Naomi Fink / Bild: Nikko Asset Management
In den vergangenen Jahren hat Japans Wirtschaft häufig zu Erholungen angesetzt, die dann ins Stocken gerieten. Jetzt fragen sich die Investoren zurecht: Ist diesmal alles anders? Kann das Land seine deflationäre Vergangenheit hinter sich lassen, oder hat es lediglich kurzfristig von den günstigen Bedingungen an den globalen Märkten profitiert? Mit anderen Worten: Hat Japans Wirtschaft noch Sprit im Tank?
Für uns ist die Antwort: Ja. Die Reflation schafft die Grundlage für eine strukturelle Erholung, nicht für ein weiteres zyklisches Strohfeuer, dem dann wieder Deflation folgt. Die aktuellen Bedingungen treiben die Normalisierung Japans voran und begünstigen eine
anhaltende langfristige Outperformance japanischer Aktien.
Für ausländische Investoren, die 2023 nicht in vollem Umfang am Comeback des japanischen Aktienmarktes teilhatten, ist es noch nicht zu spät. Die Kursschwankungen im laufenden Jahr bieten Gelegenheiten, sich an der Renaissance Japans zu beteiligen.
Lehren aus der jüngeren Geschichte
Die Notenbank BOJ will einen
positiven Kreislauf aus Wachstum und Reflation sehen, bevor sie zu dem
Schluss kommt, dass Japan seine „verlorenen Jahrzehnte“ wirklich hinter
sich gelassen hat. Aber das Japan von heute ist bereits weit entfernt
von diesen Jahrzehnten, in denen die Wirtschaft nominal schrumpfte und
auf Preisrückgänge angewiesen war, um ein schwaches reales Wachstum zu
erzielen. In einem deflationären Umfeld war es für Unternehmen völlig
rational, Ausgaben aufzuschieben und ihre Bilanzen mit Schulden zu
belasten.
Japans Trendwende hin zu einem nominalen
Produktionswachstum hat das Blatt gewendet. Der Anstieg des nominalen
BIP hat den Unternehmensgewinnen über steigende Umsätze einen
zweistelligen Schub verliehen. Dieser Zuwachs basierte nicht nur auf
steigenden Einnahmen, sondern auch auf verbesserten Margen. Dies ist ein
hoffnungsvolles Signal dafür, dass Japan keinen Deflationskurs mehr
braucht, um ein positives Realwachstum zu erzielen.