Positive Verbraucherpreisdaten in den USA ließen den Bitcoin drei Tage in Folge über die $17.000-Marke steigen. Die US-Notenbank Fed hob den Leitzins um 50 Basispunkte an, so dass dieser nun zwischen 4,25 und 4,5 Prozent liegt – der höchste Stand seit 15 Jahren. Zwar liegt der jüngste Zinsschritt unter den vorangegangenen Anhebungen, die um 75 Basispunkte lagen, er erhöht das Risiko einer Rezession aber weiter. Und dennoch ist die Fed der Ansicht, dass noch deutlich höhere Zinssätze erforderlich sind, um die derzeit höchste Inflation seit 40 Jahren vollständig einzudämmen und die Inflation auf die Zielmarke von Zwei-Prozent zu drücken.
Nachwirkungen der FTX-Affäre
Die Entwicklungen rund um FTX finden keine Ruhe: Der ehemalige FTX-CEO Sam Bankman-Fried (SBF) hat seiner Auslieferung in die USA zugestimmt, um sich dem Gericht bezüglich der Anklageerhebung und Kautionsanhörung zu stellen. Die Anklage gegen SBF lautet einer Gerichtsverhandlung am Montag zufolge auf Betrug und Verschwörung in acht Fällen. Die Affaire spitzt sich zu, da die FTX-Unterlagen, die dem US-Gericht am 12. Dezember vorgelegt wurden, darauf hindeuten, dass die Anwälte von SBF und bahamaische Beamte möglicherweise um Vermögenswerte im Wert von Hunderten von Millionen Dollar auf den Bahamas ringen, um Gelder zu begleichen, die Usern mit Sitz auf der Insel zugeschrieben werden. Dies bedeutet, dass die Regierung Bahamas gegen US-Konkursrecht verstoßen haben könnte, das selektive Zahlungen an Gläubiger untersagt.
Kapitalreserven von Krypto-Projekten – Wirtschaftsprüfer setzt Berichte aus
Die Ungewissheit rund um die Nachweise vorhandener Kapitalreserven, den sogenannten „Proof of Reserves“ (PoR), nimmt zu. So hat der französische Wirtschaftsprüfer Mazars Bedenken hinsichtlich der Vertrauenswürdigkeit der Berichte über in Reserve gehaltene Vermögenswerte und daher angekündigt, PoR-Bewertungen für seine Krypto-Kunden, zu denen Binance, Crypto.com und KuCoin gehören, auszusetzen.
Wohl um sein Gesicht zu wahren verlässt der in Kalifornien ansässige Wirtschaftsprüfer- und Unternehmensberater Armanino gänzlich die Krypto-Branche. Armanino hatte über einen Zeitraum von acht Jahren hinweg Akteure der Branche geprüft und wurde nunmehr in einer Sammelklage genannt, weil es Unregelmäßigkeiten bei FTX.US nicht aufgedeckt hatte, obwohl das Unternehmen im vergangenen Jahr die Prüfung der Kryptobörse durchgeführt hatte.
Auf den ersten Blick scheint dies ein Rückschlag für die Branche zu sein, in Wahrheit bedeutet es jedoch einen Schritt in die richtige Richtung, denn der Markt filtert kontinuierlich schlechte Akteure heraus, um einen Neustart zu ermöglichen. Vorerst könnte dies dazu führen, dass Risikokapitalgeber von Kryptounternehmen verlangen, nur mit Wirtschaftsprüfern aus der Liga der „Big Four“ zusammenzuarbeiten.
Bank für Internationalen Zahlungsausgleich mit Krypto-Beschränkungen
Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich hat einen Bericht mit dem Titel "Prudential treatment of cryptoasset exposures" veröffentlicht, der den Banken in ihrem Zuständigkeitsbereich vorschreibt, ab Januar 2025 nicht mehr als zwei Prozent ihrer Reserven in ungesicherten Kryptoassets zu halten.
