Steigende Zinsen, eine anhaltend hohe Inflation und die wachsenden Sorgen vor einer Rezession setzten den Kapitalmärkten im Jahr 2022 zu. Deutliche Korrekturen an den Märkten und die damit einhergehende hohe Volatilität sorgten für ein schwieriges Klima, das Börsengänge in Deutschland fast vollständig ausbremste.
Auch wenn es an den Kapitalmärkten zum Jahresende leicht bergauf ging, fand im Schlussquartal kein einziger Börsengang mehr statt. Von den vier IPOs im Gesamtjahr waren zwei so genannte Special Purpose Acquisition Companies (kurz: SPACs), also Mantelgesellschaften ohne operatives Geschäft, die über den Börsengang Geld einsammeln, um damit in der Folge ein oder mehrere Unternehmen zu übernehmen.
Und auch in Sachen Kapitalerhöhungen endet das Krisenjahr 2022 enttäuschend: Lediglich zwei Unternehmen aus der Konsumgüter- bzw. Finanzbranche besorgten sich im vierten Quartal via Kapitalerhöhung frisches Geld am Aktienmarkt:
tonies SE besorgte sich über eine Kapitalerhöhung 60 Millionen Euro für weiteres Wachstum und die internationale Expansion. Der Vermögensverwalter
Lloyd Fonds konnte über eine Kapitalerhöhung fünf Millionen Euro einspielen, um den Grundstein für die Finanzierung weiterer Akquisitionen zu legen.
Sowohl die Anzahl der Kapitalerhöhungen (23) als auch das Volumen (1,3 Milliarden Euro) liegt für 2022 jedoch deutlich unter dem Vorjahresniveau. 2021 kam es immerhin zu 60 Kapitalerhöhungen bei einem Volumen von 16,7 Milliarden Euro.