Es ist unbestritten, dass US-Aktien unter dem Gesichtspunkt der Bewertung teuer sind, sowohl im Vergleich zu ihrer eigenen Historie als auch im Vergleich zum Rest der Welt oder zu anderen Anlageklassen. Mehrere Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Noch nie war die Bewertungslücke zwischen amerikanischen und europäischen Aktien so groß. Gemessen am Verhältnis zwischen Börsenkurs und erwartetem Gewinn in einem Jahr dem berühmten KGV - weisen europäische Aktien heute einen Abschlag von fast 40 Prozent auf. Bereinigt man die Indizes um die Sektor Verzerrungen, liegt der Abschlag bei über 30 Prozent. Mit anderen Worten: Ein Anleger ist bereit, für US-Aktien 22,5 US-Dollar zu zahlen, um im kommenden Jahr einen Dollar Gewinn zu erwarten, während er für ein europäisches Unternehmen im Durchschnitt nur 13,5 US-Dollar zahlen müsste. Wenn man sieben verschiedene Bewertungskennzahlen heranzieht, stellt man fest, dass der
S&P 500 seit 1976 im Durchschnitt nur 6 Prozent der Zeit höher bewertet war. Schließlich erscheinen US-Aktien im Vergleich zu Staatsanleihen oder Unternehmensschuldtiteln ebenfalls wenig attraktiv, zumal ihr intrinsisches Risiko a priori höher ist.