Spürbar abwärts: Die deutschen Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche deutlich leichter geschlossen. Verantwortlich hierfür waren zu einem großen Teil Spekulationen, Donald Trump könne die kommende US-Präsidentschaftswahl gewinnen, da viele Marktteilnehmer in diesem Fall mit einer Stärkung klassischer Industriezweige und möglichen protektionistischen Maßnahmen zum Schutz der US-Wirtschaft rechnen. Nach Ansicht von Beobachtern könnten Trumps Chancen durch das Attentat auf ihn gestiegen sein. Vor allem Technologiewerte, die die Börsen zuletzt deutlich angetrieben hatten, zählten in der vergangenen Woche zu den Verlierern. Neben der politischen Unsicherheit sorgten Unternehmenszahlen für Impulse, nachdem auch in Deutschland bereits einige Dax-Werte Eckdaten vorgelegt haben. Das Ergebnis der Ratssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) fiel erwartungsgemäß ohne Zinsänderung aus und bewegte die Aktienmärkte kaum.
Furcht vor Trump - Kurse fallen
Der Deutsche Aktienindex (Dax) verlor im Wochenvergleich 3,1 Prozent auf 18.171,93 Punkte. Der MDax gab um 2,2 Prozent nach auf 25.343,43 Zähler. Der TecDax rutschte um 3,6 Prozent auf 3.284,55 Punkte ab. Der m:access All-Share büßte 2,1 Prozent ein auf 1.199,08 Zähler.
Größte Wochenverlierer im Dax waren die Titel von Sartorius mit einem Einbruch um 14,5 Prozent. Der Laborausrüster reduzierte nach einem als schwach eingestuften ersten Halbjahr seine Ziele für das laufende Geschäftsjahr deutlicher als ohnehin befürchtet. Der Kurs von Siemens Energy fiel um 8,0 Prozent, hier wirkte sich unter anderem die eingetrübte Stimmung für alternative Energien aus, die wiederum auf die Spekulationen über einen kommenden US-Präsident Trump zurückzuführen war. Im MDax verloren die Titel von Hugo Boss 8,0 Prozent, Hintergrund waren mit Enttäuschung aufgenommene Eckdaten zum zweiten Quartal, unerwartet deutlich gekappte Jahresziele sowie ein generell eingetrübtes Bild für den Luxusgüterbereich.
Führten die Verlierer im Dax an: Der Laborausrüster Sartorius reduzierte seine Ziele für 2024 / Bild: Sartorius.
Bundespapiere: Kurse legten zu
Die Kurse an den deutschen Anleihemärkten haben in der vergangenen Woche erneut etwas zugelegt. Die aktuellen politischen Unsicherheiten vor allem mit Blick auf die USA, die Ratssitzung der EZB ohne Zinsänderung sowie einige schwächer ausgefallene Konjunkturdaten sorgten für Auftrieb bei den Notierungen der Bundespapiere. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe sank im Wochenvergleich von 2,49 auf 2,43 Prozent. Die Umlaufrendite reduzierte sich von 2,53 auf 2,44 Prozent.
USA: Zwiespältiges Bild
Die US-Aktienbörsen haben sich in der vergangenen Woche uneinheitlich präsentiert. Während der Dow-Jones-Index durch die in ihm vertretenen Standardwerte von den zunehmenden Spekulationen auf einen Wahlsieg Trumps profitierte und mehrere neue Rekordstände verzeichnete, ging es beim breiter gefassten S&P-500-Index sowie dem technologielastigen Nasdaq-100-Index abwärts. Der Dow-Jones stieg trotz Rücksetzer zu Ende der Handelswoche im Wochenvergleich um 0,7 Prozent auf 40.287,53 Punkte. Der S&P-500 verlor dagegen 2,0 Prozent auf 5.505,00 Zähler. Der Nasdaq-100 fiel um 4,0 Prozent auf 19.522,62 Punkte.
Ausblick: US-Wahl beeinflusst die Börse
Auch in der aktuellen Woche dürfte - zumindest zu Wochenbeginn - die kommende US-Präsidentschaftswahl das Geschehen an den deutschen Aktienbörsen beeinflussen. Mit dem Rückzug von US-Präsident Joe Biden als Kandidat der Demokraten sind die Karten nun zwar neu gemischt, welchen Einfluss dies auf die Spekulationen der Marktteilnehmer über einen möglichen Wahlausgang haben wird, bleibt aber noch abzuwarten. Viel dürfte dabei von der Reaktion der demokratischen Partei in den USA abhängen.
