Salesforce – Der zehn Milliarden Meilenstein

Thomas Rappold
Thomas Rappold
Marc Benioff, Gründer und CEO von Salesforce gilt als genialer Verkäufer aber auch visionärer Denker im Silicon Valley. Er sah schon Ende der 1990er Jahre den Wandel zu Cloud-fähigen Softwareanwendungen als Mega-Business am Horizont, als die Internetübertragungsraten kaum den Abruf von Grafiken und Bildern, geschweige denn von Streaming Videos oder geschäftskritischen Anwendungen ermöglichten. Mit den Quartalszahlen in der Vorwoche konnte Benioff genussvoll einen neuen Meilenstein verkünden: Salesforce hat als erstes Softwareunernehmen die magische Grenze von 10 Milliarden Dollar Umsatzvolumen für seine Cloud-Softwarelösungen durchbrochen.

Herausfordernde Ziele

Benioff nimmt den Mund gerne voll und setzt sich und dem Unternehmen herausfordernde Ziele, liefert aber auch. Benioff betonte, dass Salesforce damit klar vor seinen Erzfeinden OracleMicrosoft und SAP als umsatz- und wachstumsstärkstes Cloud-Unternehmen liege. Doch damit nicht genug. Das neue Umsatzziel von Benioff lautet denn auch wenig bescheiden 20 Milliarden Dollar. Große Hoffnungen setzt er auf die Themen eCommerce und künstliche Intelligenz. Benioff kaufte hierzu führende Unternehmen zu. Mit dem eCommerce Unternehmen Commerce Cloud, gegründet von dem früheren Gründer des Neue-Markt-Highflyers Intershop, scheint die Rechnung schon aufzugehen.

Künstliche Intelligenz für Verkaufserfolge

Commerce Cloud lieferte im zurückliegenden Quartal bereits einen Umsatzbeitrag von 57 Mio. Dollar. Im Bereich künstlicher Intelligenz investierte Benioff rund 700 Mio. Dollar in das Unternehmen Krux und kaufte zahlreiche weitere kleinere Start-ups mit interessanten Technologien zu. Marketing-Guro Benioff vermarktet nun die Salesforce Lösungen zur künstlichen Intelligenz unter dem Namen Einstein. Mit Hilfe der künstlichen Intelligenz sollen die Vertriebssoftware Lösungen von Salesforce ihren Kunden noch bessere Einsichten liefern und für zusätzliches Geschäftsvolumen sorgen. Auch für Salesforce sollte sich dies auszahlen: Das IT-Marktforschungsunternehmen IDC schätzt dass die Kombination aus Vertriebssoftware und künstlicher Intelligenz bis 2021 für rund eine Trillion Dollar in zusätzlichem Wirtschaftswachstum und 800.000 neuen Jobs stehen könnte. Salesforce und Benioff wollen davon ein einträgliches Stück vom Kuchen haben.
Nachdruck aus Börse-Online!
Thomas Rappold, geboren 1971, ist Internetunternehmer und Investor. Bereits mit 14 Jahren erlernte er die ersten Programmiersprachen im Selbststudium auf dem damaligen Kultcomputer Commodore C64. Als einer der ersten Absolventen des europaweit ersten Studiengangs Medieninformatik trug er als Mitarbeiter der Strategiegruppe Internet bei Allianz SE maßgeblich zu damals bahnbrechenden neuen Finanzportalen für Privat- und Geschäftskunden bei.
Seit über zehn Jahren erfolgreicher Unternehmer einer Internet-Beratungs- und Beteiligungsgesellschaft und Gründer von zahlreichen Internet-Start-ups ist Thomas Rappold ein profunder Kenner des Silicon Valley und dort als Investor an verschiedenen Start-ups beteiligt. Mehr über Thomas Rappold und das Silicon Valley finden Sie auf seiner Homepage www.silicon-valley.de.
Im Finanzbuchverlag München veröffentlichte Thomas Rappold jüngst "Silicon Valley Investing. Investieren in die Superstars von heute, morgen und übermorgen".

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