Wir gehen davon aus, dass das Wachstum in den USA auf absehbare Zeit über 2 Prozent liegen und die Kerninflation in Richtung 2,5 Prozent sinken wird, Eine Disinflation unterhalb dieses Prozentsatzes kann nicht dauerhaft erreicht werden, was zum Teil daran liegt, dass die günstigen Basiseffekte vom ersten Halbjahr 2024 in der zweiten Jahreshälfte wegfallen.
Größere Aufmerksamkeit dürfte dem US-Wachstum gelten. Die Verlangsamung der Inflation zur Jahresmitte könnte es der Fed eine Zinssenkung ermöglichen, bevor die Preise wieder leicht ansteigen. Dies dürfte das weitere Wachstum ankurbeln, ohne eine Inflationsspirale auszulösen.
In Japan gehen wir davon aus, dass das gesunde, über dem Potenzial liegende Wachstum für das gesamte Kalenderjahr anhalten wird, selbst wenn die BOJ die Zinsen bis zum Ende des ersten Quartals 2025 auf 50 Basispunkte anhebt.
In der Eurozone dürfte das Wachstum gedämpft bleiben, aber binnen Jahresfrist wieder über 1 Prozent steigen. Die EZB dürfte aufgrund der hartnäckig über dem Zielwert liegenden Inflation nur den Zinssenkungsschritt der Fed zur Jahresmitte mitgehen.
China dürfte nicht in der Lage sein wird, das Wachstum dauerhaft über 5 Prozent zu halten. Die Binnennachfrage sollte sich jedoch stärker als erwartet erholen. Die Anlageinvestitionen dürften wieder die Schwelle von 4 Prozent Wachstum erreichen; die Industrieproduktion und der Inlandsverbrauch dürften mehr als 5 Prozent steigen. Die Inflation wird bis Ende 2024 leicht positiv bleiben, aber unter 1 Prozent liegen.