2018 war für Anleger an der Börse alles andere als ein einfaches Jahr. Der Handelsstreit zwischen China und den USA sowie der weiterhin ungelöste Brexit beherrschten die Schlagzeilen und verhagelten die Stimmung. Dazu kamen noch Probleme mit dem italienischen Haushalt und die angespannte Lage in Frankreich. So gab der
Dax um 18,3 Prozent nach und wies damit zum ersten Mal seit 2011 wieder eine negative Performance auf. Damit war er nicht allein, auch weitere Leitindizes aus aller Welt schnitten schlecht ab: Der
Dow Jones büßte mehr als 6 Prozent ein. Der
Nikkei lag fast 13 Prozent im Minus und der Shanghai Composite Index lag sogar 25 Prozent unter dem Vorjahresniveau. An der Börse München konnten die Handelsumsätze allerdings deutlich gesteigert werden und erstmals schob sich ein ausländischer Wert auf den zweiten Platz der meistgehandelten Titel vor:
Amazon. Die Deutschen bestellen also nicht nur immer mehr über das Internet, sie trauen dem Konzern auch zu, weiterzuwachsen. Im vierten Quartal - da mag das Weihnachtsgeschäft nicht ganz unbeteiligt gewesen sein - hatte Amazon sogar Platz eins eingenommen vor
BASF und
Allianz. In den drei Vorquartalen hatte der US-Konzern auf den Plätzen 2, 7 und 6 gelegen.
Allianz auf Platz 1
Die meistgehandelte Aktie 2018 an der Börse München war jedoch, wie schon im Vorjahr, die
Allianz SE. Auf den Plätzen drei bis fünf folgten die traditionell stark gehandelten
BASF und die
Deutsche Post sowie als zweiter US-Titel
Apple. Auf Platz 6 konnte sich DAX-Aufsteiger
Wirecard festsetzen, gefolgt von
Daimler,
Siemens,
SAP und der
Münchner Rück. Unter den Plätzen 11 bis 20 sind als ausländische Titel noch das chinesische Facebook-Äquivalent
Tencent,
Netflix sowie
Berkshire Hathaway der Anlegerlegende Warren Buffett zu finden und ansonsten mit
Bayer,
Deutsche Bank,
Adidas,
RWE,
Deutsche Telekom,
Infineon und
Volkswagen ausschließlich DAX-Konzerne. Wobei die Performance dieser Titel im Jahr 2018 höchst unterschiedlich ausgefallen war, so dürften Investoren in Titel der Deutschen Bank und Bayer wenig Freude gehabt haben.
Zahl ausländischer Titel nimmt zu
Blickt man ausschließlich auf das vierte Quartal, konnte sich auf Platz 18 der meistgehandelten Titel die
Aurora Cannabis festsetzen und waren mit
Amazon,
Apple,
Berkshire Hathaway,
Microsoft, Aurora sowie
Nestlé immerhin sechs ausländische Unternehmen unter den meistgehandelten. Der Home Bias, die Konzentration auf einheimische Titel, nimmt laufend ab. 2018 waren nur noch 49 Prozent der gehandelten Aktien (nach Handelsvolumen) deutsche Titel. Das Interesse an einer internationalen Ausrichtung, insbesondere an US-Titel - 2018 bereits 26 Prozent des gesamten Aktienhandelsvolumens - nimmt deutlich zu.
Globale Abdeckung über Fonds und ETPs
Viele Anleger runden ihr Portfolio mit Fonds und ETPs ab. Bei den Fonds waren vor allem Immobilienportfolien gefragt, aber auch Fonds, die auf Dividendentitel setzten, erfreuten sich großer Beliebtheit. Bei ETFs lag der MSCI World ganz vorne. Ansonsten waren der
DAX und der
TecDAX sowie der MSCI-Emerging Markets als Basis für die ETF-Auswahl gefragt. Bei den ETCs lag mit Abstand das Edelmetall Platin an erster Stelle, gefolgt von Gold, Palladium, Silber und Öl.