Michael Grady / Bild: Aviva Investors
- Aviva Investors geht davon
aus, dass das globale Wachstum von 3,3 Prozent im letzten Jahr auf 3,1
Prozent im Jahr 2024 zurückgehen wird. Für 2025 wird ein ähnlicher
Anstieg von 3 Prozent erwartet.
- Die
geldpolitischen Restriktionen werden synchronisiert abgebaut, was zu
einer sanften Landung in den großen Volkswirtschaften beitragen wird.
- Im
Jahr 2025 wird viel vom Ausgang der US-Wahl und ihren Auswirkungen auf
Steuern, Ausgaben und Regulierung sowie vom anhaltenden KI-Boom bei den
Investitionen abhängen.
Wir nehmen den Beginn eines
Zinssenkungszyklus wahr. Die Bank of England (BoE), die Europäische
Zentralbank (EZB) und die US-Notenbank (FED) wagen vorsichtige
Zinssenkungen, die sich bis ins Jahr 2025 erstrecken könnten, so unser
Fazit im aktuellen House View.
Wir weisen darauf hin, dass der
Zyklus synchron zu verlaufen scheint. Die Zentralbanken betonen jedoch,
dass sie weiterhin datenabhängig sind – was zu einer gewissen Divergenz
bis 2025 führen könnte.
Die politischen Entscheidungsträger
agieren weiterhin vorsichtig und zurückhaltend, auch aufgrund
anhaltender fiskalischer Unsicherheiten und geopolitischer Spannungen.
Die Zinssätze der Industrieländer bleiben voraussichtlich restriktiv,
bevor sie sich allmählich in Richtung „neutral“ bewegen. Ein negativer
wirtschaftlicher Schock könnte nötig sein, um eine expansive Geldpolitik
zu rechtfertigen.
Wir erwarten für 2024 einen leichten Rückgang
des globalen Wachstums auf etwa 3,1 Prozent gegenüber 3,3 Prozent im
Vorjahr und rechnen für 2025 mit einem stabilen Anstieg auf 3 Prozent.
Die Realzinsen bleiben vorerst fest im positiven Bereich. Dies übt
weiterhin einen gewissen Abwärtsdruck auf Investitionen und
zinsempfindliche Sektoren wie den Wohnungsbau und den kreditfinanzierten
Konsum aus.
Die globale, sanfte Landung verläuft recht
heterogen, da die USA und Indien die anderen großen Volkswirtschaften
überflügeln. Die USA dürften mit einem Wachstum von 2,6 Prozent etwas
schneller wachsen als im vergangenen Jahr, und Indien dürfte dem Konsens
zufolge um fast 7 Prozent zulegen. Beide Prognosen wurden im Laufe des
Jahres ständig nach oben korrigiert, da sich die meisten Vorhersagen als
zu pessimistisch erwiesen. Im nächsten Jahr wird viel von den Wahlen in
den USA und deren Auswirkungen auf Steuern, Ausgaben und Regulierung
abhängen.
Günstiges Umfeld für Schwellenländer
Das Wachstum im Euroraum dürfte in diesem
Jahr rund 1 Prozent erreichen und 2025 knapp unter 1,5 Prozent liegen,
wobei es durch das schwache Wachstum in Deutschland gebremst wird,
während Spanien und Griechenland überdurchschnittlich wachsen.
Das
Vereinigte Königreich hat zwar politische Stabilität erlangt, steht
jedoch vor Herausforderungen bei der Einführung neuer Steuer-, Ausgaben-
und Regulierungsmaßnahmen. Die Bank of England wartet darauf, dass die
hartnäckige Inflation nachlässt, nachdem das Inflationsziel von 2
Prozent vorübergehend erreicht wurde. Trotz positiver BIP-Überraschungen
in letzter Zeit sind die Risiken weiterhin überwiegend nach unten
gerichtet.
