Kurskorrekturen von etwa 10 bis 15 Prozent sind nicht auszuschließen

Michael Winkler, St. Galler Kantonalbank Deutschland AG
Michael Winkler / Bild: St. Galler Kantonalbank Deutschland AG
In der Regel ist die erste Handelswoche oft richtungsweisend für das gesamte Jahr. Demnach müssten sich die Marktteilnehmer künftig auf ein raueres Marktumfeld einstellen, das vor allem von einer erhöhten Nervosität der Marktteilnehmer und folglich von einer steigenden Schwankungsbreite der Kurse bestimmt sein wird. Für eine Erhöhung der Volatilität hat bereits die US-Notenbank Fed gesorgt, als mit der Veröffentlichung des Protokolls der Dezember-Sitzung vielen Anlegern erst bewusst wurde, dass sie wohl relativ schnell mit dem Abbau ihrer Bilanzsumme beginnen wird. Gleichzeitig sind die US-Arbeitsmarktdaten, trotz ihrer anhaltenden Erholung, schlechter ausgefallen, als zunächst prognostiziert. Zwar stieg die Gesamtbeschäftigung außerhalb der Landwirtschaft im Dezember um 199.000 im Vergleich zum November, und die Arbeitslosenquote sank auf 3,9 Prozent. Allerdings legte der durchschnittliche Stundenlohn mit 0,6 Prozent unerwartet stark zu und auch die Arbeitslosenzahl ist mit 6,3 Millionen nach wie vor höher, als vor Beginn der Pandemie.

Noch sind die Allzeithochs in Sichtweite

Auch wenn die wichtigsten Indizes noch ihre Allzeithochs in Sichtweite haben, stellen die hohe Inflation und die Probleme bei den Lieferketten nicht unerhebliche Belastungsfaktoren für die Märkte dar. Während auf der einen Seite die Teuerungsrate in Deutschland mit 5,3 Prozent im Dezember auf den höchsten Stand seit fast 30 Jahren gestiegen ist und im gleichen Zeitraum auch die Verbraucherpreise in der Euro-Zone um 5,0 Prozent zugelegt haben, erweisen sich auf der anderen Seite Lieferengpässe und Materialmangel ebenfalls zunehmend als Stimmungskiller. Zwar ist davon auszugehen, dass sich die Lage in den nächsten Monaten wieder entspannen dürfte. Doch bis dahin sind volatile Marktphasen auch weiterhin nicht ganz auszuschließen.

Größere Kurskorrekturen einkalkulieren

Zwischenzeitliche Kurskorrekturen von etwa 10 bis 15 Prozent sollten dabei ebenfalls miteinkalkuliert werden, wobei sich diese als gute Kaufgelegenheiten erweisen sollten. Mit einem Bärenmarkt ist in der Breite auf Grund der noch vollen Auftragsbücher auf Seiten vieler Unternehmen dagegen nicht zu rechnen. Die veränderte Geldpolitik der US-Notenbank Fed birgt zwar die Gefahr einer in nächster Zeit deutlich höheren Volatilität an den Märkten und viele Anleger müssen sich erst noch an das veränderte Liquiditätsumfeld gewöhnen. Doch wird diese die Attraktivität des Aktienmarkts nicht in Mittleidenschaft ziehen.
Michael Winkler ist Leiter Anlagestrategie bei der St. Galler Kantonalbank Deutschland AG
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