Leena ElDeeb und Karim AbdelMawla / Bild: 21Shares
Die in den USA schwelende Zahlungsausfallkrise sorgte für einen Einbruch der Märkte. Präsident Joe Biden und der führende Republikaner im Kongress, Kevin McCarthy, haben allerdings in letzter MInute eine Einigung erzielt, mit der die Schuldenobergrenze der Regierung von 31,4 Billionen Dollar für zwei Jahre angehoben und gleichzeitig die Ausgaben für die meisten Bereiche begrenzt werden sollen.
Der Druck vonseiten der Regulationsbehörden veranlasste zwei der weltweit größten Market Maker, sich aus dem Handel mit digitalen Vermögenswerten in den USA zurückzuziehen.
Bitcoin, das im vergangenen Monat um 5 Prozent gefallen ist, hatte seinen Anteil an den Spekulationen über die steigenden Transaktionsgebühren des Netzwerks, die auf eine noch nie dagewesene Überlastung hinweisen. Auf der anderen Seite war Staking-Dienstleister Lido mit einem Plus von sechs Prozent der größte Gewinner des Monats. Das Upgrade von
Ethereum, das die Freischaltung von ETH-Einsätzen ermöglichte, hat das Vertrauen der Anleger in den Kryptoasset wiederbelebt. Dies kurbelte auch die Nachfrage nach Protokollen wie Lido an, das einen Anstieg der Netto-Neugelder um sechs Prozent verzeichnete, obwohl die Lending-Plattform Celsius unmittelbar nach dem Liquiditätssprung 800 Millionen US Dollar abzog. Unsere Dashboards zeigen, dass Lido die Abhebungen unter Verwendung eines ETH-Puffers aus Einzahlungen und Belohnungen einwandfrei verarbeitet hat, um die Aktivierungs- oder Exit-Warteschlange nicht zusätzlich zu belasten.
Abb. 1: Entwicklung nach TVL (Total Valued Locked) und Renditen der größten Kryptoassets im Mai
Spot- und Derivatemärkte
Abb. 2: Bitcoin-Liquidationen
Am 10. Mai kam es zu Liquidationen in Höhe von über 100 Millionen Dollar, nachdem eine anonyme Quelle die Falschinformation getwittert hatte, wonach die US-Regierung ihre Bitcoin-Bestände abgestoßen habe. Die meisten Positionen, die infolgedessen aufgelöst wurden, waren Long-Positionen und BTC fiel in weniger als einer Stunde um fünf Prozent von etwa 28.200 auf circa 26.800 Dollar (siehe Abbildung 2) – eine nach unserer Einschätzung überzogene Reaktion des Marktes, die hätte vermieden werden können. Wir haben vor über zwei Monaten ein Dashboard entwickelt, auf das jeder zugreifen kann, um die von der US-Regierung kontrollierten Wallets in Echtzeit zu überwachen und dieses weist aus, dass die die Vermögenswerte de facto in den Wallets verblieben waren.
On-chain-Indikatoren
Abb. 3: Prozentualer Anteil von Ethereum an Börsenplätzen
Die Menge an ETH, die an zentralen Börsen gehalten wird, hat den niedrigsten Stand seit sieben Jahren erreicht und macht nur noch 14 Prozent des gesamten zirkulierenden Angebots aus. Dieser deutliche Rückgang lässt sich auf die Ereignisse im vergangenen November zurückführen, als Nutzer aufgrund des Zusammenbruchs von FTX ihr Vermögen rasch von Kryptobörsen abzogen. Im März verstärkte sich dieser Trend wieder, ausgelöst durch mehrere Bankenzusammenbrüche, die zu einem Gefühl des Misstrauens in die Finanzmärkte führten. Infolgedessen profitierten sogenannte „non-custodial“ Staking-Lösungen wie Lido und Rocketpool, die es ihren Usern erlauben, ihre Kryptowährungen in einem eigenen Wallet zu verwahren und dennoch am Stakingprozess teilzuhaben, von der Abwanderung der Vermögenswerte von den Börsen, die Kryptowährungen im Auftrag der User verwahren.