Für die Schwellenländer ist die sanfte Landung eine
Erleichterung, da die Rohstoffpreise ihren Tiefpunkt und die
Anleiherenditen ihren Höhepunkt erreicht haben, was ein günstigeres
Umfeld schafft. Vornehmlich gilt dies nach den erheblichen Belastungen
durch die verschiedenen Wahlergebnisse im vergangenen Jahr. Zölle,
Sanktionen und Handelsbeschränkungen bleiben jedoch eine Bedrohung,
vornehmlich falls Ex-US-Präsident Trump wiedergewählt wird und einige
seiner extremeren Äußerungen umsetzt. Der makroökonomische Hintergrund
ist jedoch insgesamt unterstützend, geprägt durch einen schwächeren
Dollar, niedrigere Zinssätze und viele Länder, die von verbesserten
Handelsbedingungen profitieren. Die Positionierung und Stimmung starten
von sehr niedrigen Niveaus, insbesondere nach der Auflösung der
Carry-Trade-Positionen in den Schwellenländern Mitte des Jahres, die
Yen-Bären, Nikkei-Bullen und Volatilitätsverkäufer stark getroffen hat.
Obwohl frühere Befürchtungen hinsichtlich der Marktfragilität bestätigt
wurden, war die Episode schnell überwunden und führte nicht zu einer
gravierenden Krise.
In Asien könnte Japans Wachstum 2024 nahe bei null liegen, was jedoch auf
einige Basiseffekte aus dem Ende des Jahres 2023 zurückzuführen ist.
Das zugrunde liegende Wachstum wird auf etwas über 1 Prozent geschätzt,
und auch für 2025 wird ein stetiger Fortschritt erwartet, wodurch die
Bank of Japan in der Lage sein wird, entgegen dem globalen Trend die
Zinssätze weiter zu erhöhen. China hingegen befindet sich trotz der
jüngsten Konjunkturmaßnahmen in einem strukturellen Abschwung und könnte
nach dem Bemühen, in diesem Jahr ein Wachstum von 5 Prozent zu
erreichen, im nächsten Jahr auf etwa 4 Prozent zurückfallen.
Volatilitätsschübe erwartet
Im Hinblick auf die Vermögensallokation
bleiben wir optimistisch gegenüber Aktien. Wir erwarten jedoch erneute
Volatilitätsschübe und haben unsere Übergewichtung zugunsten der starken
Wachstumstreiber in den USA und der attraktiven Bewertungen in Europa
reduziert. Die Renditen von Staatsanleihen sind zwar niedriger, bieten
jedoch Diversifizierungsvorteile für den Fall, dass sich die
Wachstumsängste verstärken, da die Zentralbanken nun mehr
Handlungsspielraum haben. In Bezug auf die Duration werden die USA und
das Vereinigte Königreich bevorzugt, während Japan untergewichtet
bleibt. Kredite haben sich stabil entwickelt, und vorausgesetzt, dass
sich die Spreads innerhalb der Bandbreite bewegen, werden
Hochzinsanleihen gegenüber Investment-Grade-Anleihen bevorzugt. Beide
Anlageklassen sowie die Schwellenländer dürften jedoch ähnliche und
ansprechende risikobereinigte Renditen erzielen.
Weitgehend stabiles Wachstum
Zu Beginn des letzten Quartals 2024 hat sich
das Wachstum gut gehalten, und der Inflationsdruck hat nachgelassen, was
dazu geführt hat, dass die wichtigsten Zentralbanken der
Industrieländer den Startschuss für einen Zinssenkungszyklus gegeben
haben. Wir erwarten in den nächsten sechs bis zwölf Monaten einen
synchronisierten Zinssenkungszyklus in den bedeutendsten Märkten.
Kurz-
bis mittelfristig sehen wir ein weitgehend stabiles Wachstum und – was
wichtig ist – auch stabile Anleihespreads und Kreditkonditionen. Die
Unternehmensgewinne haben die Talsohle durchschritten, und der
Technologieboom, der zum großen Teil von der künstlichen Intelligenz
angetrieben wird und auch die Biotechnologie, die Energiewende, die
Elektrifizierung und den Verteidigungssektor umfasst, ist in vollem
Gange.
Michael Grady ist Leiter der Anlagestrategie und Chefvolkswirt bei
Aviva Investors, die global tätige Asset-Management-Gesellschaft des britischen Versicherers
Aviva plc.
Aviva Investors ist in 14 Ländern im asiatisch-pazifischen Raum, in
Europa, Nordamerika und Großbritannien tätig und verwaltet ein Vermögen
von 227 Milliarden Pfund per 31. Dezember 2023.
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