Naomi Fink / Bild: Nikko AM
Für den Euroraum gehen wir davon aus, dass das BIP-Wachstum gegenüber dem Vorjahr voraussichtlich bei über einem Prozent liegen und bis September 2025 auf diesem Niveau verharren wird. Gleichzeitig rechnen wir mit einer hartnäckigen Gesamt- und Kerninflation, die vermutlich beide über dem mittelfristigen Zielwert der Europäischen Zentralbank (EZB) von zwei Prozent liegen werden. Die unmittelbaren Aufwärtsrisiken für die Inflation haben wir jedoch seit dem zweiten Quartal etwas heruntergestuft, als bei unseren Schätzungen zur künftigen europäischen Inflation sowohl beim harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) als auch beim Kern-HVPI eine viel größere Streuung nach oben zu beobachten war.

Japan: Über dem Trend liegendes Wachstum

Für Japan erwarten wir, dass sich das BIP – trotz der heftigen Turbulenzen im August – auf einem über dem Trend liegenden Wachstumspfad befindet. Allerdings haben wir unsere Schätzung für das japanische BIP-Wachstum gegenüber dem zweiten Quartal - als wir von einem Zuwachs von über 2 Prozent gegenüber dem Vorjahr ausgingen - etwas zurückgenommen. Dies ist zum Teil auf das zwar positive, aber langsamere Wachstum in den USA und anderen Exportmärkten zurückzuführen.

Anhaltend hohe Inflation in Japan

In unserem Ausblick gehen wir zudem davon aus, dass die Inflation ohne Lebensmittel im Zeitraum bis September 2025 über zwei Prozent bleiben wird. Die Verbraucherpreisinflation (VPI) insgesamt dürfte voraussichtlich im 3. Quartal 2025 unter zwei Prozent fallen, da die importierte Preisinflation durch einen langsam erstarkenden Yen gedämpft wird.
Naomi Fink ist Global Strategist bei Nikko Asset Management