Makroökonomische und regulatorische Entwicklungen
Der makroökonomische Druck ließ den Kryptomarkt innerhalb einer engen Bandbreite schwanken
46 Prozent der US-Banken verschärfen ihre Kreditvergabestandards – beispielsweise die Federal Reserve in ihrer April-2023-Ausgabe der Senior Loan Officer Opinion Survey on Bank Lending Practices. Während sich Kryptowährungen von den Kursentwicklungen der Tech-Aktien abkoppeln, beeinflusste die Bankenkrise in den USA auch im Mai den Verkaufsdruck auf einige Kryptoassets. Aufgrund der verschärften regulatorischen Maßnahmen beschlossen Jane Street und Jump Crypto, das Market-Making in den USA einzustellen. Dadurch erhöhte sich die Geld-Brief-Spanne, die zur Messung der Marktliquidität verwendet wird, für Fiat-Kryptowährungspaare an den US-Börsen erheblich.
Ripple und Coinbase setzen sich gegen die mangelnde regulatorische Transparenz in den USA zur Wehr
Ripple erringt Teilerfolg in der Auseinandersetzung mit der SEC
Der Rechtsstreit zwischen Ripple und der Securities and Exchanges Commission (SEC) geht auf das Jahr 2020 zurück, als die Wertpapieraufsichtsbehörde das Unternehmen beschuldigte, nicht registrierte Wertpapiere mit XRP zu verkaufen. Am 17. Mai lehnte das Gericht den Antrag der SEC auf Versiegelung von Dokumenten ab, die Ripple zur Verteidigung seiner Position eingereicht hatte. Es handelte sich dabei um die Aussagen eines ihrer ehemaligen Direktoren aus dem Jahr 2018, die Bitcoin und Ethereum als Nicht-Wertpapiere (commodities) anerkannten. Die Behörde wollte die Zulassung dieser Dokumente verhindern und berief sich in ihrer Argumentation dabei zum einen auf den Schutz der Privatheit und zum anderen auf die in ihren Augen irrelevanten Inhalte der damaligen Aussagen. Das Gericht zeigte sich von dieser Argumentation jedoch nicht überzeugt und erachtete die Dokumente, die die Aussagen des ehemaligen Direktors enthielten, vielmehr als sehr relevant für den Fall von Ripple. Das mit Hochspannung erwartete Urteil des Prozesses wird in Kürze erwartet und könnte – sollte es zugunsten von Ripple ausfallen – ein großer Triumph für die gesamte Branche sein.
Coinbase erhebt erneut Einspruch
Nach der Einstellung seines Kreditprogramms Anfang Mai legte
Coinbase einen weiteren Einspruch gegen die ablehnende Antwort der SEC auf seinen Antrag auf Regelsetzung ein, der sich inhaltlich an dem ursprünglichen Antrag der Börse aus dem Jahr 2022 orientiert. Coinbase reichte damals eine Petition ein, in der die SEC aufgefordert wurde, Regeln für die Regulierung von Wertpapieren vorzuschlagen und zu verabschieden, einschließlich potenzieller Regeln zur Feststellung, bei welchen digitalen Vermögenswerten es sich um Wertpapiere handelt.
Coinbase hat die Petition nun im vergangenen März im Rahmen einer sogenannten „narrow action“, also begrenzten Klage gegen die SEC wieder aufgegriffen, nachdem es den Anschein hatte, dass die SEC beschlossen hatte, die Petition der Kryptobörse auf Regelfestsetzung abzulehnen, ohne diese Entscheidung zu veröffentlichen und damit offiziell zu widerlegen. Da die SEC trotz der Petition gegen Coinbase vorgeht, ist das Rechtsteam hinter der Kryptobörse entschlossen, die SEC zu einer offiziellen Antwort zu zwingen, und bereitet sich bereits darauf vor, das Recht auszuüben, ein Gericht zu befragen, ob die Entscheidung der Behörde richtig war. Dieser seltene Klagefall unter der Leitung von Paul Grewal ist für Unternehmen und Aufsichtsbehörden beispielhaft und könnte unter Beweis stellen, dass rechtliche Sicherheit mit einer gründlichen Sorgfaltsprüfung erreicht werden kann. Die Bemühungen von Coinbase und Ripple können als branchenweiter Triumpf betrachtet werden, der die dringend benötigte rechtliche Klarheit über die Definition von Kryptoassets in den Augen des Gesetzes beeinflussen könnte.