Im Blick: Wichtige Indikatoren und die Berichtssaison
Neben diesem politischen Thema dürften die anstehenden Konjunkturdaten
aus der Eurozone und den USA und die Berichtssaison die
Haupteinflussfaktoren für das Marktgesehen sein. In Hinblick auf die
Wirtschaftszahlen dürften vor allem der Ifo-Geschäftsklimaindex für
Deutschland, das Bruttoinlandsprodukt der USA, die Auftragseingänge für
langlebige Wirtschaftsgüter in den USA sowie die Einkaufsmanagerindizes
im Fokus stehen. Dabei dürften die Marktteilnehmer genau darauf achten,
was diese Daten über den aktuellen Zustand der Konjunktur dies- wie
jenseits des Atlantiks aussagen und welche Folgen dies möglicherweise
für die Entscheidungen der US-Notenbank sowie der EZB haben könnte.
Ausgewählte wichtige Termine der Woche Montag, 22.07.: Nationaler Aktivitätsindex der Chicago Fed (USA)
Dienstag, 23.07.: Verbrauchervertrauen in der Eurozone
Mittwoch, 24.07.: GfK-Verbrauchervertrauen in Deutschland; Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe in Deutschland und der Eurozone; Dienstleistungsindizes für Deutschland und die Eurozone; S&P-Global-Gesamtindex (USA)
Donnerstag, 25.07.: Ifo-Geschäftsklimaindex (Deutschland); Bruttoinlandsprodukt der USA; Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter in den USA; Persönliche Konsumausgaben in den USA
Freitag, 26.07.: Persönliche Einkommen und Ausgaben in den USA; Verbrauchervertrauen der Universität Michigan (USA); Inflationserwartungen der US-Verbraucher
a) Allgemeiner Haftungsausschluss
Die Bayerische Börse AG und die Börse München haften nicht für Schäden
aufgrund von Handlungen, die ausgehend von den in diesem Online-Angebot
enthaltenen Informationen vorgenommen werden. Insbesondere sind
Haftungsansprüche, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der
dargebotenen Informationen bzw. durch die Nutzung fehlerhafter und/oder
unvollständiger Informationen verursacht wurden, ausgeschlossen. Auch
eine Haftung für die unbefugte Weitergabe oder Nutzung von Passwörtern
scheidet aus.
b) Haftung für Links
Bei direkten oder indirekten Verweisen auf fremde Internetseiten
(Links), die außerhalb des Verantwortungsbereiches des Autors liegen,
kommt eine Haftungsverpflichtung des Autors ausschließlich in dem Fall
in Betracht, in dem der Autor von den Inhalten Kenntnis hat und es ihm
technisch möglich und zumutbar wäre, die Nutzung im Falle rechtswidriger
Inhalte zu verhindern. Die Bayerische Börse AG bzw. die Börse München
erklärt daher ausdrücklich, dass zum Zeitpunkt der Linksetzung keine
illegalen Inhalte auf den verlinkten Seiten erkennbar waren. Die
Bayerische Börse AG bzw. die Börse München hat keinerlei Einfluss auf
die aktuelle und zukünftige Gestaltung und auf die Inhalte der
gelinkten/verknüpften Seiten. Deshalb distanziert sich die Bayerische
Börse AG bzw. die Börse München hiermit ausdrücklich von allen Inhalten
aller gelinkten/verknüpften Seiten, die nach der Linksetzung verändert
wurden. Diese Feststellung gilt für alle innerhalb des eigenen
Online-Angebotes gesetzten Links und Verweise. Für illegale, fehlerhafte
oder unvollständige Inhalte und insbesondere für Schäden, die aus der
Nutzung oder Nichtnutzung solcherart dargebotener Informationen
entstehen, haftet allein der Anbieter der Seite, auf die verwiesen
wurde, nicht derjenige, der über Links auf die jeweilige
Veröffentlichung lediglich verweist.
c) Rechtswirksamkeit des Disclaimers
Dieser Disclaimer ist ein Teil des Online-Angebots, von dem aus auf
diese Seite verwiesen wurde. Sofern einzelne Teile oder einzelne
Formulierungen dieses Textes der geltenden Rechtslage nicht, nicht mehr
oder nicht vollständig entsprechen sollten, bleiben die übrigen Teile
des Dokumentes in ihrem Inhalt und ihrer Gültigkeit davon unberührt.