Die Berichtssaison steht bevor

Prof. Dr. Bernd Meyer, Berenberg
Prof. Dr. Bernd Meyer / Bild:  Berenberg
Nachdem die Fed letzte Woche überraschen musste, weil der Markt im Vorfeld der Sitzung eine Reduzierung der Zinsen um 25 bzw. 50 Bp mit jeweils rund 50 Prozent Wahrscheinlichkeit eingepreist hatte, tat sie dies auch in Form der größeren Zinssenkung. Allerdings bemühte sich Powell in der Pressekonferenz, die Interpretation nicht zu taubenhaft werden zu lassen. So meinte er, dass die größere Zinssenkung eher eine Folge des längeren Abwartens der Fed sei und nicht als „neues Tempo“ interpretiert werden sollte. Den S&P 500 juckte das wenig, er stieg am nächsten Tag direkt auf ein neues Allzeithoch, allerdings bei gleichzeitig fallendem US-Dollar. Euro-Anleger haben mit dem S&P 500 im dritten Quartal bislang kein Geld verdient – im Gegensatz zu Gold, das jüngst auch in Euro gerechnet ein neues Hoch markierte. Im Fokus der Anleger stehen nun die bald beginnende Q3-Berichtssaison sowie die heiße Phase des US-Wahlkampfs. Entsprechend der typischen Saisonalität dürfte der Oktober volatil werden.

Kurzfristiger Ausblick

Nach den wichtigen Notenbanksitzungen im September wird es in den kommenden zwei Wochen, abgesehen von der Rede des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell am 26. September, geldpolitisch ruhiger. Auf politischer Ebene tagen vom 22. bis 26. September die Vereinten Nationen. Auf Unternehmensebene beginnt mit dem 1. Oktober zudem inoffiziell die Q3-Berichtssaison.
 
Wirtschaftlich stehen am Montag die vorläufigen Einkaufsmanagerindizes (Sep.) für Deutschland, die Eurozone und die USA im Mittelpunkt. Am Dienstag folgt das ifo-Geschäftsklima (Sep.) für Deutschland. Am Donnerstag werden die US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (Sep.) und das US-BIP (Q2, 2. Revision) erwartet. Am Freitag folgen der Kern-PCE-Deflator (Aug.) und die Einkommen und Ausgaben der privaten Haushalte (Aug.) für die USA sowie die Arbeitsmarktdaten (Sep.) für Deutschland. In der Folgewoche stehen die US-Arbeitsmarktdaten (Sep.) sowie die Inflationsdaten (Sep.) für Deutschland und die Eurozone im Fokus der Märkte.
  • Die Fed hat geliefert und den Leitzins um 50 Bp gesenkt. Der Markt hatte einem so großen Schritt zuletzt rund 50 Prozent Wahrscheinlichkeit gegeben. Aktienmärkte feierten die „taubenhafte“ Überraschung mit neuen Allzeithochs.
  • Was die Märkte aber zu übersehen scheinen, ist die Divergenz der Erwartungen für weitere Zinssenkungen. Die Märkte preisen bis Ende 2024 (2025) drei (acht) weitere Schritte à 25 Bp. Die Fed-Mitglieder im Median rechnen aber nur mit zwei (sechs). Hier drohen „falkenhafte“ Enttäuschungen

Ausgewählte Assetklassen aus dem Märktemonitor

  • Die Erwartung der ersten Zinssenkung der Fed seit März 2020 stützte in den vergangenen vier Wochen vor allem zinssensitive Anlageklassen. Das Edelmetall Gold baute seine positive Jahresperformance weiter aus und führt die Performance-Rangliste seit Jahresbeginn weiterhin an.
  • Schwächer als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten sowie nach unten revidierte Prognosen für das Wirtschaftswachstum in China im kommenden Jahr belasteten Brent-Rohöl über die letzten vier Wochen..
  • Die globalen Aktienmärkte zeigten in den letzten vier Wochen eine gemischte Performance. Der amerikanische S&P 500 Index entwickelte sich am besten, Lateinamerika am schlechtesten.
  • Nachdem defensive Aktienmarktsegmente aufgrund von Wachstumssorgen über die letzten Monate die Nase gegenüber Zyklikern vorne hatten, gab es nun eine Gegenbewegung. Goldilocks-Hoffnungen aufgrund vorbeugender Zinssenkungen seitens der Zentralbanken unterstützten zyklische Segmente
  • Die Zinssenkungen der Zentralbanken auf beiden Seiten des Atlantiks haben den Anleihen in den letzten vier Wochen Auftrieb gegeben. Der Start des globalen Zinssenkungszyklus wirkte sich vor allem positiv auf Schwellenländeranleihen und Hochzinsanleihen aus.
  • Enttäuschende Konjunkturdaten in China lasteten weiterhin auf den Renditen chinesischer Staatsanleihen.
Prof. Dr. Bernd Meyer ist Chefanlagestratege und Leiter Multi Asset im Wealth and Asset Management bei Berenberg
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Datum: 23.09.2024

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