Aktiv gemanagte Dividendenfonds gehören zu den beliebtesten Produkten von Vermögensverwaltern. Die Auswahl an passiven Dividenden-ETFs wird ebenfalls ständig größer. Sie sind für Privatanleger ebenfalls bestens geeignet. Wir stellen zwei Indexfonds näher vor.
Laut gängiger Definition dürfen sich Unternehmen dann Dividendenaristokraten nennen, wenn sie ihre Ausschüttungen an die Aktionäre mindestens 25 Jahre in Folge erhöht haben. Solche Unternehmen sind vornehmlich in den USA und Kanada und weniger in Europa zu finden.
Die Aufnahmekriterien für den S&P Euro High Yield Dividend Aristocrats Index sind folglich nicht ganz so streng. Er setzt sich aus den 40 Unternehmen der Eurozone mit der höchsten Dividendenrendite zusammen, die eine kontrollierte Dividendenpolitik mit steigenden oder beständigen Dividenden für mindestens zehn aufeinanderfolgende Jahre an den Tag gelegt haben.
Deutschen Unternehmen scheint das besonders gut zu gelingen. Sie sind mit insgesamt fast 30 Prozent im
SPDR-ETF, der sich auch den zuvor genannten Index bezieht, gewichtet. Frankreich folgt mit rund 17 Prozent. Die
Allianz,
Münchener Rück und
BASF gehören zu den zehn größten Werten im Index. Ganz vorne liegen allerdings drei Vertreter aus Westeuropa: das französische Bauunternehmen
BOUYGUES, der belgische Mischkonzern
Solvay und der spanische Netzbetreiber
Enagás.
Der ETF von SPDR, der den Index physisch nachbildet, hat überschaubare laufende Kosten (TER) von jährlich 0,3 Prozent. Ausschüttungen erfolgen halbjährlich. Die Dividendenrendite liegt derzeit bei 3,47 Prozent. Im bisherigen Jahresverlauf liegt der ETF rund 11 Prozent im Plus. Über die letzten 10 Jahre waren es durchschnittlich 6,0 Prozent jährlich.
Der STOXX Global Select Dividend 100 Index hat ein größeres Anlageuniversum als der oben vorgestellte Euro-Aristocrats-Index. Er umfasst Unternehmen aus Nordamerika, Europa und Asien. Das klingt nach einem gängigen globalen Index aus Industrieländern. Allerdings ist beim Global Select Dividend festgelegt, dass 40 Titel aus Nordamerika stammen sowie je 30 aus Europa und Asien. Die Gewichtung einzelner Werte ist zudem auf 10 Prozent gedeckelt. Diese Indexregeln tragen dazu bei, dass der US-Anteil mit nicht einmal 20 Prozent für einen globalen Index sehr gering ist.
Für die Aufnahme in den Index müssen die Unternehmen nachweisen, dass sie zuvor in vier von fünf Kalenderjahren Dividenden gezahlt haben, ihre Dividendenwachstumsrate in den vergangenen fünf Jahren positiv war und die Ausschüttungsquote 60 Prozent (für den Asien-Pazifik-Raum 80 Prozent) oder weniger beträgt.
Unter den zehn größten Werten im Index findet sich kein US-Unternehmen. Mit einer Gewichtung von knapp 4 Prozent liegt die Hongkonger Reederei
SITC an der Spitze. Auch deswegen ist Hongkong nach den USA mit einem Anteil von fast 15 Prozent die zweitwichtigste Administration im ETF.
Der
iShares STOXX Global Select Dividend 100 bildet diesen Index nach und schüttet seine Erträge viermal jährlich aus. Die Dividendenrendite beträgt aktuell 5,5 Prozent. Dem stehen jährliche laufende Kosten in Höhe von 0,46 Prozent gegenüber. Seit Jahresbeginn hat der ETF leicht an Wert eingebüßt (-2,96 Prozent), in den vergangenen 10 Jahren betrug das Plus im Durchschnitt 6,8 Prozent pro Jahr.
Dieser Text ist zuerst bei
www.anlegerplus.de erschienen