Ulrich Meixner / Bild: BBAG/Freund
Der April war erneut kein "normaler" Börsenmonat, vielmehr zeigten sich nun in den ersten Konjunkturdaten sowie in den Quartalszahlen von Unternehmen, wie die Pandemie auf die Wirtschaft durchschlägt. Dafür zeigte sich die Börse insgesamt erstaunlich resistent, wie der Dax zeigt: Anfang April lag er noch bei 9.544 Punkte, am Ende des Monats waren es wieder 10.861. Allerdings war das keinesfalls eine kontinuierliche Aufwärtsbewegung, sondern gezeichnet von einigen Rückschlägen. Anders ausgedrückt: Die Volatilität blieb sehr hoch.
Der Trend, dass wieder mehr deutsche anstelle ausländischer Titel an der Börse München (nach Orderbuchumsätzen) gehandelt werden, verstetigte sich im April: 51,6 Prozent der Börsenumsätze verteilten sich auf 465 Titel aus Deutschland - im März waren es sogar 51,9 Prozent. Unter den 10 meistgehandelten Werten finden sich mit Amazon, Microsoft und Apple allerdings wieder drei US-Amerikaner.
Unter den zehn meistgehandelten deutschen Aktien
(nach Börsenumsatz) fand sich im April einmal wieder die umstrittene Wirecard an der Spitze, die Allianz musste sich mit Rang 2 zufriedengeben. In die Riege der Dax-Unternehmen hat sich der Hoffnungsträger im Kampf gegen Corona, die Biontech aus Mainz, vorgeschoben. Interessant, dass erstmals wieder gleich zwei Automobil-Aktien in den Fokus der Anleger gerückt sind: Daimler und Volkswagen:
Es dürfte kein Zufall sein, dass sich im April unter den international meistgehandelten AktienAmazon auf Rang vier befindet und damit als umsatzstärkster ausländischer Titel. Im Vormonat war das noch mit Abstand Apple gewesen, aber die Pandemie und der in vielen Ländern herrschende Lockdown kommt einem Unternehmen wie Amazon sehr entgegen - immerhin kletterte der Kurs von Amazon seit Anfang April um fast 500 Euro!
Neben Deutschland sind die USA das Land mit den
meist gehandelten Aktien an der Börse München. Daher folgt hier noch eine
Aufstellung der ersten zehn Titel aus Übersee. Auch hier macht sich die Pandemie bemerkbar, indem Profiteure wie Amazon, Gilead, Netflix oder auch Mastercard weit vorne liegen:
Doch Anleger konzentrieren sich nicht nur auf
Einzeltitel, sondern legen zumindest Teile ihres Vermögens auch in Fonds
an. Hier erfreute sich der Aktienfonds von "Mr. Dax" Dirk Müller auch im April wieder großer Beliebtheit und hielt seinen ersten Platz. Ansonsten fällt die Dominanz von Immobilienfonds aller Art auf - die Hälfte sind diesem Bereich zuzurechnen:
Neben aktiv gemanagten Fonds erfreuten sich auch
ETFs großer Beliebtheit und hier lagen, da machte sich der Ölpreisverfall offensichtlich bemerkbar, drei ETCs erstmals vorne, die auf Öl setzten:
Insofern bleibt uns nur anzumerken, dass sich in allen Gattungen wieder Änderungen gezeigt haben und die Anleger über die Börse München sehr sensibel auf die jeweiligen Markteinflüsse reagieren - auch wenn es weiterhin "Standardwerte" gibt, die jenseits allen Marktgeschehens konstant gehandelt werden.