Bild: BBAG
Auf und ab: Die deutschen Aktienbörsen haben sich in der vergangenen Woche uneinheitlich gezeigt, in Teilen sich aber etwas von den deutlichen Verlusten der Vorwoche erholt. Die Nervosität unter den Anlegern hielt allerdings an. Für Auftrieb sorgte der Rückzug von US-Präsident Joe Biden von einer erneuten Kandidatur, wodurch etliche Beobachter den Wahlausgang wieder als offener betrachteten; in der Vorwoche galten die Chancen des republikanischen Kandidaten Donald Trump nach dem Anschlag auf ihn als erheblich gestiegen. Auch einige gut aufgenommene Unternehmenszahlen trieben Kurse und Indizes, zudem ließen US-Inflationszahlen die Hoffnungen auf Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed bestehen. Auf der anderen Seite drückten zeitweise deutliche Kursverluste bei Technologiewerten in den USA auf die Stimmung, auch mit Enttäuschung aufgenommene Wirtschaftsdaten wie das Ifo-Geschäftsklima, das sich überraschend weiter eingetrübt hatte, belasteten.

Dax behauptet sich letzten Endes

Der Deutsche Aktienindex (Dax) legte im Wochenvergleich letztlich 1,4 Prozent zu auf 18.417,55 Punkte. Der MDax reduzierte sich dagegen um 0,9 Prozent auf 25.116,62 Zähler. Der TecDax stieg um 1,5 Prozent auf 3.333,28 Punkte. Der m:access All-Share kam um 0,4 Prozent voran auf 1.204,28 Zähler.
 
Deutlich erholt zeigten sich die Titel von Sartorius, die in der Vorwoche noch die größten Wochenverlierer im Dax gewesen waren. In der vergangenen Woche ging es im Wochenvergleich nun um 9,2 Prozent nach oben, der Laborausrüster profitierte unter anderem von gut aufgenommenen Quartalszahlen des US- Life-Science-Konzerns Danaher. Der Kurs von SAP kletterte um 8,0 Prozent, der Softwarekonzern hatte im Rahmen seines Quartalsberichts Einsparpläne konkretisiert. Die Titel der Deutschen Bank rutschten dagegen um 3,9 Prozent ab, die Anleger reagierten enttäuscht auf den ersten Quartalsverlust seit vier Jahren.
Vergangene Woche noch  bei den Verlierern ganz oben, jetzt bei den Gewinnern an der Spitze: Sartorius / Bild: Sartorius

Anleihen: Kurse leicht angezogen

Die Kurse an den deutschen Anleihemärkten haben in der vergangenen Woche weiter im geringen Umfang angezogen. Vor allem schwächer als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten wie der Ifo-Geschäftsklimaindex oder Einkaufsmanagerindizes für Deutschland und die Eurozone ließen Anleger zu den Bundespapieren greifen. Auch einige Wirtschaftszahlen aus den USA stützten die Notierungen. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe ging im Wochenvergleich von 2,43 auf 2,40 Prozent zurück. Die Umlaufrendite lag am vergangenen Freitag unverändert zum Vorwochenendstand bei 2,44 Prozent.

USA: Gewinnmitnahmen bei Technologiewerten

Die US-Aktienbörsen haben sich in der vergangenen Woche erneut unterschiedlich entwickelt. Wie bereits in der Vorwoche konnte der Dow-Jones-Index etwas zulegen, beim breiter gefassten S&P-500-Index sowie dem technologielastigen Nasdaq-100-Index stand trotz einer Erholung am vergangenen Freitag jeweils ein Minus zu Buche. Vor allem bei Technologiewerten, die in den vergangenen Monaten erheblich gestiegen waren, nahmen Anleger nach Quartalsberichten Gewinne mit. Der Dow-Jones verbesserte sich im Wochenvergleich um 0,7 Prozent auf 40.589,34 Punkte. Der S&P-500 sank um 0,8 Prozent auf 5.459,10 Zähler. Der Nasdaq-100 verlor 2,6 Prozent auf 19.023,66 Punkte.

