Der Gesamtmarkt für Kryptowährungen ist in den letzten sieben Tagen um 9,37 Prozent gesunken, wie die Daten von CoinMarketCap belegen. Der Bitcoin sank in der vergangenen Woche um 5,7 Prozent und Ethereum schnitt noch einmal 10 Prozent schlechter ab. Damit war es nicht getan: Die Inflation im Vereinigten Königreich erreichte mit 9,4 Prozent einen 40-Jahres-Höchststand, wozu vor allem die steigenden Energiepreise beitrugen, die im Oktober voraussichtlich weiter stark ansteigen werden. Während die Bank of England die Zinssätze im August anheben wird, hat die Europäische Zentralbank (EZB) eine Zinserhöhung um 50 Basispunkte vorgenommen, die erste seit 2011. Die Zinssätze steigen damit auf effektive 0 Prozent und das sich über acht Jahre erstreckende Experimentieren Europas mit negativen Zinssätzen hat ein Ende. Die EZB wird höchstwahrscheinlich im September eine weitere Zinserhöhung vornehmen.
Und auch in den Vereinigten Staaten stehen die Zeichen für Krypto schlecht – scheinbar: In seinem vierteljährlichen Ergebnisbericht an die Börsenaufsichtsbehörde Securities and Exchanges Commission (SEC) gab
Tesla bekannt, 75 Prozent seiner Bitcoin-Bestände im Wert von 936 Millionen Dollar verkauft zu haben. Wie aus den Ergebnisberichten hervorgeht, kostete der Bitcoin-Einbruch von 59 Prozent im zweiten Quartal die Unternehmen
Tesla,
MicroStrategy und
Block zusammen fünf Milliarden Dollar. Diese Zahl schreckte die jeweiligen CEOs der Unternehmen jedoch nicht ab, schließlich verkündeten sie in diesem Zeitraum regelmäßig ihren Willen, mehr BTC zu kaufen, über
Twitter.
Abbildung 1: Verhältnis Bitcoin Network Value to Transactions
Im Zuge der von Unternehmen veröffentlichten Geschäftsberichte lohnt ein Blick auf On-Chain-Kennzahlen wie das sogenannte NVT (Network Value to Transaction)-Verhältnis. Dieses gibt Einblick über den Markt- und den tatsächlichen Wert anhand des Netzwerkwertes und der Transaktionsaktivität in Dollar. Wie oben ersichtlich, zeigt ein hohes NVT-Verhältnis an, dass der Bitcoin-Kurs überbewertet ist, während Abwärtstrends wie der vom 24. Juli darauf hindeuten, dass Investoren Bitcoin mit einem Abschlag kaufen können. Wenn das Verhältnis beginnt, sich seitwärts zu bewegen, bedeutet dies, dass das Kryptoasset in einen Wachstumstrend eingetreten ist.
On-Chain Indikatoren
Als vergangene Woche die Nachricht über den vorläufigen Zeitplan des Ethereum-Merge in den sozialen Medien zu kursieren begann, wechselte die Stimmung am breiteren Kryptomarkt hin zu mehr Optimismus. Das Zieldatum für das Ereignis wurde auf den 19. September festgelegt. Gleichzeitig äußerte Tim Beiko, der federführende Entwickler bei ETH, dass sich dieser Zeitplan im Falle von Code-Anpassungen in letzter Minute noch ändern kann.
Abbildung 2: ETH Guthaben an Börsen
Trotz dieser Einschränkung - die Nachricht war ein Katalysator für die allgemeine Markterholung und veranlasste die Anleger, Ethereum in einem seit Juli 2018 nicht mehr gesehenen Umfang zu horten, als sie sich von den Börsen mit ihren Beständen in Cold Storages zurückzogen, wie unten dargestellt.
Paraguay schließt 100 Megawatt-Deal für Kryptomining ab
Die Commons Foundation, eine in Singapur ansässige Non-Profit Organisation, hat mit dem staatlichen Netzbetreiber Paraguays einen Vertrag über den Kauf von 100 Megawatt Strom abgeschlossen. Das Übereinkommen folgt kurz auf den Erlass eines Gesetzes in Paraguay zur Regulierung von Krypto-Minung und -Handel und soll die Commons Foundation für zehn Jahre mit Strom für Mining versorgen. Schätzungen zufolge sollen damit im Laufe der nächsten vier Jahre auch rund 1.000 Arbeitsstellen in der Stadt Villa Hayes in Zentral-Paraguay geschaffen werden.
