Die Medizintechnik als Nutznießer des demografischen Wandels

Beate Sander
Bild: Fotolia/Jan37
Ein Baby, das heute geboren wird, dürfte im Schnitt seinen 90. Geburtstag feiern. Und ein 80-Jähriger profitiert vom demografischen Wandel bereits mit einem längeren Leben von gut einem Jahrzehnt. Allerdings ist dies kein Jungbrunnen voller Glückseligkeit. Denn je älter man wird, umso mehr ist zu befürchten, dass Alzheimer, Herz-Kreislauf-Beschwerden, Zuckerkrankheit (Diabetes) und Krebs in vielerlei Formen auftreten. Zudem entwickelt sich der betagte Mensch immer mehr zum Ersatzteillager von den Fußsohlen bis zu den Haarspitzen.

Der Kampf gegen Keime

Die Medizintechnik profitiert vom längeren Leben. Und hier dominiert der Mittelstand. Wachstumstreiber sind innovative Produkte, gestützt auf Industrie 4.0, Robotik, 3D-Drucker, Digitalisierung. Zum Bereich Medizintechnik zählen eine immer fortschrittlichere Wundversorgung, neue Verbandsmaterialien, Werkstoffe und Prothesen, Operationsbestecke und Schläuche, verfeinerte Diagnosegeräte und Apparaturen in Arztpraxen und im Klinikbetrieb. Dabei gewinnt der Abwehrkampf gegen gefährliche Keime im Klinikbetrieb immer mehr an Bedeutung.

Die Bereiche der Medizintechnik:

  • Klinik- bzw. Krankenhaustechnik, bildgebende Diagnostik
  • Medizinische Apparate wie Kernspin-Tomographen, Ultraschallgeräte
  • Zubehör wie Verkabelungen, Operationsschläuche, Laborgefäße usw.
  • Medizinische Informatik mit Digitalisierung und Internet der Dinge
  • Elektronische Patientenakten beispielsweise für Augenheilkunde
  • Prothesen, Implantate, 3-D-Drucker, Zahnprothetik, Seh- und Hörhilfen

Die Paralympics zeigen auch die Erfolge der Medizintechnik

Die moderne Operationstechnik ist ohne Anwendung minimal-invasiver Verfahren kaum mehr denkbar. Durch die kleineren Operationswunden werden der Heilungsprozess beschleunigt, die Schmerzen und Infektionsgefahr verringert. Wer die Olympischen Spiele der Behinderten (Paralympics) verfolgt, gewinnt eine Vorstellung von dem, was heute möglich ist und gestern noch völlig undenkbar erschien. Ob es jedoch gelingt, dass Querschnittgelähmte bald wieder stehen, gehen, laufen und ihrem Rollstuhl Lebewohl sagen können, da gehen die Meinungen auseinander. Ungeahnte Möglichkeiten bei Implantaten für Hüft- und Kniegelenke bietet die dreidimensionale 3-D-Druck-Technologie. Die Aktien dieser AGs sind jedoch überteuert. Und das Preiskarussell dreht sich durch Übernahmen immer schneller.

Nicht alle Produkte machen uns wirklich gesünder

Allein im TecDAX gibt es eine Handvoll Medtech-Unternehmen – also ein Sechstel. Der Laboranbieter Sartorius schlägt langfristig alle Rekorde mit Kursgewinnen binnen fünf Jahren von rund 500 Prozent. Der demografische Wandel verhilft der Medizintechnik zu hohen Wachstumsraten. Allerdings ist der Wettbewerbsdruck extrem hoch. Im Prothetikbereich für Füße, Unterschenkel, komplette Beine, Arme und Hände kommen ständig neue Produkte auf den Markt, sodass der Alterungsprozess die Gewinnmargen drückt. 3D-Drucker und Industrie 4.0 mit Digitalisierungstrend regen zu kreativen Neuentwicklungen an. Allein die vielen Produkte, die Fitnessstudios überschwemmen: Computeruhren und -brillen, Mess- und Überwachungssysteme. Nicht alles, was die Werbung als gesundheitsfördernd anpreist, bestätigt die Alltags-Erwartung. Möglicherweise kommen Ängste auf, wenn das Messgerät nicht die erhofften Wunschergebnisse anzeigt. 

Chancen und Risiken bei Akquisitionen

Einerseits bieten Übernahmen große Chancen, andererseits sind Akquisitionen zu fairen Preisen kaum noch möglich. Zudem macht der Kampf der Kulturen, die nicht übereinstimmenden Firmenkulturen insbesondere mit ausländischen Partnern die erwarteten Synergieeffekte häufig zunichte. Jede zweite Einverleibung verläuft im Schnitt enttäuschend. Schon von daher sind im Vorfeld gründliche Untersuchungen und Beobachtungen unverzichtbar.
 
Hinzu kommen bei Familienunternehmen bzw. eigentümergeführten Firmen Nachfolgeprobleme. Früher war es normal, dass einer der Söhne, bevorzugt der Erstgeborene, den Betrieb weiterführte. Zum einen fehlt es heute am Nachwuchs. Zum anderen wollen Söhne und Töchter nicht unbedingt in die Fußstapfen der Eltern treten, sondern beruflich eigene und oft völlig andere Wege gehen.

Interessante, globale MedTec-Unternehmen

Zwei ETFs aus dem Gesundheitswesen mit Chancen

Im Juni 2014 ist in der Münchner Verlagsgruppe, FinanzBuch Verlag, ein Buch zum Thema erschienen:
 
 
Jüngst erschien von Beate Sander: Mit Nebenwerten zum Börsenolymp. Mit Aktien aus MDAX, TecDAX und SDAX den DAX schlagen, ebenfalls im FinanzBuch Verlag München
Und manche Autoren schreiben schneller Bücher als andere zum Rezensieren kommen, deshalb gibt es ganz neu und wie gehabt im FinanzBuch Verlag Beate Sander: Wie finde ich die besten Investmentfonds - leider ohne Angabe, wo die gefundenen Fonds dann gekauft werden sollen - natürlich über die Börse München

 


 

Im Artikel erwähnte Wertpapiere

Carl Zeiss Meditec 55,00 -4,51%
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Fresenius Med Care 41,30 0,63%
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Sartorius Vz I 206,20 -1,62%
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UC TecDAX N.A. N.A.
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STRATEC N 28,30 -2,92%
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EssilorLuxott 235,60 0,38%
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Medtronic Rg 80,85 1,61%
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Amundi MSCI World Health Care UCITS ETF EUR Acc 481,20 0,71%
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Mckesson Rg 587,20 1,03%
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Stryker Rg 364,90 0,00%
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Thermo Fisher Sc Rg 486,50 0,00%
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Zimmer Biomet Hl Rg 103,90 -0,34%
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