Jackson Hole ist ein kleiner Ort in den Rocky Mountains, in Wyoming. Der Ort heißt Jackson Hole, weil er inmitten eines Tales liegt, in welchem einst ein Trapper namens David E. Jackson Biber und andere Pelztiere jagte. Aber wie schafft es ein vergessenes, wenn auch idyllisch gelegenes und für den Wintersport geeignetes Kaff in den Rocky Mountains in ein Börsenlexikon? Weil sich dort einmal im Jahr die wichtigsten Notenbanker aus aller Welt treffen und über den Lauf der Kapitalmärkte und die Rolle der Notenbanken philosophieren, soweit das möglich ist. Also das Philosophieren, nicht das Treffen.
Ausgerichtet wird der Event von der Federal Reserve Bank of Kansas. Denn die US-Notenbank Fed besteht nicht aus einer einzigen Bank, sondern müsste genauer eigentlich Federal Reserve System lauten, das sich aus zwölf regionalen Notenbanken und weiteren Mitgliedsbanken zusammensetzt.
Regelmäßig diskutieren Ende August, Anfang September, in der Abgeschiedenheit von Jackson Hole also mehr als 100 Fachleute über die Geldpolitik und die Finanzmärkte.
2013 allerdings reiste Fed-Chef Ben Bernanke nicht nach Jackson Hole, nicht zuletzt deshalb, weil seine Amtszeit sich dem Ende entgegenneigte. Neben ihm fehlten einige andere wichtige Notenbankchefs und es bleibt abzuwarten, ob Jackson Hole auch in Zukunft noch die Rolle spielen wird, die es lange Jahre über innehatte. Immerhin hatte 2013 Ben Bernanke Janet Yellen vertreten, und was damals noch niemand wusste, wissen wir heute alle: sie ist seine Nachfolgerin als Notenbankchefin geworden. Und sie besuchte die folgenden Treffen eifrig, 2018 tritt ihr Nachfolger zum Treffen mit Mario Draghi (wohl sein letztes Mal) und Jens Weidmann beispielsweise an: Jerome Powell.
Jackson Hole Burgers wiederum gibt es in New York – als eine Kette von mehreren Burgerrestaurants, die bekannt für ihre besonders wohlschmeckenden „7 oz Burger“ seien. Dem Namen nach hätte man vielleicht eher einen Bagelshop dahinter vermutet.