Ähnlich wie andere südamerikanische Staaten verfügt Paraguay über ein weitreichendes Flussnetz. Die Regierung nutzte dies zum Bau einer Reihe von Staudämmen, von denen einige zu den größten der Welt zählen. Die Strompreise konnten dadurch auf bis zu 5 Cent pro Kilowattstunde gesenkt werden. Paraguay ist in hohem Maße von der Wasserkraft abhängig, mit der das Stromnetz des Landes fast vollständig betrieben wird. Der größte Teil des Stroms, der in einem der paraguayischen Staudämme, dem nach jährlicher Stromproduktion größten der Welt, erzeugt wird, wird im Rahmen eines Abkommens nach Brasilien exportiert. Dieses Abkommen läuft nächstes Jahr aus, weshalb die Regierung Paraguays versucht, Bitcoin-Miner zur Nutzung überschüssiger Energie anzulocken.
Einstweilen belegen Daten vom BTC Mining Council, dass die Nutzung von nachhaltiger Energie im Krypto-Mining mittlerweile auf 59,5 Prozent gestiegen ist – Zahlen, die unsere These unterstützen: Angesichts steigenden Energiepreise in Verbindung und dem daraus resultierenden Marktabsturz und den Gewinneinbußen der Krypto-Miner beginnen Staaten, die über einen Überfluss an Energie verfügen, Proof-of-Work-Mining-Betreiber als lukrative Möglichkeit zur Erzielung von Einnahmen inmitten der globalen Finanzkrise anzuziehen.
Terra-Untersuchungen in Südkorea, Krypto-Verbote in Russland werden ausgewietet
USA
In den USA hat sich die Börsenaufsichtsbehörde SEC einer genaueren Untersuchung des Insiderhandels an Kryptobörsen gewidmet. Und erst vergangene Woche konnten die ersten Früchte dieser Arbeit geerntet werden. Ein ehemaliger Produktmanager von
Coinbase und zwei weitere Personen wurden in einem ersten Fall von Insiderhandel mit Kryptoassets wegen Betrugs verhaftet. In diesem Zusammenhang hat die SEC neun Token als Wertpapiere eingestuft, darunter die von Amp, Rally, DerivaDAO, XYO Network und anderen.
Russland
Der russische Präsident Wladimir Putin erweiterte das Gesetz, das die Verwendung von Kryptoassets als Zahlungsmittel verbietet, um andere Token-Typen wie Sicherheits-Token, Utility-Token und sogar NFTs als Zahlungsmittel für Waren und Dienstleistungen im Land zu verbieten. Diese drastische Maßnahme ist höchstwahrscheinlich eine Reaktion auf die Krypto-Spenden, die im vergangenen Jahr für die hinter Gittern sitzenden Ikonen der russischen Opposition gesammelt wurden. Wenige Tage nach dieser Änderung wurde bekannt, dass russische Aktivisten Krypto nutzen, um ukrainische Flüchtlinge zu unterstützen.
Asien
Die dramatischen Ereignisse um das Krypto-Netzwerk Terra (Token Luna) lastet immer noch auf einigen koreanischen Börsen. So haben die dort tätigen Behörden Bithumb, Upbit, Conine und vier weitere Börsen sowie acht weitere Wohn- und Büroadressen wegen eines anhängigen Betrugsfalls im Zusammenhang mit dem Zusammenbruch von UST, der Stablecoin von Terra, durchsucht. Darüber hinaus hat die oberste Finanzaufsichtsbehörde Taiwans dem Bankensektor mitgeteilt, dass sie den Anbietern virtueller Vermögenswerte (VASP) bei Geschäften mit Kreditkarteninhabern nicht den Status eines Händlers einräumen sollten.
