Prof. Dr. Bernd Meyer / Bild: Berenberg
Mit den anhaltend guten Zahlen der Berichtssaison, der fiskalischen Unterstützung und den robusten Konjunkturdaten ist die Wahrscheinlichkeit einer harten Landung der (US-)Wirtschaft weiter gesunken und die einer sehr sanften bzw. keiner Landung weiter gestiegen. Entsprechend fragen sich immer mehr Marktbeobachter, ob die eingepreisten vier Zinssenkungen der Fed bis 2024 immer noch zu viel sind. Die Mitglieder des Offenmarktausschusses haben sich in ihrem nun veröffentlichten Protokoll der Januar-Sitzung besorgt über eine zu hoch bleibende Inflation geäußert. In der Folge erwarten erste Marktteilnehmer nun sogar Zinserhöhungen in den USA. Wir halten dies für sehr unwahrscheinlich, u.a. weil in diesem Jahr US-Wahlen anstehen und die Zinslast im US-Haushalt bereits jetzt hoch ist. Wir gehen jedoch davon aus, dass der Markt letztlich eine Prämie für das Halten von Staatsanleihen mit längeren Laufzeiten verlangen wird. Dies dürfte mit der Zeit zu einer steileren US-Renditekurve führen.
Kurzfristiger Ausblick
Die nächsten zwei Wochen wird es politisch spannend. Am 5. März findet in den USA der Super Tuesday, die Vorwahl der Präsidentschaftskandidaten, statt. Am 28. und 29. Februar treffen sich zudem in Brasilien die Finanzminister und Zentralbanken der G20. Gleichzeitig tagt in Abu Dhabi die Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation. Am Dienstag werden für die USA der Index des Verbrauchervertrauens sowie die Auftragseingänge für langfristige Güter (Jan.) bekannt gegeben. Am Mittwoch folgt das US-BIP für Q4 (Feb.). Am Donnerstag werden für Deutschland die Veränderung der Arbeitslosigkeit und die Arbeitslosenquote veröffentlicht. Für die USA stehen die persönlichen Ausgaben & Einkommen (Feb.) sowie die Erstanträge Arbeitslosenunterstützung (24. Feb.) an. Die Einkaufsmanagerindizes für China und USA (Feb.) sowie die Inflationsdaten in der Eurozone (Feb.) folgen am Freitag.
- Im Februar drehte der Index der Konjunkturüberraschung im Euroraum ins Positive. Der Februar PMI-Gesamtindex erreichte z.B. mit 48,9 ein Achtmonatshoch, angeführt vom Dienstleistungssektor und trotz Industrieschwäche.
- Die Aussicht auf eine Konjunkturerholung beidseits des Atlantiks und die bisher robuste Berichtssaison geben Aktien Rückenwind und dominieren bislang die Belastungen durch das Risiko einer hartnäckigen Inflation, steigender Anleiherenditen und die Halbierung der Zinssenkungserwartungen seit Jahresstart.
Ausgewählte Assetklassen aus dem Märkte-Monitor
- Die Kapitalmärkte zeigten über die letzten vier Wochen keine einheitliche Entwicklung. Die globalen Aktienindizes verzeichneten dank positiver Konjunkturüberraschungen und einer robusten Berichtssaison auf breiter Front Gewinne. Die Sorgen um die chinesische Konjunktur lasteten hingegen auf den Industriemetallen in den letzten vier Wochen.
- Die Aussichten auf eine bessere Marktversorgung durch die Rohölproduzenten sowie Nachfragesorgen belasteten Brent-Rohöl.
- Aktien legten im letzten Monat in der Breite zu. Die Erwartung politischer Unterstützung zur Ankurbelung der chinesischen Wirtschaft stützte die Aktien der asiatischen Schwellenländer. Der anhaltende Optimismus in Bezug auf KI- und Technologiewerte, zuletzt unterstützt durch Rekordgewinne des Chipherstellers NVIDIA, gab den Aktien der Industrieländer Auftrieb.
- Zusätzlich unterstützten die positiven Konjunkturaussichten in Europa die europäischen Aktien.
- An den Anleihemärkten hatten über den letzten Monat tendenziell Segmente mit mehr Kreditrisiken die Nase vorn. So wiesen die Schwellenländeranleihen die beste Performance auf, gefolgt von Hochzinsanleihen.
- Der anhaltende Optimismus und Risikoappetit der Anleger belastete die als sicher geltenden deutschen Staatsanleihen, die in den letzten vier Wochen das Schlusslicht bildeten.
Prof. Dr. Bernd Meyer ist Chefanlagestratege und Leiter Multi Asset im Wealth and Asset Management bei
Berenberg
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Datum: 26.02.2024