Flora / Bild: Sparkassenverband Bayern
Pünktlich zum Weltspartag präsentiert der Deutsche Sparkassen- und Giroverband das neueste Vermögensbarometer 2018 "Die Deutschen und ihr Geld". Der langanhaltenden Niedrigzinsphase zum Trotz, fast zwei Drittel aller Deutschen sind mit ihrer finanziellen Situation zufrieden, so einer der wichtigsten Aussagen der Befragung. Die Mehrzahl - immerhin 81 Prozent - hat das Gefühl, dass die Preise in letzter Zeit gestiegen seien, ein Viertel ist sogar der Meinung, dass der Anstieg hoch gewesen sei. Hier ist die "gefühlte Teuerung" erheblich höher als die vom statistischen Bundesamt ausgewiesene Inflationsrate - welche den Tatsachen näher kommt, steht auf einem anderen Blatt.
Sorgen über die Politik
Trotzdem, die niedrigen Zinsen veranlassen immer mehr Bürger, sich über ihre Altersvorsorge Gedanken zu machen. Aber nur 16 Prozent sind bereit, mehr Risiko in Kauf zu nehmen, um die Renditen zu erhöhen. Die Besorgnis über das Sparvermögen und insbesondere die Geldpolitik der Bundesbank lässt hingegen nach: Waren dies 2017 noch drei Viertel aller Befragten, so sind es inzwischen nur noch 61 Prozent. Hauptsorge bereitet den Menschen jedoch die Politik.
Sparen für das Alter
Bleibt die Frage, warum und wofür Menschen heute überwiegend sparen. An erster Stelle steht tatsächlich die Altersvorsorge (28 Prozent), gefolgt von der Rücklagenbildung für Notfälle (23 Prozent). Auch für konkrete Anschaffungen (14 Prozent), für Urlaub und Freizeitaktivitäten (8 Prozent) und die Erfüllung eines Wunsches (7 Prozent) wird eifrig gespart. Eher abgeschlagen im Übrigen ist der Kauf eines Autos - nur 4 Prozent sparen auf ihn. Noch nicht einmal die Hälfte, nämlich 38 Prozent, haben ihr Sparverhalten an die Niedrigzinsphase angepasst - 18 Prozent durch die konkrete Wahl von Produkten. Hier präferieren die Sparer Immobilien, gefolgt von Immobilien- und Investmentfonds.
Frauen setzen auf Sicherheit
Dem Thema Frauen und Geldanlage widmet der Barometer ein eigenes Kapitel. Insgesamt ist der Anteil bei den Frauen, die mit ihrer finanziellen Situation unzufrieden sind, leicht unter dem der Männer. An erster Stelle steht bei ihnen die Sicherheit der Geldanlage - wie bei Männern übrigens auch, aber bei den Frauen ist der Sicherheitsgedanke ausgeprägter. An zweiter Stelle ist ihnen Flexibilität wichtig. Sowohl steuerliche Aspekte als auch die Lebens- und Familienplanung ist Frauen wichtiger als Männern.
Frauen sparen im ähnlichen Umfang wie Männer und sorgen für das Alter vor - immerhin 81 Prozent haben Maßnahmen zur Altersvorsorge ergriffen. Noch immer sparen Frauen aber erheblich weniger in Fons und Aktien: 16 Prozent der Frauen besitzen Fondsanteile, aber 25 Prozent der Männer, bei den Aktien sind es 12 Prozent bei den Frauen und 24 Prozent bei den Männern!
Und zum Schluss - gefragt nach dem Vertrauen in Geldinstitute schnitten die Sparkassen am besten ab, gefolgt von den Volks- und Raiffeisenbanken. Das gesamte Vermögensbarometer kann auf der
Website des Sparkassenverbandes als pdf heruntergeladen werden.