Ulrich Meixner / Bild: BBAG/Killius
Alles in allem machte der DAX im Oktober mehr als 1.000 Punkte gut. Trotzdem, so richtig nach Rallye fühlte sich das noch nicht an und gegenüber dem Stand von Anfang des Jahres fehlen noch etwa 3.000 Punkte. Aber das Jahr 2022 hat ja noch zwei Monate und wir sind gespannt, wie es weitergeht. Noch immer macht die Zinspolitik der Notenbanken die Märkte nervös und die vielfältigen Belastungsfaktoren sind weit von einer Lösung entfernt.
Im Oktober liegt der Auslandsanteil bei den gehandelten Aktien an der Börse München nach Orderbuchumsatz mit 57 Prozent weiterhin relativ niedrig. Titel aus den USA machten allerdings Boden gut auf 27 Prozent (Vormonat 24 Prozent), gefolgt von Aktien aus Kanada, Frankreich (LVMH), den Kaimaninseln (mit NIO und Luckin Coffee), den Niederlanden (Shell) und Norwegen (Nel ASA und Equinor).
Bei der Zahl der Orderausführungen, den Trades, beträgt der Auslandsanteil hingegen konstant 67 Prozent. Die USA steigerten sich auf 25 Prozent (September: 22 Prozent), dann folgen Kanada, die Kaimaninseln, Norwegen, Großbritannien und die Niederlande.
Mit Tesla schaffte es im Oktober nur eine einzige ausländische Aktie unter die ersten zehn nach Orderbuchumsatz - das hat es lange nicht gegeben! Zumindest nach Orderbuchumsatz erfreut sich die Porsche Automobil Holding, nicht zu verwechseln mit der neu an die Börse gekommenen Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG, anhaltender Beliebtheit. Die Spitzenposition nimmt Endor ein, unter den Unternehmen, die nicht im Dax gelistet sind, hält sich außerdem BioNTech konstant unter den ersten zehn.
Die internationalen Titel einschließlich Deutschland nach Orderbuchvolumen:
Blicken wir bei den meistgehandelten internationalen Aktien auf die Zahl der Trades ergibt sich ein anderes, ein internationaleres Bild, denn neben den US-Titeln SunHydrogen und Apple schieben sich auch noch Nel ASA aus Norwegen und Samsung SDI aus Korea unter die ersten zehn (auf Platz elf findet sich noch NIO). Endor nimmt auch hier die Spitze ein, aber mit dem m:access-Wert Kulmbacher Brauerei auf Rang drei und der Dr. Ing. H.C. F. Porsche sind zwei weitere Werte bei den Trades, die es nach dem Umsatz nicht unter die ersten zehn schafften.
Die zehn meistgehandelten deutschen Aktien: Endor an der Spitze
Im Prinzip sind hier außer dem Fehlen von Tesla keine Änderungen zu den internationalen Aktien zu erkennen, so kam aber die Lufthansa noch unter die ersten zehn. Das Schwergewicht bilden Dax-Aktien mit sieben Titeln.
Die meistgehandelten deutschen Aktien:
Weitere Veränderungen gab es, wenn man die Zahl der Trades zugrunde legt: Hier hat sich Amazon an die Spitze geschoben und Tesla auf Rang zwei verdrängt. Auf Platz drei folgt SunHydrogen, ansonsten haben es noch Meta auf Rang sieben, und Netflix auf Rang neun in den Circle der zehn geschafft.
Die meistgehandelten US-Titel: Tech-Werte vorne
Tesla, Apple, Amazon, das Dreigestirn der US-Tech-Werte liegt im Oktober wieder an der Spitze, gefolgt von Microsoft. Neu unter den ersten zehn ist die Nextera Energy, ein auf regenerative Energien ausgerichteter Versorger aus Florida, außerdem für alle Kaffeeliebhaber die Starbucks Corporation.
Die beliebtesten US-Titel nach Orderbuchvolumen:
Die beliebtesten Fonds: Wasser und Robotik
Neben den weiterhin von Privatanlegern geschätzten Immobilienfonds hält sich im Oktober weiterhin ein Fonds mit dem Schwerpunktthema Wasser, außerdem ist neu hinzugekommen ein Fonds, der sich auf Robotik spezialisiert hat.
Auch hier stellen wir die 10 mit dem größten Handelsvolumen vor:
Meistgehandelte ETPs: Anleihen wieder ein Thema
Bei ETPs erfreuten sich im Oktober erstmals in dieser Eindeutigkeit Anleihen großer Beliebtheit - allein 5 ETFs haben Rentenpapiere zum Thema.
Die 10 ETPs mit dem größten Handelsvolumen vor:
Und Anleihen?
Anlegerinnen und Anleger an der Börse München investieren auch sehr intensiv in Renten. Jenseits von Bundesanleihen, Obligationen sowie Staatsanleihen geben wir hier eine kurze Übersicht über die beliebtesten Anleihen im Oktober:
- Deutsche Telekom 18/29, Zins: 2 Prozent
- Volkswagen Leasing 14/24, Zins 2,625 Prozent
- IBM 22/25, Zins: 4 Prozent
- Johnson & Johnson 09/33, Zins: 4,95 Prozent
- Electricité de France, 13/OpenEnd
- Deutsche Post, 13/23 Zins: 2,75 Prozent
- Sixt SE, 18/24, Zins: 1,5 Prozent
- Deutsche Post 16/26, Zins: 1,25 Prozent
- Mercedes 19/23, Zins: 0,25 Prozent
- Vonovia Finance 15/23, Zins: 2,25 Prozent
Fazit: Tech-Titel und Vertrautes
Deutsche Titel stehen aktuell wieder im Vordergrund. Zudem haben sich die US-Tech-Werte im Oktober wieder durchgesetzt. Bei den Fonds bleiben Immobilien das Thema schlechthin, während sich bei ETFs Anlegerinnen und Anleger verstärkt mit der Thematik Anleihen auseinandersetzen. Bei den über die Börse München gehandelten Renten wiederum stehen deutsche und europäische Unternehmen im Vordergrund.