Reste der transatlantischen Liebe in Wirtschaftsfragen, die die Biden-Administration noch aufrechterhalten hat, werden unter Trump restlos erkalten. Eine knallharte, in sich selbst verliebte US-Handelspolitik wird vor allem der deutschen Exportindustrie bei Produktion im Heimatland schwer zusetzen. Gerade amerikanische Zölle wirken wie ein Lockruf auf unsere Unternehmen, der Not gehorchend nach Amerika auszuwandern.
Was hält
VW eigentlich davon ab, das, was sie hier zumachen, in Amerika wieder aufzumachen? Ist es nicht der erklärte Wunsch von Trump, aus deutschen amerikanische Autofirmen zu machen? Mit Speck fängt man Mäuse: Warum sollte er nicht möglichst viele unserer Industrieperlen in die USA locken?
Darauf können wir nicht mehr mit Zauderei, Weglächeln, Worthülsen, Durchhalteparolen sowie windigen Kompromissen reagieren. Insofern ist es sehr gut, dass die überhaupt nicht funktionierende Ampel beendet ist und möglichst bald eine neugewählte Regierung ins Amt kommt. Diese hat gewaltige Aufgaben vor sich. Wumms, Doppelwumms, Zeitenwende und Radikalreformen müssen zeitgleich erfolgen, um den wirtschaftlich brutalen Herausforderungen der Trumpschen Neuordnung gerecht zu werden. Nicht kleckern, sondern klotzen ist angesagt. Wirtschaft ist nicht alles, aber ohne Wirtschaft ist alles andere nichts.
Zwar sollten wir auf US-Zölle sicherlich mit Gegenzöllen reagieren. Wir sind keine Watschenmänner. Da dies aber nur ein Mütchen kühlen und kein wirtschaftsförderndes Instrument ist, muss man ans Eingemachte.