China unter Spannung: Wie Anleger aktuell ihr Schwellenländerportfolio schützen

Shanna Strauss-Frank, Freedom Finance Europe
Shanna Strauss-Frank / Bild: Freedom Finance Europe
Die Krise in der Immobilienbranche, das Kratzen an der Deflation, die Differenzen mit den USA – China kämpft mit einer schwächelnden Wirtschaft und einer Menge an Bedenken sowie Problemen. Die angespannte Lage hat Investoren verschreckt und Aktienkurse zum Einstürzen gebracht. Zwar konnten sich US-amerikanische und chinesische Aufsichtsbehörden Ende August einigen, um das Delisting der China-Aktien von den US-Börsen zu verhindern. Auch soll ein Maßnahmenpaket der Regierung kommen, um den Finanzmarkt zu schützen. Doch dieser zeigt sich gebrandmarkt. Die Investmentgesellschaft Freedom Finance Europa informiert nun über die angespannte Stimmung zwischen den USA und China und ordnet die Geschehnisse für Investoren ein.
Der Handelsstreit zwischen Peking und Washington steht auf der einen Seite, Chinas Vorreiterrolle in Sachen Elektromobilität, Halbleiter und Technologie auf der anderen. Und Investoren stehen im Zwiespalt. Die Komplexität der Lage verdeutlichen diverse Analysen und Umfragen: Während die deutsche Bundesregierung immer häufiger Investitionen und Unternehmensübernahmen durch chinesische Unternehmen ablehnt, investierten dennoch laut einer Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) im ersten Halbjahr deutsche Unternehmen 10,3 Milliarden Euro in China. Laut einem Bloomberg-Bericht haben ausländische Anleger wiederum zwischen Dezember 2021 und Juni 2023 chinesische Aktien und Anleihen im Wert von 188 Milliarden US-Dollar abgestoßen. Dazu gesellt sich eine Umfrage der Bank of America unter Fondsmanagern, laut der sich diese aus China und Schwellenländern stark zurückziehen und ihre Aktivitäten in die USA verlegen. Wie sollen private Investoren handeln?

China-Aktien nicht gänzlich unbeliebt bei Anlegern

Während die geopolitischen und handelspolitischen Spannungen zwischen den USA und China intensive Aufmerksamkeit auf sich ziehen, sollten Anleger bei Investitionen in asiatische Märkte allgemein vorsichtiger sein. Doch schoss kürzlich inmitten dieses brodelnden Vulkans und während der Konsum zurückging die Alibaba-Aktie in die Höhe. Warum? Der chinesische E-Commerce-Markt wächst nach wie vor schnell. Außerdem baut Alibaba intensiv sein Cloud-Computing-Geschäft aus, die Wachstumsrate übersteigt sogar jene des E-Commerce-Business. Auch investiert der Konzern viel in KI und Logistik, was für viele Anleger sehr vielversprechend klingt, auch die Geschäftsberichte sind positiv. Die Alibaba-Aktie ist nun dennoch wieder gesunken. Zudem hatte China angekündigt, „nach der Verlängerung des Kreditanreizes für Immobilienentwickler zusätzliche wirtschaftliche Unterstützungsmaßnahmen durchzuführen“. Die Investoren rechnen also damit, dass die Maßnahmen die Konsumausgaben in der zweiten Jahreshälfte ankurbeln werden. Auch der Markt für Elektroautos ist in der Volksrepublik mit den Branchenführern BYD, NIO, XPeng Motors und Li Auto gigantisch. Die E-Mobilität wird in China staatlich unterstützt und das Land gilt als sehr innovativ, wenn es um neue Elektrolösungen geht. Weil die Arbeits- und Produktionskosten sehr gering sind, hat China definitiv auch einen Kostenvorteil. Aktien aus dem Sektor sind auch bei ausländischen Investoren beliebt, dass die EU nun mit Strafzöllen auf chinesische E-Autos droht, könnte zu einem Stimmungswechsel an der Börse führen.

Alternativen in Schwellenländern

Anleger sind zwiegespalten, einige Experten sehen den Mittelweg darin, in westliche Unternehmen, die Teile ihrer Geschäfte in China tätigen, zu investieren. Nike zum Beispiel hat in China eine bedeutsame Einzelhandelspräsenz und sponsert aktiv chinesische Sportveranstaltungen. Auch Starbucks oder McDonald’s sind in China weitläufig beliebt. Auch der Anlegerklassiker Apple ist mit seinem iPhone hier populär, Gerüchte über ein iPhone-Verbot in chinesischen Behörden führten aber zu einem Verlust von 200 Milliarden US-Dollar innerhalb von zwei Tagen. Das Konglomerat aus regulatorischen Maßnahmen, den Handelsstreit mit den USA und der Abschwächung der Binnenwirtschaft macht China derzeit eher zu einem angespannten Investmentumfeld. Japan und Indien gelten für viele Anleger nun als Alternativen in Asien. Japan ist nach wie vor ein stabiler Markt mit etablierten Branchen. Das politische Risiko ist im Vergleich zu den Schwellenländern relativ gering. Indien hingegen gelte als eine der am schnellsten Volkswirtschaften der Welt – besonders den Technologiesektor haben die Investoren hier im Blick. Laut Strauss-Frank drängen sich immer mehr US-amerikanische Unternehmen auf den indischen Markt, weil sie ihre Produktionsstätten aus China hierher verlagern. Sie merkt jedoch abschließend an: Man sollte bedenken, dass es in Indien einige Hürden gibt, darunter komplexe Vorschriften und Infrastrukturmängel.
Shanna Strauss-Frank ist Deputy Sales Director bei der Investmentgesellschaft Freedom Finance, eine  internationale und international geprüfte Investmentgesellschaft mit mehr als 370.000 Kunden. Freedom Finance ist Teil der amerikanischen Freedom Holding Corp. mit einer Kapitalisierung von über 3 Milliarden US-Dollar. Sie beschäftigt weltweit über 3.000 Mitarbeiter und hat Niederlassungen in sieben Ländern. Die Freedom Finance ist als einziger europäischer Broker an der NASDAQ, einer führenden US-Börse, gelistet. Freedom Finance bietet direkten Zugang zum Handel an den größten Börsenplätzen an amerikanischen, europäischen und asiatischen Märkten. Aktuell unterstützt Freedom Finance humanitäre Hilfsorganisationen in der Ukraine mit 2,7 Millionen Euro
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