Hongkong öffnet auch Kleinanlegern den Zugang zu Kryptowährungen
Hongkong nimmt ab sofort Anträge von Kryptobörsen an, die eine Lizenz erhalten möchten, und gibt damit grünes Licht für die Bedienung von Privatinvestoren unter der Bedinung, die mit einem Kryptoinvestment verbundenen Risiken offenzulegen. Börsenplätze wie HasKey Pro und OSL haben sich bereits mit lokalen Wertpapiermaklern zusammengeschlossen, um professionellen Anlegern den Handel mit Kryptowährungen zu ermöglichen. Im Anschluss an diese Nachricht kündigte Huobi HK an, seine Aktivitäten auf Kryptowährungen für Kleinanleger und institutionelle Investoren auszuweiten.
Krypto-Infrastruktur
Der Mai war ein Wendepunkt für Bitcoin – darauf deutet zumindest die Beschreitung einiger neue Wege rund um das größte Kryptoasset hin. Die aktuelle Entwicklung begann mit der Einführung des Token-Standards BRC-20 durch einen unter dem Pseudonym Domo bekannten Analysten. BRC-20 baut auf dem für Ethereum entwickelten ERC-20 auf und ermöglicht die sogenannten „Inscriptions“ – mit NFTs vergleichbare, auf der Bitcoin-Blockchain gespeicherte Assets. Dazu gehört auch der Token $ORDI, dem heute bereits eine Marktkapitalisierung von 200 Millionen US-Dollar zugeschrieben wird. Die Hoffnung hinter dem Trend liegt in verbesserten Token-Standards, die die höhere Sicherheit und Effizienz beim Hochladen von Daten auf die Blockchain bieten – zum Beispiel ORC20 und BRC721. Letzterer erlebte schon in der vergangenen Woche einen deutlichen Aufschwung und es entstanden Vermögenswerte in der Höhe von rund 10.000 BTC.
Abb. 4: Anzahl der BRC-721 Tokens (nach dem Minting-Verfahren)
BRC-20 hat nach seiner Schaffung im März bereits sehr viel Dynamik
gewonnen und als Nebeneffekt zu hohen Gewinnen für Bitcoin-Minern
geführt, in dem es die Transaktionsgebühren deutlich gesteigert hat. So
haben die Nutzer rund 1.264 BTC für die Validierung von Transaktionen
Zusammenhang mit Ordinal-Inskriptionen an die Miner bezahlt – bei ORC20
und BRC71 waren es nur rund 20 bzw. 1,68 BTC. Gerade der BRC721-Standard
ist unserer Ansicht nach sehr attraktiv, da er bis zu 90 Prozent
weniger datenintensiv und damit nutzerfreundlicher sein soll. Darüber
hinaus hat auch die Akzeptanz von BRC20 ein beachtliches Wachstum
erfahren, wie die Einführung von Stably, einem USD-Stablecoin, der als
BRC20-Token eingeführt wurde, demonstriert.
Abb. 5: Gesamtzahl aller Transaktionen auf BRC20
In diesem Zusammenhang hat das Lightning-Netzwerk, eine der wichtigsten Skalierungslösungen von Bitcoin, sein neuestes -Upgrade vorgestellt. Die bisher unter dem Namen Taro Assets bekannte Lösung nutzt das Bitcoin Taproot Upgrade, um Assets zusätzlich zu Bitcoin auszugeben. Die Einführung des neuen Upgrades, Taro Assets 0.2 („Daemon“), sollte dazu dienen, die Transaktionskosten für die Ausgabe und Übertragung neuer Vermögenswerte zu reduzieren und gleichzeitig die Transaktionsabwicklung zu beschleunigen.
