Globale Aktien: Neuen Schwung im Gesundheitswesen ins Visier nehmen

Greig Bryson, Nikko Asset Management
Greig Bryson / Bild: Nikko Asset Management
Die Gesundheitsbranche wandelt sich grundlegend. Anleger sollten sich für die neuen Entwicklungen begeistern: Das Innovationstempo im Gesundheitswesen ist rasant. Allein 2023 hat die US-Zulassungsbehörde FDA 55 neue Medikamente genehmigt, die zweithöchste Zahl in den letzten 30 Jahren und fast 50 Prozent mehr als im Jahr davor.
 
Der Gesundheitssektor ist besonders gut positioniert, um Lösungen für die drängenden Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte zu bieten, wie z. B. die Überalterung der Bevölkerung und die damit einhergehende Zunahme chronischer Krankheiten.

Warum scheinen Anleger so gleichgültig gegenüber diesen Chancen?

Erstens ist es ein komplexes Gebiet, in dem man sowohl medizinisches als auch technologisches Wissen benötigt, um die zukünftigen Marktführer ausfindig zu machen. Zweitens gab es durch Corona kurzfristige Verzerrungen: Für einige Teilsektoren des Gesundheitswesens war 2023 ein schwieriges Jahr, da Corona-bedingte Lagerbestände für medizinischen Bedarf abrupt abgebaut wurden, was sich negativ auf die Gewinne auswirkte.

Pandemie hat Investitionen angekurbelt

Langfristig hatte die Pandemie positive Auswirkungen auf den Sektor, was Innovation und den wissenschaftlichen Fortschritt angeht. Die enormen Finanzmittel, die während der Pandemie in Innovationen geflossen sind, sowie die Erlaubnis, schnell zu handeln und Dinge zu verändern, hat in wenigen Monaten bedeutende Entwicklungen im Gesundheitswesen ermöglicht, die ansonsten Jahrzehnte gebraucht hätten.
 
Zu diesen Errungenschaften gehörte die Entwicklung von Corona-Impfstoffen für verschiedene Mutationen, der Aufbau von Produktionskapazitäten sowie die Bereitstellung der notwendigen Kühlkettenlagerung.

Weitere Entwicklungen kommen in Gang

Diese beschleunigten wissenschaftlichen Fortschritte bilden die Grundlage für massive Veränderungen im Gesundheitswesen, die sich in den kommenden Jahren und Jahrzehnten vollziehen werden. Die Messenger-RNA-Technologie beispielsweise steckt noch in den Kinderschuhen, wird aber bereits zur Entwicklung potenzieller Krebsimpfstoffe eingesetzt. Gentherapien und einige der personalisierten Medikamente, die derzeit erprobt werden, können den Medizinern ein besseres Verständnis dafür vermitteln, warum Menschen unterschiedlich auf bestimmte Medikamente ansprechen als andere.
Greig Bryson ist Portfoliomanager Global Equity bei Nikko Asset Management: