Violeta Todorova / Bild: Leverage Shares
In der vergangenen Woche verzeichnete der US-Leitindex S&P 500 den größten prozentualen Wochenrückgang seit Dezember 2022. Wirtschaftsdaten und Kommentare von Vertretern der US-Notenbank verstärkten die Erwartung, dass die Zentralbank ihre restriktive Geldpolitik ausweiten wird. Was bedeutet das für die Anleger?
Der PCE-Kernpreisindex stieg jüngst um 0,6 Prozent und damit stärker als die prognostizierten 0,4 Prozent – ein Indiz dafür, dass die Inflation nach wie vor ein großes Problem darstellt. Darüber hinaus legten die Konsumausgaben ebenfalls mehr als erwartet um 1,8 Prozent zu. Das lässt vermuten, dass die US-Verbraucher widerstandsfähig bleiben und weiterhin Inflationsdruck verursachen könnten.
Aber: Auch wenn die Wall Street davon ausgeht, dass die Finanzen der Verbraucher aufgrund der während der Pandemie aufgebauten Ersparnisse stabil sind, werden die meisten Ausgaben immer noch mit Kreditkarten getätigt. In Kombination mit der strafferen Geldpolitik der Federal Reserve könnte sich dies negativ auf die Wirtschaft auswirken.
Keine Hoffnungen für Zinssenkungen mehr
Die jüngst veröffentlichten US-Inflationszahlen für den Februar überraschten erneut mit steigenden Raten. Damit ist das Narrativ eines stetigen Inflationsabbaus passé und die Anleihemärkte nehmen rasch eine Neubewertung vor. Aktuell implizieren sie einen Höchststand der US-Leitzinsen bei 5,4 Prozent im September. Sämtliche Hoffnungen auf Zinssenkungen bis zum Jahresende haben sich in Luft aufgelöst.
Die Prognosen für die weitere geldpolitische Straffung der Fed ziehen allmählich an. Die Marktteilnehmer rechnen aktuell damit, dass die Zinsen im März um 30 Basispunkte und im Mai um 25 Basispunkte steigen werden. Die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Zinserhöhung in ähnlicher Größenordnung im Juni liegt nun bei 72 Prozent.
Die PCE-Berichte vom Januar zeigten, dass die Inflation hartnäckiger ist als bisher angenommen. Damit einhergehend wurden Erwartungen geschürt, dass die Fed die Zinssätze stärker anheben und über eine längere Zeit als im Vorfeld prognostiziert auf einem höheren Niveau belassen wird. Insgesamt bleibt das Marktumfeld schwierig und Anleger sollten Vorsicht walten lassen. Informiert zu bleiben und die Wirtschafts- und Geldpolitik zu beobachten, wird in den kommenden Monaten der Schlüssel sein.