Abb. 6: Tägliche Transaktionen von BTC (Bitcoin), LTC (Litecoin) und DODGE (Dogecoin)
Visa hat zwei emulierte Anwendungen im Ethereum-Testnetz eingesetzt, um sein Experiment der Kontoabstraktion (AA) voranzutreiben. Das im März eingeführte Netzwerk-Upgrade verhilft Nutzern zu einer intelligenteren Wallet, die ein intuitiveres Erlebnis bietet, das an Fintech-Banking erinnert. Unter dem Namen Pay-Master-Smart-Contract könnten die eingesetzten Smart Contracts in einem Fall Übersetzungsgebühren sponsern und in einem anderen Fall den Nutzern helfen, mit einem alternativen ERC20-Token für die Gasgebühren zu bezahlen, wie zum Beispiel Dollar-gestützte Stablecoins oder CBDC.
Das Experiment von Visa ist ein monumentaler Meilenstein bei der Schaffung der erforderlichen Grundlagen, um das Onboarding von Millionen von Nutzern in das Ökosystem der digitalen Vermögenswerte zu erleichtern. Durch das Angebot von Schienen, die die Komplexität der Blockchain-Technologie verbergen, bieten AA-Implementierungen einen nahtlosen Übergang für Personen, die in die Kryptowährung einsteigen.
Das Ethereum-Netzwerk erfuhr im Mai zwei größere technische Probleme, die für einen kurzen Zeitraum die zeitgerechte Verarbeitung von Transaktionen behinderten. Die Auswirkungen dieser Probleme konnten jedoch recht schnell eingegrenzt werden, und das nicht zuletzt dank der dezentralen Natur von Ethereum und seiner Node-Client-Software. Durch diese Dezentralität waren jedoch nicht alle Validatoren betroffen, so dass die Transaktionsverarbeitung im gesamten Netzwerk fortgesetzt werden konnte. Die Ethereum Foundation hat umgehend eine Reihe von Bugfixes veröffentlicht, um das zugrundeliegende Problem im Zusammenhang mit den Validatoren zu beheben, obwohl die eigentliche Fehlerursache noch nicht identifiziert wurde.
Erfreulicherweise hat die Menge an ETH, die in die Beacon-Kette eingezahlt wurde, die Menge, die seit dem Shanghai-Upgrade am 12. April zurückgezogen wurde, übertroffen. Diese jüngsten Daten unterstreichen das wachsende Vertrauen der Nutzer in das Potenzial von Ethereum als produktiver Vermögenswert und unterstreichen ihr Engagement, ETH als langfristiges, renditeträchtiges und deflationäres Asset zu behandeln.
Abb. 7: ETH-Einzahlungen und -Abhebungen im Vergleich
Cosmos stellt ein skalierbares Ökosystem und dezentrales Netzwerk zum Zweck der besseren Interoperabilität und Interaktion unterschiedlicher Blockchains dar. Auf Initiative von Osmosis, der größten Börse im Cosmos-Netzwerk, soll ein tiefgreifendes Update die Sicherheitsinfrastruktur von Cosmos verbessern. Das kettenübergreifende Sicherheitsmodell findet grundlegende Anlehnung an das NATO-Bündnis an und betont die kollektive Verteidigung gegenüber Hacks und sonstigen Angriffen. Durch den Beitritt zu dieser kollaborativen Anstrengung können die teilnehmenden Projekte ihre eingesetzten Token zusammenlegen, wodurch sie verbesserte Sicherheitsgarantien bieten und andere Ketten im Netzwerk direkt verteidigen können. Obwohl das Modell zusätzliche Risiken für bestehende Validatoren mit sich bringt, die hoffen, zusätzliche Einnahmen zu generieren, ist es dennoch ein lohnenswertes Ziel, die Sicherheit von Cosmos zu erhöhen. Vor allem, da es das Spielfeld mit Ethereum ausgleicht, wenn Restaking von Ether wieder möglich wird.