Ausblick: Keine sommerliche Ruhe

Nach Ansicht der meisten professionellen Beobachter dürfte auch in der aktuellen Woche keine sommerliche Ruhe an den deutschen Aktienbörsen einkehren. Vielmehr dürfte die Nervosität anhalten. Die Impulse dürften einerseits erneut von der Berichtssaison kommen. Nachdem in der Vorwoche in den USA unter anderem die Zahlen des Google-Mutterkonzerns Alphabet sowie die von Tesla zu erheblichen Kursverlusten geführt hatten, weil viele Marktteilnehmer noch mehr erwartet hatten, dürften viele Anleger nun mit Unruhe auf die kommenden Veröffentlichungen blicken. Auch hierzulande hatte die Vorlage von Zahlen und Ausblicken für deutliche Kursbewegungen gesorgt, was in de kommenden Tagen anhalten könnte. In diesen legen alleine aus dem Dax unter anderem Adidas, Airbus, BMW, DHL, MTU, Symrise, Volkswagen und Vonovia ihre Berichte vor..

Konjunktur und Geldpolitik als Unsicherheitsfaktoren

Ebenfalls für Unsicherheit könnte die konjunkturelle Lage vor allem in Deutschland und der Eurozone sorgen. Hier waren zuletzt wie geschrieben einige Zahlen unterhalb der Prognosen ausgefallen, was Zweifel an einer wirtschaftlichen Erholung bestärkte. In den kommenden Tagen anstehende Daten wie die Einkaufsmanagerindizes dürften daher besonders unter Beobachtung stehen.
 
Und auch das Thema Geldpolitik dürfte die Märkte in den kommenden Tagen bewegen. Von der Ratssitzung der Fed erwarten sich die Marktteilnehmer überwiegend keine großen Impulse, da hier sowohl der Leitzins unverändert belassen als auch die Äußerungen zum weiteren Vorgehen ohne Überraschungen sein dürften. Der Einfluss der Entscheidungen der Bank of England sowie der Bank of Japan bewegen die hiesigen Aktienmärkte generell nur in überschaubaren Grenzen direkt. Von größerem Interesse könnten die Verbraucherpreise in Deutschland und der Eurozone sowie der US-Arbeitsmarktbericht sein, die alle genau auf ihre möglichen Auswirkungen auf die Geldpolitik hin analysiert werden dürften.

Ausgewählte wichtige Termine der Woche
Montag, 29.07.: Einzelhandelsumsätze in Deutschland; Dallas Fed Herstellungsindex (USA)
Dienstag, 30.07.:
Verbraucherpreise in Deutschland; Bruttoinlandsprodukt Deutschlands; Bruttoinlandsprodukt der Eurozone; Geschäftsklima in der Eurozone; Verbrauchervertrauen in der Eurozone; Verbrauchervertrauen in den USA
Mittwoch, 31.07.:
Einzelhandelsumsätze in Deutschland; Arbeitslosenzahlen für Deutschland; Verbraucherpreise in der Eurozone; Ergebnis der Ratssitzung der US-Notenbank; ADP-Arbeitsmarktbericht (USA); Chicagoer Einkaufsmanagerindex (USA); Ergebnis der Ratssitzung der Bank of Japan
Donnerstag, 01.08.:
Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe in Deutschland und der Eurozone; Ergebnis der Ratssitzung der Bank of England; ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe in den USA; Gesamte Fahrzeugverkäufe in den USA
Freitag, 02.08.: US
-Arbeitsmarktbericht; Werkaufträge in den USA


Im Artikel erwähnte Wertpapiere

Deutsche Bank 13,33 0,09%
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Populäre Aktien

BMW 80,50 1,21%
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Populäre Aktien

DHL Group (ex Deutsche Post) 36,04 0,11%
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Populäre Aktien

SAP 191,80 0,86%
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Populäre Aktien

Sartorius Vz I 238,00 -1,69%
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Populäre Aktien

UC TecDAX 3.280,05 0,22%
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Populäre Aktien

Volkswagen Vz. 93,06 0,32%
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Populäre Aktien

UC MDAX 24.445,90 0,51%
UC DAX 17.863,60 0,29%
MTU Aero Engin N 264,80 2,48%
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Populäre Aktien

adidas 214,10 0,61%
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Populäre Aktien

Vonovia 29,19 0,69%
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Populäre Aktien

m:access All-Share Index NTR 1.167,46 0,34%
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Tops und Flops

Symrise I 111,40 0,00%
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Populäre Aktien

Airbus Br Rg 134,92 0,57%
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Populäre Aktien

Alphabet Class C 150,92 -0,12%
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Populäre Aktien

Danaher Rg 244,35 0,02%
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Populäre Aktien

UC Dow Jones 39.970,55 N.A.
UC S&P 500 5.443,71 N.A.