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Kaum ein Begriff aus der Wirtschaft übt eine solche Faszination aus wie die Aktie: Chancen auf schnelles Geld und tiefe Abstürze, Gesellschaften mit weltweit bekannten Marken oder agile Mittelständler mit Spezialprodukten, wilde Spekulanten und besonnene Anleger, entsetzte Broker und mit Telefonen bewaffnete Händler – all dies entsteht vor unserem inneren Auge. IBM, Microsoft, Apple, Alphabet, Coca Cola und Walt Disney oder BASF, BMW, Daimler, Deutsche Bank und SAP, von all diesen und tausenden anderen Unternehmen, Blue-Chips wie Nebenwerten, können jederzeit und weltweit Aktien ge- und verkauft werden und die Anleger werden so zu “Mit-Unternehmern”.
Mit dem Kauf einer Aktie erwirbt der Anleger einen Anteil an dieser Aktiengesellschaft. Wenn es dem Unternehmen gut geht, profitiert er zweifach: durch die möglichen Kursgewinne und durch die ausgeschüttete Dividende, die in der Regel aus dem Gewinn beglichen wird. Allerdings, wenn es schlecht läuft, muss der Anleger auch Kursverluste und Dividenden-Kürzungen oder Nichtzahlung in Kauf nehmen, schließlich ist er „Mitunternehmer“ und trägt somit auch die Risiken mit. Kursgewinn und Dividende zusammen ergeben die Aktienrendite, zu der langfristig die Dividende etwa ein Drittel und die Kursgewinne zwei Drittel beisteuern.
 
Weil der Anleger Mit-Unternehmer ist, darf er auch mitreden – wenn auch in Maßen. Einmal im Jahr wird er zur Hauptversammlung eingeladen und kann dort seine Stimme erheben, zum Beispiel über die Höhe der Dividendenzahlung oder zur Zusammensetzung des Aufsichtsrates. Pro Aktie erhält der Aktionär nur eine Stimme, das heißt, Großaktionäre versammeln viele Stimmen und damit viel Einfluss auf sich.

Aktie ist nicht gleich Aktie

Die häufigsten in Deutschland ausgegebenen Aktien sind Stammaktien, die ihm eben diese Mitwirkungsmöglichkeiten einräumen. Verzichtet der Aktionär auf sein Stimmrecht, kann er zu Vorzugsaktien greifen, die dafür mit einer höheren Dividendenzahlung locken. Will sich ein Unternehmen direkt an seine Aktionäre wenden, gibt es Namensaktien aus, die inzwischen voll im Trend liegen. Bereits mehr als die Hälfte der Dax-Gesellschaften setzen auf Namensaktien. Dabei werden die Aktionäre mit Namen und Aktienzahl in ein elektronisches Namensregister eingetragen, das entweder vom Unternehmen selbst oder von einem darauf spezialisierten Dienstleister geführt wird. Die Banken melden über ein zentrales Abwicklungssystem täglich alle Daten der einzutragenden Aktionäre – deren Depot von einer deutschen Bank verwaltet wird. Der Vorteil für das Unternehmen, das Namensaktien ausgibt, liegt auf der Hand: Es kennt seine Aktionäre genau, kann sie gezielt informieren und – zum Beispiel zur Hauptversammlung - ganz persönlich einladen. Sie als Aktionär erhalten so Informationen schnell und aus erster Hand. Ansonsten sind Inhaberaktien üblich, das heißt, wer im Besitz der Aktie ist, der verfügt auch über alle Rechte.

Kein Außenspiegel: was dem Aktionär gehört

Was gehört dem Aktionär aber nun? Das Grundkapital einer Aktiengesellschaft wird durch die Anzahl der Aktien geteilt. Laut Aktiengesetz, der Fibel für alles rund um das Thema Aktie, muss dieses mindestens 50.000 Euro betragen. Es dürfte allerdings kaum börsennotierte AGs geben, die ein derart geringes Grundkapital aufweisen – es liegt wohl eher im Bereich von mehreren Millionen Euro. „Dickschiffe“ wie VW oder Siemens bringen es durchaus auch auf über eine Milliarde Euro Grundkapital.
 
Dieses Grundkapital wird dann in viele gleich große Stücke zerlegt – die Aktien. Dies kann zum einen prozentual in Form einer nennwertlosen Stückaktie erfolgen. In der Zeitung findet sich hinter einer solchen Aktie oftmals der Zusatz „o. N.“. Oder auf der Aktie steht ein bestimmter Betrag, dann handelt es sich um eine Nennwertaktie. Zur D-Mark-Zeit gab es überwiegend diese Form von Aktien. Sie mussten eine Zeit lang mindestens 50 DM, später 5 DM betragen und bei einem höheren Wert durch 50 (bzw. 5) teilbar sein. Heute braucht es der Einfachheit halber nur einen Euro – womit sich logischerweise das Problem der Teilbarkeit erübrigt.

Aktien finden

Aber was hält man denn in den Händen, wenn man sich zum Kauf einer Aktie entschlossen hat? Nichts. Denn Aktien als schönes Wertpapier, im Fachjargon effektives Stück, existieren schon lange nicht mehr. Vielmehr gibt es eine elektronische Urkunde, die sogenannte Globalurkunde oder Sammelurkunde. Ursprünglich bestand eine Aktie aus dem Mantel und dem Bogen. Der Mantel war die Aktienurkunde, der Bogen das Stück Papier, auf dem die Kupons für die Dividende aufgedruckt waren. Um an die Dividende, also den Gewinnanteil, der dem Aktionär ausgezahlt wird, zu kommen, hieß es fleißig schnippeln. Außerdem befand sich noch ein Erneuerungsschein oder Talon im Mantel, denn schließlich war auch der größte Bogen einmal leer. Dann erhielt der Aktionär mit dem Talon einen neuen. Mit den Kupons ging man zu seiner Bank und ließ sich die Dividende auszahlen.
 
Jedes Wertpapier hat eine eigene Kennzeichnung, die es eindeutig von allen anderen unterscheidet. Vormals war das die Wertpapierkennnummer oder WKN, die inzwischen von der international gebräuchlichen, zwölfstelligen ISIN (International Security Identification Number) abgelöst wurde, aber noch immer in Gebrauch ist, so dass meist beide Nummern parallel verwendet werden.
 
Zu wissen, was eine Aktie ist, ist das eine, aber wie viele Aktien es zu kaufen gibt und welche interessant sein könnten für das eigene Wertpapierportfolio, das ist die andere Frage. Eine Hilfe bietet hier der Aktien-Finder der Börse München. Hier können nach Land/Region, Branche, Dividendenrendite und anderen Kriterien Titel aus dem Börse-München-Universum von über 4.400 Aktien angezeigt werden.

Im Artikel erwähnte Wertpapiere

Deutsche Bank 14,96 0,62%
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BMW 105,30 -1,08%
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Mercedes Benz Group 74,25 -0,96%
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SAP 167,10 -0,17%
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Siemens 172,82 -1,23%
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Volkswagen Vz. 120,20 -1,60%
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BASF 50,61 -0,63%
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Alphabet Class C 147,00 -0,18%
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Apple 154,30 -2,22%
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Coca-Cola Co Rg 55,01 0,36%
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Walt Disney Rg 103,50 -2,73%
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IBM Rg 170,00 -1,16%
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Microsoft Rg 375,00 -1,26%
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