Ava Clouds – diesen Namen trägt die vom Blockchain-Projekt
Avalanche eingeführte Plattform, mit der jeder eine personalisierte Blockchain erstellen sollen kann – ganz ohne Programmierkenntnisse. Das Konzept bietet einen automatisierten Blockchain-Builder, eine verwaltete Validierungsliste, ein umfassendes Daten-Toolkit und Ketten-Interoperabilität. Das Projekt ist nicht das Einzige, denn bereits zuvor hat Avalanche mit Evergreen Subnets eine Settlement-Lösung für Finanzinstitute herausgebracht.
Mit Ava Clouds können Unternehmen nun ihre eigenen maßgeschneiderten Blockchains aufbauen, die mühelos mit den regulatorischen und geschäftlichen Anforderungen übereinstimmen und gleichzeitig die Vorteile eines öffentlich gesicherten Netzwerks genießen. Circle führte auch einen nativen Euro-basierten Stablecoin, EuroC, ein, der das zunehmende institutionelle Interesse an der Smart-Contract-Plattform zeigt, vor allem weil Stables als Brücke für Nicht-Krypto-Nutzer dienen, um mit dieser transformativen Technologie zu experimentieren. Unterm Strich ist ein Wachstum des Avalanche-Ökosystems zu beobachten, denn die Zahl der monatlich aktiven Nutzer erreichte im Mai ein Allzeithoch.
Abbildung 8: Aktive Nutzer auf Avalanche (1 Jahr)
DeFi – das neue dezentrale Finanzsystem im Web3
Abb. 9: Monatliche Performance der 10 größten DeFi-Token nach Marktkapitalisierung
Tether, der Emittent des nach Marktkapitalisierung größten zentralisierten, auf Dollar lautenden Stablecoins, verfügt nun über Reserven von 2,44 Milliarden Dollar. Dies stellt einen Anstieg von 1,48 Milliarden seit dem vierten Quartal des vergangenen Jahres dar. Der vom Unternehmen ausgegebene Assurances Report des ersten Quartals zeigt zudem Vermögenswerte in der Höhe von 81,8 Milliarden Dollar auf, wobei der Großteil in US-Staatsanleihen investiert ist. Bemerkenswert ist, dass Tether zwei Prozent seiner Reserven in Bitcoin und vier Prozent in Gold investiert hat. Darüber hinaus gab das Unternehmen bekannt, dass es kontinuierlich mehr Bitcoin kaufen wird, wobei 15 Prozent seiner Nettobetriebsgewinne aus den von Kunden gehaltenen Einlagen stammen.
Das Ethereum-Ökosystem
Lido Finance stellt das größte Liquid Staking-Protokoll auf Ethereum
dar. Mit seiner kürzlich live gegangenen neuesten Version (V2) – eine
Abstimmung war nach Prinzip der dezentralen autonomen Organisation
vorausgegangen – sollen ETH-Abhebungen möglich werden: Ein interner
Mechanismus soll den Wechsel zwischen stETH und ETH über einen
"Staking-Router" möglich machen. Damit ist ein Prinzip gemeint, mit dem
Validatoren einfacher, d. h. genehmigungsfrei eingebunden werden und
welches die Dezentralisierung der Knoteninfrastrukturebene des
Protokolls unterstützt. Die verbesserte Auszahlungskapazität von Lido
ist von entscheidender Bedeutung, da das Protokoll fast 31 Prozent der
gesamten eingesetzten ETH beherbergt. Daher ist es wichtig, den
Kapitalfluss durch das Protokoll zu überwachen, um ein umfassendes
Verständnis der Ethereum-Wirtschaft zu erhalten.
Abb. 10: Anzahl der stETH von Lido und Anforderungen für Abhebungen
Trotzdem hat Lido durch zur Verfügung stehende Puffer den Auszahlungsfluss verbessert – schließlich darf nicht vergessen werden, dass das insolvente Unternehmen Celsius am 16. Mai große Mengen an stETH von Lido abzog. Der Erfolg des Upgrades inspirierte auch den Aave-Gründer, das ETH im Besitz von Aaeve in stETH und rETH umzuwandeln. Unserer Ansicht nach wird sich dieser Trend fortsetzen, da (Krypto-)Projekte renditestarke Anlagen bevorzugen, um Einnahmen zu generieren, Kapital freizusetzen und den Nutzen von ETH in verschiedenen Finanzanwendungen, einschließlich Kreditvergabe, zu ermöglichen, ohne Rendite einzubüßen. Diese Strategie wird voraussichtlich andere Protokolle anziehen und eine Akzeptanz von Liquid-Staking-Protokolle deutlich verbessern.