Weitere Zeichen der Adoption weltweit
Nichtsdestotrotz gab es in der vergangenen Woche mehrere Anzeichen für die Einführung von Kryptowährungen auf der ganzen Welt, darunter:
- BNP Paribas steigt in das Krypto-Depotgeschäft ein
- Fidelity sieht eine starke Nachfrage nach 401K BTC-Fonds
- Crypto.com erhält die behördliche Genehmigung aus Zypern und Italien
- Gemini erhält VA-Dienstleister von der irischen Zentralbank.
Großbritannien
Auch das britische Parlament arbeitet an einem Regelwerk zur Regulierung von Stablecoins als Teil des umfassenderen Gesetzes über Finanzdienstleistungen und -märkte, das das britische Finanzsystem nach dem Brexit stärken soll. Es wird erwartet, dass das Regelwerk noch vor der Sommerpause im August das Licht der Welt erblickt.
NFTs werden wieder stärker gehandelt, VAE investieren 4 Milliarden Dollar ins Metaverse
Nach einigen schwierigen Monaten, in denen NFTs mit dem Markt zu kämpfen hatten, erholte sich das Segment. Das Handelsvolumen legte in der vergangenen Woche um fast 17 Prozent zu.
Abbildung 3: Tägliches NFT-Handelsvolumen pro Handelsplatz
So wird sich der Kryptohandelsplatz Uniswap mit SudoSwap, Marktplatz für NFTs, zusammenschließen, um in den kommenden Monaten den NFT-Handel anzubieten. Die neuerliche Übernahme erfolgt der Aquisition des NFT-Marktplatzes Genie. Dies deutet darauf hin, dass Uniswap nicht unbedingt daran interessiert ist, eine eigene Plattform für die Aggregation von NFT-Märkten zu betreiben, sondern vielmehr die Marktplätze auf dezentralen Börsen zu diversifizieren. In einem Versuch, mit dem NFT-Handelsplatz Magic Eden des Solana Netzwerks zu konkurrieren, hat Opensea seine neue Launchpad-Funktion für das Minting (Validierungsprozess beim Proof of Stake) von NFTs auf Solana eingeführt. Außerdem kündigte Apecoin an, dass es im Herbst das Staking einführen wird.
Die vergangene Woche war darüber hinaus auch von weiteren Adoptionsschritten von Web3-Anwendungen geprägt – sowohl von öffentlicher als auch unternehmerischer Seite. Bemerkenswert waren:
- Die Vereinigten Arabische Emirate wollen im Zuge ihrer Metaverse-Strategie 4 Milliarden Dollar in den Sektor investieren und dabei rund 40.000 Arbeitsplätze schaffen.
- Meta will in einer Kooperation mit dem Mode-Startup DressX virtuelle Kleidung auf den Markt bringen.
- Die Unternehmen Animoca Brands, Alien Worlds, The Sandbox, Star Atlas, Dapper Labs und Decentraland haben sich sich zur Schaffung einer dezentralen Organisation (DAO) zusammengeschlossen: Die Open Metaverse Alliance for Web3 (OMA3) soll neue Standards im Metaverse schaffen.
- Reid Hoffman, einer der Gründer von LinkedIn, hat den Start einer eigenen NFT-Sammlung auf Magic Eden verkündet.
- Die Schweizer Uhrenmanufaktur Franck Muller steht kurz vor der Veröffentlichung virtueller Uhren auf dem auf der Handelsplattform Binance.
- Usain Bolt wurde zum Markenbotschafter für Step App, einer sogenannten Move-to-Earn Fitness-App.
- StepN, eine weitere Move-to-Earn-Anwendung, will fünf Prozent seiner Unternehmensgewinne – diese betragen rund 122,5 Millionen Dollar – einem guten Zweck zuwenden.
- Das Blockchain-Computerspiel Axie Infinity veröffentlichte ein neues, großes Upgrade, dass das Spiel in ein sogenanntes Play-and-Earn-Modell umwandeln soll.
Leena ElDeeb ist als Research Associate Mitglied des Research-Teams von
21Shares
und ursprünglich Wirtschaftsjournalistin. Für 21Shares untersucht und
erklärt sie den Kryptomarkt mit einem besonderen Fokus auf
regulatorische und ökologische Auswirkungen.
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