Sauber und sicher: PPAs für die Industrie

Markus W. Voigt, aream Group
Markus W. Voigt / Bild: aream Group
Langfristige Stromlieferverträge zwischen Unternehmen und Energielieferanten verbreiten sich rasant. Kein Wunder, denn diese Power Purchase Agreements (PPAs) bieten der Industrie nicht nur Kostensicherheit. Als grüne PPAs sind sie auch ein günstiger Weg zum Klimaschutz. Zudem lassen sich Stromlieferverträge flexibel an die Bedürfnisse der Abnehmer anpassen. Allerdings sollten sich Unternehmen für die Umsetzung von PPA-Abschlüssen von einem erfahrenen Partner beraten lassen.
PPAs sind individuell ausgehandelte, langfristige Stromlieferverträge. Den Beteiligten bieten sie Sicherheit und Planbarkeit in Bezug auf Preise, Mengen und andere Faktoren. Seit ihrem Start in Deutschland im Jahr 2019 sind PPAs immer beliebter geworden, gerade auch was die Belieferung mit Strom aus erneuerbaren Quellen angeht. Ein gesteigertes Interesse an grünen PPAs sehen wir aktuell im Industriesektor. Über grüne PPAs können Industrieunternehmen ihre Klimastrategie und Nachhaltigkeitsziele verfolgen, ohne selbst Investitionen in Sachwerte tätigen zu müssen. Das macht PPAs zu einer günstigen Variante bei der Umstellung auf Grünstrom.
 
Nicht mehr nur große Konzerne schließen PPAs mit Lieferanten von Strom aus Solar- und Windenergie ab. Auch der Mittelstand steigt ein, um seine Energiekosten zu kontrollieren. Gleichzeitig gelingt so eine Reduktion der Scope-2-Emissionen – also der indirekten Treibhausgasemissionen aus eingekaufter Energie – neben einer Senkung der direkten Scope-1-Emissionen des Unternehmens. Das ermöglicht die Stakeholder-Pflege mit echtem Grünstrom, wobei über die Herkunftsnachweise für Erneuerbare Energien das Nachhaltigkeitsrating verbessert wird.

Hohe Flexibilität der Konditionen

Den weiteren Ausblick für PPAs halten wir für sehr gut, auch weil die Strommarktreform das Thema für die Industrie in den Mittelpunkt rückt. Die EU-Kommission hat alle Mitgliedsstaaten aufgefordert, marktbasierte Instrumente wie PPAs zu etablieren und Schranken bei ihrer Nutzung zu beseitigen.
 
Für PPAs spricht auch die Flexibilität der Konditionen. Derzeit sind Laufzeiten ab zwei Jahren möglich, aber auch langfristige Abschlüsse von zehn Jahren und mehr. Daneben wachsen die Möglichkeiten, die Unternehmen zur Verfügung stehen, zum Beispiel was die Lieferverpflichtungen angeht. Interessant finden wir auch PPA-Lösungen auf dem eigenen Werksgelände. Dabei kann zum Beispiel eine Solaranlage auf dem Dach des Industriekunden montiert werden, die Investitionskosten übernimmt der Entwickler. Es folgt der Abschluss eines langfristigen PPA. Auf diese Weise werden sogar noch Abgaben gespart, die ansonsten bei Netzeinspeisung anfallen.
 
Um den vollen Mehrwert von PPAs zu generieren, sollten sich Kunden einen erfahrenen Partner an die Seite holen, der mit den Strukturen des Marktes vertraut ist. So können die Lieferverträge je nach individuellen Anforderungen, Bedürfnissen und Voraussetzungen gestaltet werden. Zudem spart das Unternehmen Zeit und erhält so den Raum, sich um sein Kerngeschäft zu kümmern.
Markus W. Voigt ist CEO der aream Group. Voigt hat aream 2005 gegründet und mittlerweile mehr als 25 Jahre Erfahrung in der Strukturierung von Alternativen Investmentfonds, im Transaktionsmanagement und bei der Finanzierung. Vor der Gründung der aream Group war Markus W. Voigt CEO und Mitgründer der Ideenkapital AG, einem mehrheitlich der Ergo-Versicherungsgruppe gehörenden Asset-Manager für Alternative Investments.