Krisentrend – Können Privatanleger von M&A profitieren?

Shanna Strauss-Frank, Freedom Finance Germany
Shanna Strauss-Frank / Bild: Freedom Finance Germany
Die Zinsen der EZB steigen und Europa blickt einer drohenden Rezession ins Auge. Während Konjunktursorgen die Leitindizes europäischer Länder herunterschrauben, gewinnen alternative Anlagestrategien an Attraktivität. Der Merger & Acquisitions (M&A) Ansatz ist dabei eine beliebte Methode, in turbulenten Zeiten von Zinssätzen und dem Marktgeschehen weitgehend unabhängig zu bleiben. Investoren wollen dabei von Arbitrage – der Differenz vom Angebotspreis zum Aktienkurs bei einer Unternehmensübernahme – profitieren. Eignen sich M&A-Investments auch für Privatanleger und welche Deals stehen bevor?
Während in Wirtschaftskrisen kleinere Unternehmen teils auf schnelle Liquidität angewiesen sind, wiegen sich Konzerne eher in Sicherheit, schwere Zeiten zu überstehen. Dass sich dadurch sowohl vermehrt Möglichkeiten als auch Notwendigkeiten für Fusionen und Übernahmen ergeben, zeigte kürzlich die Pandemie: In den ersten Monaten brach die weltweite M&A-Aktivität ein, priorisierten Unternehmen eine akute Krisenbekämpfung. Die Anzahl der Zu- und Verkäufe stieg jedoch schnell wieder an, als Betriebe sich mit Liquiditätsengpässen konfrontiert sahen und insbesondere nicht zum Kerngeschäft gehörende Unternehmensbereiche abtraten. Mit über 60.000 angekündigten Übernahmen für 2021 in Höhe von fünf Billionen US-Dollar erreichte der Merger Markt nur ein Jahr später einen Rekordwert. Heuer pendelten sich die weltweiten Zukäufe auf ein vorpandemisches Niveau ein, so zählt Deutschland im ersten Halbjahr 2021 noch 1.292 Aktivitäten, 2022 im selben Zeitraum nur noch 1.061 Transaktionen. Auch Investmentgröße Warren Buffett, der sich in seiner Karriere eher selten an Arbitragegeschäften beteiligte, sicherte sich im Mai fast zehn Prozent der Activision Blizzard Aktien. Der Computer- und Videospielkonzern soll von Microsoft übernommen werden, die Genehmigung diverser Wettbewerbsbehörden steht noch aus.

Schwieriges Umfeld bringt Potential in den Markt

Die Verkündung einer angedachten Übernahme weckt öffentliches Aufsehen, wenn auch bis zum finalen Deal meist Monate vergehen – sofern dieser überhaupt zustande kommt. Bei M&A Arbitrage wird darauf spekuliert, ob ein formeller Abschluss gelingt. Denn wenn Zweifel bestehen, etwa aufgrund von Kartellgesetzen oder des Widerstands von Großaktionären, werden die Aktien des zu übernehmenden Unternehmens mit einem erheblichen Abschlag zum vereinbarten Preis gehandelt. Die nun steigenden Zinssätze, die Inflation und zuletzt auch die Energiekrise lassen Führungskräfte jedoch vorsichtiger werden und Aufsichtsbehörden kontrollieren strenger. Wir befinden uns gerade im vielleicht unsichersten Umfeld der letzten Jahre und M&A Arbitrage ist ohnehin schwierig in der Umsetzung. Doch zählt Fusionsarbitrage zu einer der wenigen Anlagestrategien, die positiv mit steigenden Zinssätzen korrelieren. Wenn die Zinsen zunehmen, erhöhen sich auch die Transaktionsspannen und die Renditen.

Zu fordernd für Privatinvestoren

Da hohe Volumen erforderlich sind, um signifikante Rendite zu erzielen, wird M&A Arbitrage hauptsächlich von großen institutionellen Anlegern und Hedgefonds genutzt. Neben Kapital ist auch Schnelligkeit, Wissen und Risikoeinschätzung gefragt. Die Ereignisse finden ohne Vorankündigung statt und Investoren müssen hier enorm schnell reagieren. Wenn sich solch eine Bekanntgabe dann als Fakenews erweist, können Investoren große Verluste einfahren. Auch kann im Zeitraum der Ankündigung bis hin zum Abschluss des Deals der Aktienkurs einbrechen, wodurch Anleger mit ihren Long-Positionen Geld verlieren. Für Privatinvestoren eignet sich die Arbitragestrategie deshalb nicht sonderlich, doch es gibt eine Möglichkeit für Privatanleger, sich dennoch am M&A Markt beteiligen zu können. Es gibt ETFs, die sich auf Fusionen und Übernahmen spezialisiert haben. So gehen der IQ Merger Arbitrage ETF sowie der First Trust Merger Arbitrage ETF Long-Positionen in Aktien ein, von denen eine Übernahme oder ein Aufkauf anzunehmen ist. Für einen langfristigen Anlagehorizont gibt es weitaus attraktivere ETF-Strategien als Arbitrage-ETFs. Denn Transaktionsgeschäfte befinden sich eher im spekulativeren Bereich und sind zudem von Marktphasen abhängig.

Welche Übernahmen noch bevorstehen

Neben Activision Blizzard und Twitter nennt Strauss-Frank abschließend noch weitere angedachte Zukäufe, die sich für M&A-Investoren als spannend erweisen können: Der Mikroprozessoren-Hersteller Intel unterbreitete im Februar ein Angebot zum Kauf von Tower Semiconductor – ein israelisches Unternehmen, das sich auf Trailing-Edge-Knoten für analoge Geräte spezialisiert hat. Und die Investmentgesellschaft will die digitale Werbeplattform Digital Media kaufen. Wenn diese beiden Deals durchgehen liegt das Wachstumspotential bei 19 beziehungsweise 33 Prozent.
Shanna Strauss-Frank ist Deputy Sales Director bei der Investmentgesellschaft Freedom Finance, eine  internationale und international geprüfte Investmentgesellschaft mit mehr als 370.000 Kunden. Freedom Finance ist Teil der amerikanischen Freedom Holding Corp. mit einer Kapitalisierung von über 3 Milliarden US-Dollar. Sie beschäftigt weltweit über 3.000 Mitarbeiter und hat Niederlassungen in sieben Ländern. Die Freedom Finance ist als einziger europäischer Broker an der NASDAQ, einer führenden US-Börse, gelistet. Freedom Finance bietet direkten Zugang zum Handel an den größten Börsenplätzen an amerikanischen, europäischen und asiatischen Märkten. Aktuell unterstützt Freedom Finance humanitäre Hilfsorganisationen in der Ukraine mit 2,7 Millionen Euro
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