Energiewende erhöht die weltweite Abhängigkeit von Kohle

Adam Rozencwajg, Goehring & Rozencwajg Associates LLC
Adam Rozencwajg / Bild: Goehring & Rozencwajg Associates LLC
Laut dem diesjährigen Bericht des Energy Institutes zur globalen Energienachfrage und -versorgung hat der weltweite Kohleverbrauch seinen Höhepunkt noch nicht erreicht – trotz erheblicher Investitionen in erneuerbare Energien. Davon gehen auch die Analysten der Investmentgesellschaft Goehring & Rozencwajg aus. Wir erläutern hier kurz die Gründe und erklären den aus unserer Sicht einzig tragfähigen Weg zum Kohleausstieg.
Weltweit hat der Kohleverbrauch im vergangenen Jahr Rekordhöhen erreicht: Er ist um 1,5 Prozent von 161,5 auf 164 Exajoule gestiegen. Zwar ist er in Nordamerika und Europa in den letzten 15 Jahren zurückgegangen. In asiatischen Volkswirtschaften wie China, Indien und Vietnam wächst er aber weiterhin stark. Chinas Kohleverbrauch stieg im Jahr 2023 um fast 5 Prozent, in Indien nahm er um fast 10 Prozent zu und in Vietnam war sogar ein Zuwachs in Höhe von 22 Prozent zu beobachten. Diese Zahlen sind signifikant. Im vergangenen Jahr verbrauchte Indien mit 22 Exajoule Kohle fast dreimal so viel wie der gesamte europäische Kontinent.
 
Während viele danach streben, unsere Welt mit erneuerbaren Energien zu versorgen, werden wir ironischerweise immer abhängiger von Kohle. Nirgendwo wird dies deutlicher als in China, wo der Verbrauch trotz massiver Investitionen in Solar- und Windkraft weiter stark wächst. Denn: Durch die zunehmende Elektrifizierung beispielsweise in Form von Elektroautos steigt der Strombedarf stetig an. Das Wachstum wird zwar zu einem großen Teil durch erneuerbare Energiequellen gedeckt, allerdings nicht zuverlässig. Durch schwankende Wetterbedingungen bleibt die Gesellschaft auf Kohle angewiesen. Das lange ignorierte Problem der unregelmäßigen Verfügbarkeit erneuerbarer Energien wird offensichtlich, selbst für ihre überzeugten Verfechter.

Kernenergie als einzig tragfähige Lösung für CO2-Ziele

Die Verdrängung der Kohle in westlichen Ländern wird immer schwieriger – ein Trend, der ironischerweise durch die grüne Energiewende noch verschärft wird. Wo eine leichte, kurzfristige Umstellung von Kohle auf Gas oder erneuerbare Energien in Europa und den USA möglich war, ist diese mittlerweile erfolgt. Wir von Goehring & Rozencwajg sind fest davon überzeugt, dass die Kernenergie die einzige tragfähige Lösung für unsere klimabedingten Herausforderungen ist – eine unglaublich effiziente Energiequelle, die kein CO2 produziert. Letztendlich erwarten wir, dass die Energieversorger Kohle durch eine Kombination aus Erdgas und Kernkraft ersetzen werden. In der Zwischenzeit wird die weltweite Kohlenachfrage, angetrieben vor allem von den Nicht-OECD-Ländern, jedoch weiter wachsen.
 
Wir gehen davon aus, dass der Kohleverbrauch innerhalb unseres Investitionszeitraums seinen Höhepunkt erreichen wird. Dies ist jedoch noch viele Jahre entfernt. Der jüngste Kursrückgang bietet eine weitere hervorragende Kaufgelegenheit bei Kohleaktien. Keiner Industrie ist mehr Kapital entzogen worden als der Kohlebranche. Kohleaktien werden kaum im Research behandelt und ihre Bewertungen sind äußerst niedrig.
Adam Rozencwajg ist Geschäftsführer bei Goehring & Rozencwajg, einer Investmentgesellschaft für natürliche Ressourcen, die mit Hilfe von eigenem Research und einer konträren Anlagephilosophie Werte in Rohstoffen aufspürt. Das Unternehmen verwaltet derzeit 750 Millionen US-Dollar im Namen seiner Kunden.
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