann jedoch hat sich BioNTech,
vielleicht angesichts der Sorge um den Pandemie-Herbst, auf Rang drei
vorgearbeitet. Außerdem im Gegensatz zum Orderbuchvolumen noch dabei:
Lufthansa, TUI, Deutsche Post und Mercedes-Benz.
Die meistgehandelten deutschen Aktien: