Martin Gautsch / Bild: Zürcher Kantonalbank Österreich AG
In den letzten Jahren waren die US-Aktienmärkte den
europäischen weit voraus. Vor allem Blue Chips, Aktien großer
börsennotierter Unternehmen aus Wachstumssektoren wie etwa Technologie,
sorgten für eine attraktive Performance. Europa hing aufgrund einer
schwächelnden Konjunktur und hoher Inflation in den Seilen. Doch was
sich in den letzten Monaten abzeichnete, wird nun klarer: Während sich
die wirtschaftliche Lage in den USA ein wenig eintrübt, schlägt Europa
zurück und feiert ein Comeback. Aktienanleger entdecken den „alten
Kontinent“ wieder und könnten hier vor allem bei kleineren und mittleren
börsennotierten Unternehmen fündig werden. Warum bieten Small und Mid Caps aus der Eurozone derzeit ein besonders hohes Potential für Kursgewinne?
Europa
verlässt allmählich das Tal der Tränen. Nach längerer Stagnation geht
es für die Wirtschaft in der Eurozone wieder bergauf. Die Inflation ist
gesunken, der Leitzins wurde bereits gesenkt und weitere Zinssenkungen
sind zu erwarten. Auch in der deutschen Wirtschaft, wo bis vor Kurzem
noch Weltuntergangsstimmung herrschte, ist wieder Licht am Ende des
Tunnels, wie Sentiment-Umfragen zeigen. Die positive Stimmung schlägt
jedoch noch nicht auf die Bewertungen an den Aktienmärkten durch, vor
allem bei den sogenannten Nebenwerten. Die Small und Mid Caps der
Eurozone sind seit zwei Jahren historisch günstig bewertet – nur in
Krisenzeiten wie etwa während der Finanzkrise waren sie ähnlich günstig.
Gemessen an ihrem Kurs-Gewinn-Verhältnis (aktuell 11,6) sind sie
derzeit sogar günstiger als Large Caps. Das Bewertungsniveau stammt noch
aus Krisenzeiten. Dass es nahezu unverändert ist, liegt vermutlich
daran, dass Europa gedanklich erst aus dem Krisenmodus kommen muss.
Nebenwerte profitieren von Aufschwungphase
Die Zürcher Kantonalbank Österreich sieht am Aktienmarkt der Eurozone noch großes Aufholpotential und nutzt derzeit die im Vergleich zu den USA günstigen Bewertungen. Wir haben in unserer taktischen Ausrichtung europäische Aktien leicht übergewichtet. Small und Mid Caps, also Aktien von Unternehmen mit einer geringeren Marktkapitalisierung, stechen hier noch einmal deutlich hervor. Sie bieten uns die Möglichkeit, eine Art Turbo Boost einzuschalten, mehr Hebeleffekte zu nutzen und daher die aktuelle Unterbewertung stärker auszunutzen. Wir haben Small und Mid Caps zuletzt nach und nach ins Boot geholt und sind damit noch nicht fertig.
Small und Mid Caps weisen einige Vorteile auf, die in einer Aufschwungsphase besonders gut zum Tragen kommen. Erstens sind sie stärker von der Konjunktur abhängig, da ihre Fixkosten einen höheren Anteil an den Gesamtkosten aufweisen: Werden höhere Umsätze erzielt, sind überproportionale Gewinnsteigerungen möglich. Zweitens sind Small und Mid Caps eher in zyklischen und somit derzeit begünstigten Sektoren zu finden, beispielsweise in der Industrie- und Rohstoffbranche. Drittens stimmt das Timing – auch bei regionaler Betrachtung: Im Small Cap-Index sind vor allem aktuell wachstumsstarke Länder aus Südeuropa wie Italien, Spanien und Portugal stärker vertreten.
Zinssenkungen begünstigen Finanzierungen
Des Weiteren sind Small Caps stärker von den kurzfristigen Zinsen abhängig. Anders als Large Caps können die Unternehmen nicht so einfach über die Emission von Anleihen Fremdkapital zu fixen Zinsen beschaffen. Ihr Weg führt über variable Zinsen. Sind die Leitzinsen hoch, leiden die Unternehmen darunter. Der erfolgte Startschuss der Zinssenkungen durch die EZB, die diesmal der US-Nationalbank FED zuvorgekommen ist, und die Erwartung weiterer Zinsschritte zeichnen ein positives Bild und können zu einer Entlastung der kleineren Unternehmen beitragen.