Abb. 11: Marktbeherrschung von Staking-Lösungen
Zuletzt übertraf das über die Kryptobörse
Uniswap abgewickelte Gesamtvolumen den vierten Monat in Folge
Coinbase. Obwohl der jüngste Meme-Coin-Hype den Anstieg der Aktivitäten auf Uniswap angetrieben hat, bestätigt der Trend dennoch das wachsende Interesse an nicht-verwahrenden Infrastrukturen, nachdem die Branche in den letzten 18 Monaten eine Reihe von zentralisierten Ausfällen, einschließlich FTX, hinnehmen musste. Die DEX-Volumina gehen deutlich zurück, da Ethereum fast 40 Prozent des im Januar dieses Jahres erreichten Gesamtvolumens ausmacht. DEXs verarbeiteten im Mai 400 Milliarden Dollar gegenüber 1,2 Billionen im März im März inmitten des Höhepunkts des Bankenausfalls, wobei die Stablecoin-Volumina den niedrigsten Stand seit Dezember 2020 erreichten. Der Rückgang ist auf die hohen Transaktionsgebühren in Verbindung mit der makroökonomischen Unsicherheit rund um die US-Märkte zurückzuführen.
Abb. 12: Gesamtes, auf Ethereum abgewickeltes Volumen
Galaxy Digital, der in den USA ansässige digitale Vermögensverwalter, hat seinen ersten On-Chain-Optionshandel vollständig abgewickelt. Das Unternehmen nutzte Ribbon, das DeFi-Protokoll für bilateralen Optionshandel, bekannt als Aevo OTC. Die Lösung ermöglichte es Galaxy, die Vereinbarung über einen OTC-Handel mit der Investmentfirma Coinfund auszuführen und abzuwickeln, wobei die Smart Contracts von Aevo als Treuhänder fungierten und so das Kreditrisiko, das in der traditionellen Finanzierungsstruktur auftritt, minderten.
Dies ist ein entscheidender Meilenstein in der Entwicklung von DeFi, da es die Branche näher an die Replikation der kritischen Dienstleistungen der traditionellen Finanzierung bringt. Da Galaxy und andere Unternehmen aufgrund der gescheiterten Gegenparteien, die in den FTX-Zusammenbruch verwickelt waren, Kapital verloren haben, hat die Nutzung einer unveränderlichen, unvoreingenommenen und neutralen Abwicklungsebene ihre Zuverlässigkeit als alternative Finanzierungsschiene bewiesen. Schließlich dürfte die Entwicklung die Liquidität im DeFi-Bereich erhöhen, da sich das gesamte Volumen derzeit auf die zentralisierten Handelsplätze konzentriert, wie unten dargestellt.
Abb. 13: Gesamtvolumen an Ethereum-Optionen
Das Metaverse und NFTs
Abb. 14: NFT-Umfeld nach Blockchain
Gaming and Finance (GameFi) auf dem Sprung zur Massenanwendung: Im Metaverse-Bereich brachte der Mai eine bedeutende Kooperation zwischen den Krypto- und den traditionellen Akteuren in beide Richtungen. Das vom Entwickler Sky Mavis entwickelte Axie Infinity ging im App Store live, um die 1,36 Mrd. iPhone-Nutzer zu erreichen, nachdem es im Dezember 2022 im Google Play Store eingeführt wurde. Auf der Seite der Spieleentwickler kündigte Assassin's Creed an, dass es NFTs auf Polygon mit physisch gedruckten 3D-Gegenständen verknüpfen wird.
