Werner W. Rehmet, MyDividends
Das Wachstum von Inditex mit seiner Hauptmarke Zara scheint ungebrochen. Insbesondere in den Schwellenländern sowie im Onlinehandel sieht der Konzern noch viel Potential. Auch die Aktionäre profitierten von der Entwicklung, sowohl bei der Dividende als auch beim Kurs.
2016 Expansion an Läden und Mitarbeitern
Das Unternehmen eröffnete 1975 seinen ersten Laden in La Coruña. Aktuell betreibt Inditex weltweit 7.385 Läden und beschäftigt 162.450 Mitarbeiter (Vorjahr: 152.854 Mitarbeiter). Es wurden im vergangenen Jahr 279 neue Läden eröffnet. Der Gründer Amancio Ortega gilt heute als reichster Bürger Europas und viertreichster Mensch weltweit.
Unter Inditex operieren insgesamt acht Marken, darunter Zara, Zara Home, Pull & Bear und Massimo Dutti. Inditex steigerte den Nettoertrag im Jahr 2016 um knapp 10 Prozent auf 3,16 Mrd. Euro. Der Umsatz kletterte um 11,5 Prozent auf 23,31 Mrd. Euro. Auf vergleichbarer Fläche lag das Plus bei 10 Prozent, nach einer Zunahme um 8,5 Prozent im Jahr 2015.
Onlinehandel wird ausgebaut
Auch im ersten Quartal 2017 setzte sich der Aufwärtstrend fort. Die Umsätze konnten um 14 Prozent auf 5,6 Mrd. Euro verbessert werden und das Ergebnis legte sogar um 18 Prozent auf 654 Mio. Euro zu. Als Schwachpunkt galt in der Vergangenheit vor allem der Onlinehandel. Doch Inditex hat das Problem erkannt und baut den Vertrieb über das Internet zügig aus.
Vor allem in Südostasien wie Singapur, Malaysia, Thailand und Vietnam sind die Spanier beim Aufbau von Online-Shops der Marke Zara sehr aktiv. Der Konzern will ab Oktober auch in Indien mit einer Online-Verkaufsplattform an den Start gehen. In
China arbeitet Inditex mit der mächtigen Handelsplattform
Alibaba zusammen.
Zukunft in den Schwellenländern
Der H&M-Rivale konkurriert im Online-Handel vor allem mit Wettbewerbern wie
Zalando oder auch
Amazon. Im stationären Handel will Inditex kleinere Läden zukünftig schließen und verstärkt auf Großfilialen und Flagshipstores setzen. Große Hoffnungen setzt Inditex beim zukünftigen Wachstum auf die Schwellenländer wie z. B. in Asien oder auch Osteuropa. So startet Inditex ab August 2017 mit ersten Geschäften in Weißrussland.
Schnelle Warenumschlag als Erfolgsmodell
Heute ist Inditex in 93 Ländern auf allen Kontinenten aktiv, entweder über Einzelhandelsgeschäfte oder über das Internet. Neben Kleidung setzt Inditex auch auf Wohnaccessoires. Zara Home entstand im Jahr 2003 und ist heute ein wichtiger Baustein im Inditex-Reich. In den Läden werden Textilwaren, Haushalts- und Dekoartikel, Badzubehör und Kleinmöbel vertrieben. Derzeit gibt es 563 Zara Home-Läden in 70 Ländern.
Ein Erfolgsfaktor von Inditex ist der schnelle Warenumschlag. Inditex setzt bei der Mehrheit seiner Produkte auf eine Produktion in europäischen Ländern und Nachbarn wie Tunesien und Marokko. Dies bedeutet höhere Produktionskosten, spart aber auch viel Zeit. Während die Konkurrenz in Asien ordert und die Produkte erst einmal verkaufen muss, reagiert Inditex umgehend und flexibel auf veränderte Kundenwünsche. Bei Bedarf werden Designs mehrmals in einer Saison angepasst. Ware, die nicht gut läuft, wird sofort wieder ausgetauscht. Ändert sich das Wetter, kommen kurzfristig Regenjacken oder Pullis ins Regal.
Zufriedene Gesichter bei den Aktionären
Natürlich bestehen auch für die Ladengeschäfte von Inditex Risiken aufgrund der zunehmenden Konkurrenz durch den Handel über das Internet, der der gesamten Modebranche zusetzt. Auch konjunkturelle Schwankungen spielen in der Modebranche eine Rolle. Aber Inditex trotzte diesen Entwicklungen in der Vergangenheit. So gab es auf der diesjährigen Hauptversammlung am 18. Juli auch zufriedene Gesichter bei den Aktionären. Seit dem Jahr 2009 ging es für den Aktienkurs praktisch nur noch oben. Die Marktkapitalisierung hat die Marke von 100 Mrd. Euro in der Zwischenzeit überschritten.
Inditex zahlt für das letzte Fiskaljahr eine Dividende von 0,68 Euro. Im Vorjahr wurden 0,60 Euro bezahlt. Somit soll die Ausschüttung um rund 13 Prozent angehoben werden. Die Aktie ist im
EuroStoxx-50 gelistet und zahlt seine Dividende halbjährlich aus (eine Zwischen- und eine Schlussdividende). Die Zwischendividende in Höhe von 0,34 Euro wurde am 2. Mai 2017 ausgeschüttet. Die Schlussdividendenzahlung (0,34 Euro) erfolgt am 2. November 2017. Die aktuelle Dividendenrendite liegt derzeit bei knapp 2 Prozent. Auch künftig besteht Potential für weitere Dividendensteigerungen.
Werner W. Rehmet ist der Gründer und Herausgeber von MyDividends. Nach seinem wirtschaftswissenschaftlichen Studium durchlief er mehrere Stationen bei renommierten Bankhäusern. In langjährigen Aufenthalten an der Wall Street und an wichtigen Finanzzentren wie Zürich setzte er sich intensiv mit verschiedenen Börsenthemen auseinander. Hier folgten auch erste Medienauftritte und Publikationen zu zahlreichen Börsenthemen. Seine umfangreichen Kenntnisse im Börsengeschäft führten schließlich zur Gründung der Börsenplattform
MyDividends.de, die sich ausschließlich dem Thema Dividenden widmet, unter dem Motto „der Ertrag zählt“.
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Hinweis: Werner W. Rehmet kann Aktien der jeweils angesprochenen Unternehmen halten und somit kann ein möglicher Interessenskonflikt bestehen.