Der Aktionär beteiligt sich mit seinem Kapital in Form von Aktien direkt an einem Unternehmen. Das macht er jedoch nicht (oder nicht nur) aus purer Leidenschaft für das Unternehmen, vielmehr will er von den Gewinnen, die die Gesellschaft mit seinem Geld erzielt, auch profitieren. Umgekehrt wollen Unternehmen ihre Aktionäre bei Laune halten, damit sie ihr Geld nicht abziehen und in andere interessante Anlageformen stecken. Deshalb schütten sie einen Teil ihres Gewinnes aus, in Form von Dividenden.
Weil Unternehmen tausende von Anlegern haben, gibt’s pro Aktie allerdings meist nur ein paar Cents, bestenfalls einige wenige Euro. Man braucht also schon einen ganzen Stapel Aktien, damit sich das im Geldbeutel spürbar macht. Trotzdem wirken sich Dividenden positiv auf die Gesamtrendite von Aktien aus, werden aber auch extra als Dividendenrendite (Dividende im Verhältnis zum Aktienkurs) ausgewiesen. Neben dem – möglichen – Kursanstieg ist die Dividende das zweite Standbein für den Ertrag einer Aktie.
Wie bei den Kursen, die nicht nur steigen können, müssen auch Dividenden nicht ausbezahlt werden - allerdings gibt es auch keine negativen Dividenden analog zu Kursstürzen. Es gibt "Dividenden-Aristokraten", die schon über Jahrzehnte Dividenden verlässlich auszahlen oder sie sogar jährlich erhöhen, und sei es um wenige Cents. Und gerade US-Unternehmen schütten die Dividende nicht nur einmal jährlich sondern pro Quartal aus.
Es gibt aber einige Unternehmen, die grundsätzlich keine oder nur eine geringe Dividende zahlen, weil sie den erzielten Gewinn lieber in neue Investitionen und Innovationen stecken wollen. So wollen sie neue Erfolge erzielen und somit die Kurse nach oben treiben. Und natürlich können Aktiengesellschaften in der Regel keine Dividende zahlen, wenn sie keine Gewinne einfahren, denn wo es nichts gibt, da kann auch nichts verteilt werden, außer man geht an die Rücklagen. Doppeltes Pech für den Aktionär, weil dann meist auch noch die Kurse in den Keller gehen. Kleiner Trost: An Verlusten der Unternehmen ist der Aktionär nicht beteiligt, muss also nicht plötzlich Geld nachschießen, wenn es schlecht läuft.
Dividendenzahlungen dienen vielen Investoren aber auch als ein wichtiger Gradmesser bei der Auswahl von Unternehmen: erstens wollen sie von der Auszahlung ganz konkret profitieren, zweitens bedeutet eine hohe Dividendenzahlung in der Regel auch einen hohen Gewinn – insofern handelt es sich dabei um zumindest in der Vergangenheit erfolgreiche Unternehmen. Deshalb interessiert bei der Einschätzung von Aktien vor allem die Dividendenhistorie: Also wie lange wurden schon Dividenden gezahlt, wie oft wurde die Dividende erhöht, gab es öfters Unterbrechungen?
Gerade wer die Dividenden etwa bei einem Fondssparplan nutzt, um wieder in neue Anteile zu investieren, profitiert langfristig.
Auf der Webseite der Börse München finden Anleger alle aktuellen Informationen rund um Dividenden unter
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