Ubisoft, der Herausgeber von Assassin's Creed, war unter seinen Mitbewerbern in diesem Bereich in der Web3-Welt am aktivsten. Im Februar prägte der Spielegigant NFT-Avatare für sein Spiel Rabbids, auf dem auf Spiele fokussierten, von Ethereum angetriebenen Metaverseprojekt The Sandbox. Im Dezember 2021 war Ubisoft auch der erste große Spielehersteller, der mit Ghost Recon Breakpoint NFT-Gegenstände im Spiel veröffentlichte. Obwohl die Resonanz nicht sehr ermutigend war, scheute man sich nicht, weitere Projekte auf Web3 voranzutreiben. Das Vertrauen von Ubisoft in das Web3 ist faszinierend, wenn man bedenkt, dass es sich nicht um ein Unternehmen handelt, das lediglich mehr Resonanz braucht. Es zeigt jedoch, dass die Spielegiganten nicht nur relevant bleiben wollen, sondern auch Vorreiter in diesem Bereich sein wollen, natürlich mit dem Ziel, aus diesem Vorteil letztendlich Kapital zu schlagen.
Ein neuer Versuch für NFT-Lending
- Blur hat Blend, ein
NFT-Verleihprotokoll, eingeführt. Heute sind viele Nutzer von ihren
Lieblingssammlungen ausgeschlossen, weil sie den vollen Preis für NFTs
im Voraus bezahlen müssten. Blend ermöglicht es den Nutzern, eine
"Anzahlung" zu leisten (wie beim Kauf eines Autos oder Hauses) und den
Restbetrag später zu zahlen, um das volle Eigentum an ihrem digitalen
Sammlerstück zu erwerben. Umgekehrt können Nutzer, die Liquidität
benötigen, aber ihre NFTs nicht verkaufen wollen, ETH gegen ihre NFTs
leihen, ohne sie verkaufen zu müssen.
- Binance hat seinen ersten
Schritt im Bereich der NFT-Kredite mit einer neuen Funktion gemacht, die
es Nutzern ermöglicht, ETH gegen Blue-Chip-NFTs wie Bored Ape Yacht
Club, Mutant Ape Yacht Club, Azuki und Doodles zu leihen. Der aktuelle
Zinssatz für NFT-Darlehen beträgt 7,91 Prozent p.a., und das Verhältnis
von Darlehen zu Wert liegt zwischen 40 und 60 Prozent.
Es ist
jedoch wichtig zu wissen, dass die Kreditaufnahme für einen spekulativen
und manchmal illiquiden Vermögenswert extrem riskant sein kann. Im
August 2022 geriet BendDAO, ein Protokoll, auf dem Nutzer ihre NFTs für
ETH-Leihgeschäfte als Sicherheiten hinterlegen können, in eine
Liquiditätskrise, als dessen Reserven zum Teil aufgrund des damaligen
ETH-Preisanstiegs aufgebraucht waren. Die Liquiditätskrise von BendDAO
hat die Risiken der Kreditvergabe gegen die einzigartigen, nicht
fungiblen Token aufgezeigt, aber sie hat auf der anderen Seite weitere
Akteure dazu gebracht, diesen Kryptospace abzuschirmen und zu
erschließen.
Leena ElDeeb ist als Research Associate Mitglied des Research-Teams von
21.co,
vormals 21Shares und ursprünglich Wirtschaftsjournalistin. Für 21Shares
untersucht und erklärt sie den Kryptomarkt mit einem besonderen Fokus
auf regulatorische und ökologische Auswirkungen.
Karim AbdelMawla ist Research Associate bei
21.co,
wo er Einblicke in das globale Kryptoasset-Ökosystem bietet. Er
studierte Internationale Beziehungen und Journalismus. Vor 21Shares
arbeite Karim arbeitete als Forschungspraktikant am Cambridge Center for
Alternative Finance. Dort arbeitete an der Veröffentlichung der 3.
globalen Kryptoasset Benchmarking-Studie über die globale Digital
Asset-Industrie mit. Karim studiert zudem derzeit im Master über
Blockchain und digitale Währung an der Universität von Nikosia.
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