Politische Risiken gefährden Wachstumsszenario nicht
Die wirtschaftlichen Zeichen stehen für Small und Mid Caps also günstig. Fehlt noch die Analyse der politischen Risiken: Eine dünnere Kapitaldecke und verhältnismäßig hohe Fixkosten machen kleinere Unternehmen anfälliger für politische Unsicherheit. Faktoren dafür gibt es immer wieder, zuletzt sorgten die Ankündigung der Neuwahlen in Frankreich und ein möglicher drohender Zollkonflikt mit China beim Elektroauto-Import für Korrekturen. Langfristige Auswirkungen sind jedoch ausgeblieben, weil Frankreich im europäischen Small Cap Index nicht stark vertreten ist und kleinere börsennotierte Unternehmen weniger auf interkontinentalen Handel ausgerichtet sind. Das zeigt einmal mehr, dass politische Störfeuer meist eher kurzer Natur sind und die Aktienmärkte meist nicht dauerhaft belasten. Wir sind mittelfristig optimistisch, was Small und Mid Caps betrifft.
Dies ist eine Marketingmitteilung, welche
nicht unter Einhaltung der Rechtsvorschriften zur Förderung der
Unabhängigkeit von Finanzanalysen erstellt wurde und sie unterliegt auch
keinem Verbot des Handels im Anschluss an die Verbreitung von
Finanzanalysen. Die hierin geäußerten Meinungen geben unsere aktuelle
Einschätzung wieder, die sich auch ohne vorherige Bekanntmachung ändern
kann. Alle in dieser Marketingmitteilung enthaltenen Angaben und
Informationen wurden von der Zürcher Kantonalbank Österreich AG oder
Dritten sorgfältig recherchiert und geprüft. Für Richtigkeit,
Vollständigkeit und Aktualität können jedoch weder die Zürcher
Kantonalbank Österreich AG noch diese dritten Lieferanten die Gewähr
übernehmen. Wir weisen darauf hin, dass jegliche in diesem Papier
enthaltenen Empfehlungen allgemeiner Natur sind. Alle Angaben dienen
ausschließlich Ihrer Information und stellen keine Anlageberatung oder
sonstige Empfehlung oder Anregungen zu Anlagestrategien in Bezug auf ein
oder mehrere Finanzinstrumente oder Emittenten von Finanzinstrumenten
dar. Diese Marketingmitteilung darf ohne die vorherige Zustimmung der
Zürcher Kantonalbank Österreich AG weder elektronisch noch gedruckt
vervielfältigt noch sonst in einer anderen Form verwendet werden.
Zuständige Behörde: Finanzmarktaufsicht, Otto-Wagner-Platz 5, 1090 Wien.
Dieses Papier und die darin enthaltenen Informationen dürfen nicht an
Personen, die möglicherweise US-Personen nach der Definition der
Regulation S des US Securities Act von 1933 sind, verteilt und/oder
weiterverteilt werden. Definitionsgemäß umfasst „US Person“ jede
natürliche US-Person oder juristische Person, jedes Unternehmen, jede
Firma, Kollektivgesellschaft oder sonstige Gesellschaft, die nach
amerikanischem Recht gegründet wurde. Im Weiteren gelten die Kategorien
der Regulation S.
Zusätzliche Informationen gemäß Mediengesetz:
Herausgeber, Medieninhaber und Herstellungs- und Verlagsort: Zürcher
Kantonalbank Österreich AG, Getreidegasse 10, 5020 Salzburg.
Sitz der Gesellschaft: Salzburg. Firmenbuch-Nr. FN 58966s, LG Salzburg.
Vorstand: Christian Nemeth (Vorsitzender), Silvia Richter, Michael Walterspiel.
Vorsitzende des Aufsichtsrates: Florence Schnydrig Moser.
Weitere Mitglieder des Aufsichtsrates: Tenzing Lamdark (Stellvertreter
der Vorsitzenden), Alina Czerny, Matthias Stöckli, Stephanie Horner
(Arbeitnehmervertreterin), Karim Ratheiser (Arbeitnehmervertreter)
Direkte Gesellschafterin: Zürcher Kantonalbank (100 %), selbständige Anstalt des Kantons Zürich.