Bester Dax-Jahresstart seit den 1970er Jahren

Prof. Dr. Bernd Meyer, Berenberg
Prof. Dr. Bernd Meyer / Bild: Berenberg
Die Rally an den Finanzmärkten ging in den letzten beiden Wochen weiter. Der DAX könnte den
besten Jahresstart seit den 1970ern hinlegen. Besser als befürchtete Unternehmensergebnisse, positive Konjunkturüberraschungen in Europa sowie die Hoffnung auf China beflügelten. Letztere unterstützte auch Rohstoffe, der Brentölpreis nähert sich wieder der 90er-Marke. Wir schätzen das kurzfristige Aufwärtspotenzial für europäische Aktien nun als limitiert ein, vor allem weil die systematischen Strategien nun deutlicher exponierter sind. Mittelfristig unterstützen dürfte hingegen, dass Europa nach 48 Wochen mit Abflüssen die letzten beiden Wochen wieder Aktienfondszuflüsse verzeichnet hat – ein Indiz, dass fundamentale Anleger Europa nun wieder positiver sehen. Die weitere Entwicklung der Märkte dürfte durch die großen Zentralbanksitzungen geprägt sein. Der weiterhin robuste Arbeitsmarkt und steigende Rohstoffpreise könnte den aufgekommenen Zinssenkungsfantasien einen Dämpfer verleihen.

Kurzfristiger Ausblick: Berichtssaison und Notenbanken

Neben dem Verlauf der Q4-Berichtssaison, welche Ende Februar größtenteils abgeschlossen ist, dürften die Anleger gespannt auf die Zentralbanksitzung der Fed am 01.02. und der EZB und der Bank of England am 02.02. schauen. Am 03. Februar findet zudem der EU-Ukraine-Gipfel statt. Am Dienstag stehen die Q4-Wachstumszahlen für Europa, die Inflationszahlen (Jan.) für Deutschland und Frankreich, die Einkaufsmanagerindizes (PMI, Jan) für China und das US-Verbrauchervertrauen (Jan.) an. Die PMIs des verarbeitenden Gewerbes (Jan.) für Europa und die USA sowie die deutschen Einzelhandelsumsätze (Dez.) werden am Mittwoch veröffentlicht. Die Service-PMIs (Jan.) für Europa und die USA sowie die US-Arbeitsmarktdaten (Jan.) folgen am Freitag. In der Folgewoche werden die deutschen Industrieproduktionsdaten (Dez.) und Auftragseingänge (Dez.) publiziert.
  • Starker Pessimismus, das Ausbleiben einer Gasmangellage und Chinas Öffnung haben dem DAX Flügel verliehen.
  • Sollte er noch 0,6% Prozent bis Monatsende steigen, wäre es der beste Januar seit 1975. Ist das ein gutes Omen?
  • Wenn der Dax im Januar mehr als 8 Prozent zugelegt hat, was seit 1960 neun Mal der Fall war, gewann er im Median weitere 8,7 Prozent bis Jahresende hinzu. Die Spanne reichte jedoch von -7,5 Prozent (1971) bis 38,2 PRozent (1967). Auf Kalenderjahressicht hat der DAX somit bisher noch nie bei einem ähnlich guten Start verloren.

Ausgewählte Asset-Klassen aus dem Märkte-Monitor

  • Nach dem herausfordernden letzten Jahr meisterten die meisten Anlageklassen einen positiven Start in das neue Jahr.
  • Allen voran performten Schwellenländeraktien, die wie auch Industriemetalle, von der  angekurbelten Nachfrage durch die Öffnung Chinas profitieren. Zinssensitive REITs und das Edelmetall Gold glänzten ebenfalls.
  • Der Dollar wertete aufgrund der Hoffnung auf eine baldige Zinserhöhungspause der Fed zuletzt ab.
  • Über die letzten vier Wochen gab es über alle hier dargestellten Aktiensegmente Gewinne. Europäische Aktien lagen vorn. Denn die Unternehmen berichteten in der aktuellen Berichtssaison besser als erwartet und die Öffnung in China – ein wichtiger Absatzmarkt für viele europäische Unternehmen, insbesondere im Luxussegment – gaben Rückenwind.
  • Der Dax könnte sogar den besten Jahresstart seit den 70er Jahren (siehe Grafik Titelseite) erleben, der S&P 500 den besten Januar seit 2019.
  • Kühlere Inflationsdaten, Optimismus auf ein Rezessionsende und Hoffnung auf schwindende Notwendigkeit weiter Zinserhöhungen beflügelten die Anleihemärkte zuletzt.
  • Ein weiterer Treiber war die Umschichtung von Aktien in Anleihen, da Anleger sich gegen einen Wachstumsrückgang, der Aktien besonders stark treffen würden, absichern möchten.
Prof. Dr. Bernd Meyer ist Chefanlagestratege und Leiter Multi Asset im Wealth and Asset Management bei Berenberg.
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Datum: 30. Januar 2022

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