Diese Woche hatte sich die Presse insbesondere auf die Aufarbeitung der
Wirecard-Pleite gestürzt: Wer war in und außerhalb des Unternehmens schuld, wer hätte eingreifen können oder müssen? Wie können solche Fälle in Zukunft ausgeschlossen werden? „Wirecard-Skandal heizt Debatte über Reformen an“, titelte so die
Börsen-Zeitung am Mittwoch und Sabine Wadewitz überschrieb ihren Kommentar darin mit „Testierter Betrug“. „Riesiger Betrugsverdacht bei Wirecard“ schrieb die
Süddeutsche Zeitung, wobei das Wörtchen „Verdacht“ doch seltsam klang. Wenig Ursache zum Handeln scheint die BaFin zu sehen, zumindest wenn man der Schlagzeile der
Frankfurter Allgemeinen Zeitung Glauben schenken möchte: „Ich würde genauso wieder handeln“! Kein Trost für Anleger. Erst einmal müsste man die wahren Schuldigen im wahrsten Sinne des Wortes „finden“! Da klingt es fast rührend, wenn die
Frankfurter Allgemeine Zeitung am Dienstag ihren Artikel mit „Ex-Wirecard-Vorstand Marsalek, bitte melden!“ überschreibt. Wird er wohl nicht tun, denn Marsalek kann offensichtlich nicht nur Bilanzen verschleiern, sondern auch seinen Aufenthaltsort.