Grafik: Creditreform Rating AG
Die deutsche Wirtschaft kommt nicht in Fahrt. Mit dem anhaltend starken Wachstum von Spanien kann sie nicht mithalten, und aktuelle Stimmungsindikatoren scheinen auf eine anhaltende Schwächephase hinzudeuten. Der Rückgang der Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal war breit angelegt. Neben dem privaten Verbrauch schrumpften auch die Ausrüstungs- und die Bauinvestitionen sowie die Exporte. Zwar könnte der private Verbrauch durch die Ausrichtung der Fußball-Europameisterschaft im Juni und Juli einen kleinen Schub erhalten haben, jedoch hat sich das Verbrauchervertrauen im August bereits wieder eingetrübt, u. a. aufgrund rückläufiger Einkommenserwartungen und Kaufbereitschaft. Zusammengefasst kann man sagen, dass Deutschland derzeit in einer ausgeprägten Flaute verharrt. Die Weichen für zurückkehrendes Wachstum 2025 sind durchaus gestellt: Mit Blick auf 2025 sollten neben Erleichterungen über die geldpolitische Flanke Lohnzuwächse bei relativ stabilem Arbeitsmarkt für Impulse sorgen, ebenso wie eine steigende Nachfrage aus dem Euroraum und anderen wichtigen Exportländern. Insgesamt erscheint die prognostizierte Wachstumsbeschleunigung im Jahr 2025 aber mit Blick auf die Eintrübung bei den Stimmungsindikatoren unsicherer.
Fabienne Riefe ist Chefvolkswirtin bei
Creditreform Rating AG, ein Unternehmen der Creditreform Gruppe. Als unabhängige, bei der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) registrierte Agentur bieten wir qualitativ hochwertige Ratings, die von Investoren weltweit für Investitionsentscheidungen und zu regulatorischen Zwecken genutzt werden. Unsere Dienstleistungen umfassen Länderratings, Ratings von Finanzinstituten, Unternehmens- und Emissionsratings sowie Ratings von strukturierten Finanzierungen. Private Debt Ratings und ESG-Ratings gehören ebenfalls zu unserem Leistungsspektrum.