Peter Seilern und Prof. Dr. Günter Strobl/ Bild: SeilernFunds und Institut für Finanzwirtschaft
Der Quality Growth-Managementansatz der Investmentfonds von Peter Seilern wurde aktuell einer unabhängigen wissenschaftlichen Untersuchung durch das Institut für Finanzwirtschaft der Universität Wien Prof. Günter Strobl unterzogen, die den überdurchschnittlichen Erfolg der Fonds bestätigte. Dem Institut wurden dafür alle relevanten Informationen über die gesamte Laufzeit aller Fonds zur Verfügung gestellt und keine weiteren Vorgaben gemacht. Das Ergebnis wurde im November präsentiert und war auch für Peter Seilern eine Premiere und echte Überraschung. Nicht immer lief alles perfekt doch immer besser als der Gesamtmarkt.
Wissenschaftliche Untersuchung
Für die auf November 2021 verschobene Präsentation der deutschen Ausgabe wurde eine wissenschaftliche Überprüfung des erfolgreichen Seilern Quality Growth-Investmentansatzes sowie der 10 Goldenen Regeln des Investierens von Peter Seilern durch Univ. Professor Dr. Günter Strobl und seinem Team, vom Institut für Finanzwirtschaft der Universität Wien, durchgeführt.
Quantitativ betrachtet sorgte die Anlagestrategie über den Zeitraum von 1994 bis 2021 im Vergleich zum Gesamtmarkt für ein Performance-Plus von 2,84 Prozent pro Jahr. Die Outperformance ist statistisch signifikant (p-Value von 2,8 Prozent). Außerdem erzielt ein Long-Portfolio (basierend auf dem Governance Index von Gompers, Ishii & Metrick) etwa 8,5 Prozent mehr pro Jahr als ein Short-Portfolio. Das lässt sich zwar nicht unmittelbar auf die Seilern-Fonds anwenden, doch ergeben sich für diese durch ihre auf Langfristigkeit angelegte Philosophie gewisse Vorteile.
Die 10 Goldenen Regeln
Die 10 goldenen Regeln sehen eine Vielzahl von primär qualitativen Voraussetzungen vor, damit Aktien in das Seilern-Universum aufgenommen werden:
- Ein erweiterbares Businessmodell
- Überdurchschnittliches Branchenwachstum
- Konsequente Branchenführerschaft
- Ein nachhaltiger Wettbewerbsvorteil
- Starkes, organisches Wachstum
- Breite geographische Ausrichtung/breit aufgestelltes Kundenpotential
- Wenig kapitalintensiv/hohe Gesamtkapitalrendite (ROIC)
- Eine solide finanzielle Basis
- Transparente Konzernbuchführung und Bilanzierung
- Ein besonders effektives Management und Controlling (Corporate Governance)
Der Qualitätscheck fürs Portfolio
Die genannten Regeln sorgen dafür, dass wirklich nur die besten Unternehmen Aufnahme in das Seilern-Universum finden. Durch den konsequenten Anlagestil werden zahlreiche Branchen wie Banken und Versicherungen, Versorger, weiters Unternehmen der Touristik-, Bergbau-, Grundstoff- und Telekommunikationsindustrie a priori ausgeschlossen. Auf dem „Index“ stehen darüber hinaus auch die Branchen Öl & Gas und Automobil. Alle Unternehmen der genannten Sektoren verfügen über Geschäftsmodelle, die gegen mindestens eine, meist gegen mehrere der 10 Goldenen Regeln verstoßen.
Die Philosophie in Kürze
Die grundlegende Philosophie hinter dieser Strategie ist einfach: Nur wenn alle für den Unternehmenserfolg relevanten Kriterien erfüllt werden, ist langanhaltender Unternehmenserfolg zu erwarten: dazu zählen zufriedene Share- und Stake-Holder, also etwa Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten, transparente und nachvollziehbare Bilanzen sowie ein Management, das voll hinter dem Unternehmen steht und damit kontinuierlichen Unternehmenserfolg erwirtschaftet. Zumindest beinahe - denn die Unternehmen sollten möglichst weltweit tätig sein, in ihrem Bereich eine marktführende Position einnehmen und in langfristig wachsenden Branchen aktiv sein.
Dieser Kriterienkatalog lässt nur ein sehr überschaubares „Universum“ an Unternehmen zu, von denen sich nur die allerbesten (und damit die allerwenigsten) zur Aufnahme in das Seilern-Fonds-Universum qualifizieren. Quality Growth sorgt damit für weniger Portfolio-Umschichtungen und eine langfristigere Behaltedauer. Das spart Kosten und führt zu signifikant mehr Rendite, wie auch von wissenschaftlicher Seite bestätigt wird.
Der Gründer und...
Peter Seilern-Aspang ist Gründer, Chairman (Präsident des
Verwaltungsrats) und Chief Investment Officer von Seilern Investment
Management. 2019 veröffentlichte er ein Buch über seine persönliche
Investmentphilosophie, die unter dem Titel „Only the best will do“ in
englischer Sprache erschien. Nach Übersetzungen ins Koreanische und
Spanische ist das Buch seit Ende Januar 2021 auch auf Deutsch
erhältlich. Gerade im deutschsprachigen Raum entpuppte es sich im
Bereich Finanzen/Wirtschaft als Sachbuchbestseller und erscheint nun in
Kürze - nach einem knappen Jahr auf dem Markt - in dritter Auflage.
...sein Buch
Für die dritte Auflage wurde das Buch um ein neues Kapitel über die ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales, Gesellschaftliches)erweitert. Weiters wurden so gut wie alle Graphiken per 31.12.2021 aktualisiert und zahlreiche Kapitel zu den Themen Inflationsgefahr, politische Konflikte (China, Russland), Covid-Pandemie u.a. auf dem neuesten Stand gebracht. Mittlerweile ist das Buch in Spanien erschienen, die französische Ausgabe ist im Entstehen und eine chinesische sowie eine italienische Version sind in Vorbereitung.
Peter Seilern über die Relevanz von ESG-Parametern bei der Selektion von Quality Growth-Unternehmen: „ESG-Kriterien wurden und werden bei der Identifikation von Titeln, die in unser Universum aufgenommen werden, immer schon berücksichtigt und sind ein Bestandteil von Quality Growth. Die Einhaltung dieser Kriterien ist sowohl in Hinblick auf den Umweltgedanken als auch aus gesellschaftspolitischen Gründen relevant. Die Rendite wird zwar nicht gesteigert, das Risiko jedoch minimiert“.
Die Fonds an der Börse München:
Peter Seilern begann seine Laufbahn in der Finanzdienstleistungsbranche 1973 bei der Creditanstalt-Bankverein in Wien. Von 1979 bis 1986 arbeitete er als institutioneller Portfoliomanager bei Hambros Bank Limited. Im Jahr 1986 wechselte er zu Notz, Stucki & Cie in Genf und London, wo er bis 1989 Privatkundenportfolios verwaltete. 1989 gründete er in London sein eigenes Unternehmen
Seilern Investment Management und entwickelte mit seinem Team eine Reihe von Investmentfonds, die nach dem Quality Growth-Ansatz gemangt werden.
Prof. Dr. Günter Strobl ist Ordinarius am Institut für Finanzwirtschaft der Universität Wien. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich Unternehmensfinanzierung und Finanzintermediation. Zuvor war Günter Strobl an der Frankfurt School of Finance & Management und der University of North Carolina tätig. Studium an der Wharton School der University of Pennsylvania (Finance) sowie an der Universität Wien (Wirtschaftsinformatik).