USA: Zwei Krypto-Gesetzesvorlagen zur Diskussion
Die US-Senatoren Elizabeth Warren und Roger Marshall haben einen neuen Gesetzentwurf mit dem Titel "Digital Asset Anti-Money Laundering Act" eingebracht, der das KYC-Verfahren (Now Your Customer) auf Krypto-Nutzer ausweiten und auf selbstverwahrte Wallets abzielen würde, die im Entwurf fälschlicherweise als "unhosted wallets" bezeichnet werden. Der vorgeschlagene Gesetzentwurf weist das Financial Crimes Enforcement Network (FinCEN) an, eine Regel zu veröffentlichen, die Anbieter von verwahrten und nicht gehosteten Wallets, Kryptowährungs-Miner, Validierer oder andere Netzwerkknoten, die zur Validierung oder Sicherung von Transaktionen Dritter fungieren können, unabhängige Netzwerkteilnehmer, einschließlich MEV-Sucher, und andere Validierer mit Kontrolle über Netzwerkprotokolle als Gelddienstleister klassifiziert.
Der vorgeschlagene Gesetzentwurf prägt den Begriff "Digital Asset Kiosks", um Geldautomaten für digitale Vermögenswerte zu definieren, die den Kauf, Verkauf und Austausch von Kryptoassets erleichtern. Unter der Aufsicht des Netzwerks zur Bekämpfung von Finanzkriminalität FinCEN schreibt der Gesetzentwurf außerdem vor, dass Digital Asset Kiosks in der Lage sein sollten, die Identität jedes Kunden zu überprüfen, indem sie Namen, Geburtsdatum, Adresse und Telefonnummer jeder Gegenpartei der Transaktion aufzeichnen. Die Kioske sollen der FinCEN zudem künftig vierteljährlich die physischen Adressen aller Kioske mitteilen, die dem jeweiligen Betreiber oder Verwalter gehören oder von ihm betrieben werden.
Der Warren-Marshall-Entwurf wurde jedoch für seine darin enthaltenen autoritären Maßnahmen kritisiert, die sich nicht nur gegen Kryptowährungen im Allgemeinen wenden, sondern auch gegen die US-Verfassung verstoßen. Im Gegensatz dazu will der demokratische US-Kongressabgeordnete Tom Emmer die Lobbyarbeit für seinen parteiübergreifenden „Blockchain Regulatory Certainty Act“ wieder aufnehmen. Dabei handelt es sich um eine Gesetzesvorlage, die davon ausgeht, dass Blockchain-Unternehmen, die niemals Gelder von Verbrauchern verwahren, keine Geldübermittler sind.
Erste ETFs auf Bitcoin und Ethereum – Durchbruch bei der Adoption von Kryptos
Noch kurz bevor die ersten Bitcoin- und Ethereum-ETFs an der Hongkonger Börse notiert wurden - am 16. Dezember – sammelte der Vermögensverwalter CSOP Asset Management 79 Millionen US-Dollar an Investitionskapital für die neuen ETFs ein. Dies stellt einen Durchbruch für die Branche in einem vielversprechenden Markt dar – trotz der durch die FTX-Affäre geprägten, schlechten Marktstimmung. Ein ähnlich positives Signal ist auch im Bereich des Krypto-Minings zu finden: Japans größter Stromversorger TEPCO verkündete, mit überschüssiger Energie Bitcoin schürfen zu wollen.
Blockchain als Garantieplattform für Kredite in Italien
Es ist offiziell: Italien ist das erste EU-Land, das die Blockchain-Technologie für Bank- und Finanzgarantien nutzt. Ein Forschungszentrum der Universität Mailand hat bekannt gegeben, dass es das Blockchain-Protokoll
Algorand mit dem Aufbau seiner neuen digitalen Bürgschaftsplattform beauftragt hat, die Teil des nationalen Konjunkturprogramms zur Ankurbelung der Wirtschaft nach Covid ist. Diese Plattform, die von der italienischen Zentralbank und der Versicherungsbehörde IVASS unterstützt wird, soll eine verbesserte Infrastruktur für Bank- und Versicherungsgarantien bieten.
Der Mechanismus wird als Alternative zur Stellung von Sicherheiten gesehen, da Banken oder Versicherungsgesellschaften versprechen, Kredite im Falle des Ausfalls eines Kreditnehmers zu decken. Nach dem Upgrade im September, mit dem die Transaktionsrate von Algorand deutlich erhöht wurde, und das auch die sogenannten „State Proofs“ eingeführt hat, ist Algogrand nun ideal geeignet, Teil dieses neuen Programms zu sein. Die „State Proofs“ ermöglichen Interoperabilität, da sie eine objektive Momentaufnahme des Zustands von Algorand liefern, den jede Blockchain abfragen kann. Dies ermöglicht Cross-Blockchain-Kommunikation.