So war etwa das am längsten ununterbrochen operierende Unternehmen der Welt, das auf den Bau buddhistischer Tempel spezialisierte japanische Baugeschäft Kongo Gumi, bis zu seiner Übernahme im Jahr 2006 mehr als 1400 Jahre lang im Geschäft. Manche Verbrauchermarken wie
L'Oreal sind immerhin seit mehr als 100 Jahren erfolgreich und
Microsoft besteht in der schnelllebigen IT-Branche seit fast 50 Jahren. Diese Unternehmen sind über die Zeit nicht im negativen Sinne gealtert, im Gegenteil: Je länger sie existierten, desto stärker wurden sie. Denn: Herausragende Unternehmen, die über einen längeren Zeitraum stark wachsen, erfahren oft den sogenannten Compounding-Effekt.
Diese Compounder-Aktien erwirtschaften nicht nur eine konstante Rendite auf das investierte Kapital (ROIC), sondern besitzen auch die Fähigkeit, den erwirtschafteten Gewinn und Cashflow sinnvoll ins Wachstum des eigenen Geschäfts zu investieren. Das unterscheidet sie oftmals von Unternehmen, die hohe Dividenden ausschütten. Denn durch die profitable Reinvestition innerhalb des Unternehmens nutzen sie den Zinseszinseffekt. Diese ,,Marathonläufer‘‘ müssen nicht in jedem einzelnen Jahr ihren Gewinn je Aktie außerordentlich steigern. Sie müssen aber klar demonstrieren, wie sie über die lange Distanz erfolgreich wachsen möchten. So gewinnen sie im Lauf der Zeit Marktanteile auf bestehenden Märkten oder in neuen Regionen, sie investieren in Innovationen, Produkte und in Vertriebskanäle oder expandieren in angrenzende Segmente. Wenn sie dabei erfolgreich sind, erhöhen solche Investitionen – organisch oder durch Übernahmen – ihre Stärke und Marktposition. Die Wirkung dieses Effekts nimmt mit der Zeit exponentiell zu und wird so zu einer wichtigen Renditequelle.