Indikatoren

Wer weiß im Voraus, was an den Märkten passieren wird?

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Wann genau ändern sich Aktienkurse und warum? Das ist die entscheidende Frage bei jeder Anlage in Aktien und – soviel vorweg – man kann sich einer Antwort immer nur annähern. Es gibt aber Indikatoren, die unabhängig von den fundamentalen Daten der einzelnen Unternehmen - also etwa Gewinn, Cash-flow oder Umsätze - insgesamt darauf hinweisen, ob sich Kurse verändern und in welche Richtung es gehen könnte. Beziehungsweise dienen diese Indikatoren Investoren gerne dazu, ihre Entscheidungen zu untermauern und verändern deshalb auch ganz aktiv Kurse. Das altbekannte Henne-Ei-Problem.
Solche Wirtschaftsindikatoren reichen von Arbeitsmarktzahlen über Verbraucherpreis- oder Einkaufsmanagerindizes bis hin zu Sentimentindizes und  Stimmungsindikatoren wie etwa den ifo-Geschäftsklimaindex. Viele Wirtschaftsindikatoren gibt es nach Ländern und Branchen. Hier ist auch für deutsche Anleger vor allem der Leitmarkt USA wichtig, gefolgt von inzwischen Asien, vor allem China. Denn Nachrichten aus diesen Ländern beeinflussen zum einen ganz direkt deutsche Unternehmen und damit die deutsche Wirtschaft, sie sind aber auch weltweit für die herrschende Stimmung an den Märkten verantwortlich.
 
Es gibt Indikatoren, die auf offiziellen Statistiken und Berechnungen beruhen und solche, die Befragungen als Basis haben und also eher Stimmungen (Sentiment) als Fakten übermitteln.
 
Um irgendwie einen Überblick zu gewinnen, bedienen wir uns verschiedener Schubladen, um sie einzuordnen:
 
Allgemeine Wirtschaftsindikatoren, auch volkwirtschaftliche oder Konjunkturindikatoren genannt wie das Bruttosozialprodukt, die Industrieproduktion, die Kapazitätsauslastung der Industrie, die Arbeitslosenquote und den Verbraucherpreisindex.
 
Frühindikatoren wie die ZEW-Konjunkturerwartungen, das ifo-Geschäftsklima, das Dienstleistervertrauen und das Konsumklima, aber auch etwa Auftragseingänge, der Einkaufsmanagerindex (am bekanntesten der Philly Fed Index), die Einzelhandelsumsätze oder die Lagerbestände.
 
Weitere Indikatoren sind zum Beispiel die Immobilienpreise (etwa der Case-Shiller-Index aus den USA), die Preisentwicklung wichtiger Rohstoffe wie Gold und Silber, Öl oder Platin, die Kurse wichtiger Währungen wie Dollar, Euro, Yen oder Renmimbi.
 
Die Fülle der Daten ist selbst für Profis verwirrend und sie weisen auch nicht eindeutig in eine Richtung.