In den kommenden Quartalen ist jedoch von
einer zunehmenden Erholung der privaten Ausrüstungsinvestitionen
auszugehen. Denn die globale Erholung sollte zu einer Ausweitung der
Produktionskapazitäten führen und noch viel wichtiger, zu einer sich
festigenden Verbesserung der Unternehmensstimmung – vor allem im
Verarbeitenden Gewerbe. Dies zeigt sich bereits und erneut beim ifo
Geschäftsklima. Zwar ist der gesamte Index im Mai gegenüber dem Vormonat
unverändert geblieben. Doch die Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe
hellte sich allerdings weiter auf. Auch haben sich die
Geschäftsperspektiven aller Sektoren (Dienstleistung und Verarbeitendes
Gewerbe) weiter verbessert.
Oftmals wird die Konjunkturerholung
im Kontext der Transformation als wenig bedeutend angesehen. Schließlich
ist sie nicht nachhaltig, sondern liefert nur kurzfristige Impulse.
Doch laut aktueller Bundesbank-Umfrage (
Monatsbericht Mai)
ist die schwache Konjunktur der Hauptgrund für das zurückhaltende
Investitionsverhalten. Die sich abzeichnende Konjunkturerholung ist
daher notwendig, damit Investition für die Transformation ausgeweitet
werden. Durch den positiven Investitionseffekt hat die Konjunktur zudem
einen deutlich längeren Einfluss auf das Wachstum als es eine zyklische
Erholung der Nachfrage allein andeutet. Allerdings dürfte die globale
Erholung angesichts einer erwarteten US-Konjunkturabkühlung und
geopolitischer Risken sich als eher moderat herausstellen. Ziel der
Wirtschaftspolitik sollte es daher sein, die Sensitivität des
Investitionsverhalten auf die Konjunkturerholung deutlich zu erhöhen.
Also: Investitionen müssen auf die Konjunktur äußerst elastisch
reagieren, sodass selbst eine moderate Belebung die Transformation
vorantreibt. Hier sind die oft diskutierten Rahmenbedingungen
entscheidend. Laut Bundesbank-Umfrage sind es vor allem Energie- und
Lohnkosten sowie fehlende Klarheit über den regulatorischen Rahmen, die
die Investitionstätigkeit bremsen und den Einfluss der
Konjunkturerholung verwässern. Daher wäre es wünschenswert, dass die
aktuelle Konjunkturerholung den Reformdruck erhöht – leider ist oftmals
das Gegenteil der Fall.