Index/Indizes

Eine Positivliste der Größten, Besten und Schönsten

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Wenn früher ein Buch auf den Index kam, bedeutete dies, dass es vom Papst quasi aus dem Verkehr gezogen wurde. Als Leser konnte man dann davon ausgehen, dass etwas Spannendes darin geschrieben stand. Im Prinzip funktioniert ein Börsen-Index nicht unähnlich, nur dass dort besonders „spannende“ Aktienpapiere gelistet werden, es sich also um ein „best of“, eine „Positivliste“ handelt. In Deutschland ist der wichtigste Index der Dax, in dem die dreißig größten, an der Börse notierten Unternehmen mit Sitz in Deutschland aufgeführt werden.
Als Kriterium für die „Größe“ der Unternehmen gelten dabei die Marktkapitalisierung, also der Kurs der Aktie mal die Anzahl der ausgegebenen Aktien, und die Börsenumsätze, also wie viele Aktien an einem Tag ge- und verkauft werden. Allerdings definiert sich die Größe ausschließlich am Freefloat, also der wirklich zu handelnden Werte. Zu den Großen in Deutschland zählen von A wie Adidas und Allianz über B wie BASF, Bayer und BMW bis V wie Volkswagen die bedeutendsten deutschen Unternehmen. Damit nicht große Unternehmen mit ihren Kursbewegungen ganze Indizes mitreißen, der Schwanz also nicht mit dem Hund wackelt, sind die einzelnen Werte gewichtet. Unterhalb des Dax sind noch der MDax (M für mittelgroße bzw. midcap) und der SDax (S für small, bzw. kleinere Unternehmen) angesiedelt sowie der TecDax, der sich auf technikaffine Unternehmen fokussiert. Allerdings sticht hier der Dax den TecDax, also wenn ein technisch orientiertes Unternehmen groß genug ist, um in den Dax aufgenommen zu werden, dann kommt es ausschließlich in den Dax. Die Indizes funktionieren ähnlich wie die Bundesliga beim Fußball: Unternehmen können auf- oder absteigen während eines Börsenjahres. Sinken die Aktienkurse und damit die Börsenkurse dramatisch, rutscht es einen Index tiefer, wird es verkauft und der Free Float ist zu niedrig, fliegt es ganz aus der Index-Welt.

Einblick in die Wirtschaft von Nationen

Indizes werden ganz überwiegend von Börsen erstellt, Dax, MDax und SDax zum Beispiel von der Frankfurter Börse. Die Börse München hat den m:access-All-Share-Index im Jahr 2019 eingeführt. Er beinhaltet alle im Mittelstandssegment m:access der Börse München gelisteten Unternehmen. Sie unterziehen sich besonderen Transparenzanforderungen und repräsentieren - inzwischen sind es über 65 Aktiengesellschaften - das Rückgrat der deutschen Wirtschaft, den Mittelstand. Darin vertreten sind viele Immobilien- und Beteiligungsgesellschaften, IT- und Software-Unternehmen wie Mensch und Maschine, aber auch Finanzinstitute wie die Merkur Bank oder die UmweltBank, sowie etwa die Spielvereinigung Unterhaching als Fußballclub oder die Erlebnis Akademie, ein europaweit tätiger Anbieter von naturnahem Tourismus.
 
International wichtige Indizes sind der EuroStoxx 50 mit den fünfzig kapitalstärksten europäischen Unternehmen und der Dow Jones, der breiter gestreute S&P 500 sowie der von Technologiefirmen dominierte NASDAQ 100 aus den USA. Die Länder-Indizes geben einen guten ersten Eindruck über die Wirtschaftskraft und das Wachstum der einzelnen Nationen. Der Nikkei-Index aus Japan oder der CAC 40 aus Frankreich wären überdies noch zu nennen, aber von China (HSCEI) über Südkorea (Kospi) bis hin zu Russland (RTS) und Polen (WIG-20) gibt es inzwischen kaum noch ein Land, das nicht über mindestens einen international beobachteten Index verfügt. Auf der Website der Börse München gibt es unter Kurse/Aktienindizes jede Menge an von STOXX herausgegebenen Indizes, zum Beispiel für Frankreich, die USA, Großbritannien, Japan, Hong Kong oder Asien/Pazifik, die dem Anleger Orientierung gegen können.

Anlegen in Indizes

Die Bedeutung von Indizes liegt vor allem darin, dass diese Vorzeigeunternehmen viel über die generelle Lage der Wirtschaft eines Landes aussagen, je nachdem, ob ihre Kurse nach oben oder nach unten gehen. Deshalb vergeht kaum eine Nachrichtensendung, in der nicht der aktuelle Dax-Stand und vor allem seine Veränderung gemeldet werden. Noch viel wichtiger ist jedoch, dass es inzwischen viele Derivate, Zertifikate und auch Fonds und vor allem ETFs - deshalb ja auch Index-Fonds genannt - gibt, die einen solchen Index nachzeichnen. So können Anleger in einen ganzen Index investieren, ohne sich mühsam alle Einzelwerte zu besorgen - und das auch noch entsprechend gewichtet. Die darin gelisteten Unternehmen erfahren eine besondere Aufmerksamkeit seitens der Presse und von Analysten und meistens führt die Aussicht auf Aufnahme in einen Index dazu, dass der Kurs erst einmal nach oben geht, weil viele Fondmanager und Anleger dann diese Papiere ordern. Umgekehrt ist es allerdings ähnlich, denn viele Fonds, die nur in bestimmte Indizes investieren, müssen Papiere verkaufen, wenn sie aus dem Index fallen.

Im Artikel erwähnte Wertpapiere

STOXX® Asia/Pacific 50 2.354,15 -0,31%
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Populäre Aktien

STOXX® France 50 3.144,26 1,06%
STOXX® UK 50 2.264,39 0,79%
STOXX® USA 50 5.828,04 1,34%
STOXX® Hong Kong 50 1.273,48 2,12%
STOXX® Japan 50 2.534,26 0,13%
Erlebnis Akademie AG 4,94 0,00%
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Populäre Aktien

BMW Vz I 98,90 -0,20%
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Populäre Aktien

UmweltBank AG 6,46 0,00%
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Populäre Aktien

Mensch und Maschine Software SE 52,50 -0,19%
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Populäre Aktien

UC TecDAX 3.329,93 1,93%
Volkswagen I 137,40 0,00%
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Populäre Aktien

Merkur Privatbank KGaA 14,90 0,00%
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Populäre Aktien

Allianz 266,50 1,29%
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Populäre Aktien

UC MDAX 26.282,48 0,92%
UC DAX 18.186,61 1,50%
adidas 230,00 1,19%
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Populäre Aktien

SpVgg Unterhaching 4,16 10,05%
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Populäre Aktien

BASF 48,90 -4,21%
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Populäre Aktien

Bayer 27,40 1,58%
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Populäre Aktien

m:access All-Share Index GTR 1.361,89 1,35%
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Tops und Flops

EURO STOXX 50® 5.006,85 1,37%
UC CAC 40 8.109,16 N.A.
UC Dow Jones 38.294,95 N.A.
UC S&P 500 5.110,74 N.A.