Der deutschen Konjunktur und dem Standort geht es ohne Zweifel schlecht. Vom Wirtschaftswunderland spricht niemand mehr. Doch statt die Probleme bei den Hörnern zu packen, beschäftigt man sich lieber mit Nebenkriegsschauplätzen wie Kiffen und Gendern.
Aber warum aufregen? Vater Staat finanziert doch alles. In der Tat wird der Sozialstaat fetter. Man denke nur an den immer weiter steigenden Staatszuschuss für die Rentenversicherung.
Aber wie lange geht das noch gut? Da auch Vater Staat einen Euro nur einmal ausgeben kann, wird folgerichtig der Erhalt und erst recht der Ausbau moderner wirtschaftsfreundlicher Standortbedingungen vernachlässigt. Unsere Konkurrenten in Asien und Amerika dagegen wollen mit attraktiven Rahmenbedingungen die wirtschaftliche Zukunft gewinnen.
Und wo wird wohl zukünftiges Wachstum stattfinden?
Bei uns, wo die Infrastruktur auf Verschleiß gefahren wird, staatlich kaputtbevormundet wird, lange Verwaltungsprozesse und hohe Energiekosten vorherrschen, unternehmerische Freiheit und Technologisierung keine hohen Stellenwerte besitzen, wo von morgens bis abends über noch mehr staatliche Verteilungsgerechtigkeit diskutiert und gefühlt jeden Tag gestreikt wird? Ja, Reisen mit Flugzeug, öffentlichen Verkehrsmitteln und Zug sind mittlerweile zum Abenteuer geworden. Wie Kolumbus weiß man nicht genau, wo man wann ankommt.
Oder in den Ländern, wo auf Digitalisierung, High-Tech, alternative Energien, Planungssicherheit, steuerliche Attraktivität, Energieverfügbarkeit zu wettbewerbsfähigen Preisen, Bildung oder ganz einfach auf Leistung und Wettbewerbsfähigkeit gesetzt wird?
Tatsächlich ist die Abstimmung mit Füßen der deutschen Industrie und der Nettokapitalabfluss längst unterwegs. Amerika wirkt auf Unternehmen in Deutschland wie ein Magnet auf Nägel. Und wirklich, warum sollen Fachkräfte nach Deutschland kommen, wenn sie in den USA, Kanada oder der Schweiz mehr verdienen, weniger Steuern und Sozialabgaben zahlen, eine ordentliche private Altersversorgung haben und ihre Kinder eine gute Schulbildung erhalten?
Von positiven Einzelbeispielen in Deutschland wie
Microsoft, die von der Politik überbetont werden, sollte man sich nicht blenden lassen. Die Masse machts. Denn wer geht schon gerne auf eine Party, auf der miese Stimmung im Sinne schlechter Produktivität herrscht? Und wo soll bitte vor diesem Hintergrund das grüne Wirtschaftswunder mit Wachstumsraten wie in den 50er- und 60er-Jahren herkommen? Leider sind Märchen in der harten Wirtschaftswelt sehr selten.
Es klingt hart, aber wir sind auf dem absteigenden Ast. Im Status Quo wird der deutsche Wohlstand immer weiter bröckeln.