Nachdem
bereits das Jahr 2022 schwierig für Börsengänge war, setzte sich diese
Entwicklung 2023 fort. Auffällig war, dass die drei Unternehmen, die
erfolgreich im Jahr 2023 an die Börse gegangen sind, aus drei
verschiedenen Branchen stammen. Das zeigt die Aufnahmefähigkeit des
Kapitalmarkts für Unternehmen, die mit ihren individuellen
Geschäftsmodellen überzeugen. Für das Jahr 2024 gibt es bereits eine
lange Liste von Unternehmen, die einen Börsengang vorbereiten oder
anstreben. Sie könnten die sich ergebenden Fenster am Kapitalmarkt für
ihren IPO nutzen. Zur Kandidaten-Pipeline zählen Unternehmen aus dem
Mobilitätssektor wie DKV Mobility und Flix, Solarisbank (Fintech) und
Personio (Personalsoftware).
Ob sich die Gelegenheit zum
Börsengang bietet, wird dabei von der Robustheit des Aktienmarktes
gegenüber den schwierigeren wirtschaftlichen und politischen
Rahmenbedingungen abhängen. Die Weltwirtschaft und insbesondere die
deutsche Konjunktur haben sich merklich abgekühlt. Geopolitische
Konflikte wie in der Ukraine und im Nahen Osten sorgen für weitere
Verunsicherung. Zudem sind die Leitzinsen 2023 von der EZB auf 4,5
Prozent angehoben worden, sodass andere Assetklassen gegenüber Aktien an
Attraktivität gewonnen haben. Dennoch erwarten Analysten, dass der DAX
bis Jahresende 2024 bei deutlich über 17.000 Punkten liegen wird.
Kirchhoff
Consult geht unter diesen Bedingungen für 2024 von einer Belebung am
IPO-Markt aus – allerdings erst im zweiten Halbjahr. Dabei sollten
sowohl die Anzahl der Börsengänge als auch das Platzierungsvolumen
steigen. Der Markt für neue Mittelstandsanleihen dürfte aufgrund des
Zinsumfelds ein unter dem Niveau von 2023 liegendes Volumen erreichen.
Investoren
achten in den letzten Jahren bei Börsenkandidaten verstärkt auf die
Gewinnaussichten, ESG-Kriterien sowie das Kurspotenzial. Eine intensive
Vorbereitung, gutes Timing und vor allem eine realistische Bewertung
sind daher entscheidend für einen erfolgreichen Börsengang. Es gibt
einige vielversprechende Unternehmen, die diesen Weg eingeschlagen
haben. Wir rechnen daher für 2024 mit etwa 10 Neuemissionen.
Die vollständige Studie
finden sie hier.