Immer mehr Anleger denken darüber nach, wie sich ihre Entscheidungen über ihre Kapitalanlage auf die Gesellschaft auswirken. Wofür verwenden die Banken das Geld, das von ihren Kunden zur Verfügung gestellt wird? Anlegern, die mit ihren Investitionen in Umwelt und Gesellschaft Gutes bewirken – und Gewinne erwirtschaften wollen, eröffnen die
UmweltBank und die GLS Bank neue Möglichkeiten. Denn heutzutage muss eine ökologische Zielverfolgung die soziale Verantwortung der Umwelt gegenüber in keinem Fall ausschließen.
Die „grüne Bank“: UmweltBank
Die
UmweltBank AG verfolgt das Ziel, dass jeder Euro, der bei ihr angelegt wird, ausschließlich in nachhaltige Zukunftsprojekte fließt. Sie bietet Anlegern ökologische Geldanlagen und fördert deutschlandweit Privatpersonen und gewerbliche Kunden durch die Finanzierung umweltfreundlicher Projekte. Seit der Gründung im Jahre 1997 wurden über 22.500 Kreditprojekte gefördert. Den Kunden der Bank wird für ihre Geldanlagen eine „Umweltgarantie“ geboten. Diese soll eine transparente und zuverlässige Gewährleistung darstellen, welche zusätzlich mit Hilfe eines unabhängigen Umweltrates, de Pendant zum Aufsichtsrat, sowie klar festgelegter Positiv- und Ausschlusskriterien, sichergestellt wird.
Solche Kriterien regeln u.a. den klaren Ausschluss von Großkraftwerken (Braun- und Steinkohle, Atomenergie), Waffen oder Militärgütern (Produktion, Handel) und fördern u.a. regenerative und dezentrale Energiegewinnung, Energiesparmaßnahmen und Schadstoffverringerung und -beseitigung (umweltschonende Verkehrsmittel, Bodenschutz, Sanierung, Lärmverminderung, Luftreinhaltung). Zudem wurde bei der UmweltBank als erster Bank Deutschlands der Umweltschutz in die Satzung des Unternehmens mit aufgenommen.
Überprüfung der Nachhaltigkeit
Um die Nachhaltigkeit, sowie die Einhaltung der Umweltgarantie messbar zu machen, verwendet die UmweltBank den sogenannten „Umweltgarantie-Deckungsgrad“. Bei der Berechnung dieser Größe wird das Volumen aller Kundenkredite ins Verhältnis zu den Kundeneinlagen gesetzt. Eine doppelte Projektprüfung als Grundlage für jede Kreditvergabe wird zusätzlich durchgeführt, um ökologische und wirtschaftliche Bewertungsgrundlagen zu bilden. So kann mithilfe eines von der grünen Bank selbstentwickelten Ratingverfahrens jedes Engagement beurteilt und entsprechend der festgelegten Kriterien gefördert oder ausgeschlossen werden.
Soziale Verantwortung an der Börse
Die Aktie der
UmweltBank ist die einzige grüne Bankaktie Deutschlands und wird im Premium-Freiverkehrssegment „m:access“ der Börse München gehandelt. Die rund 28,2 Mio. Inhaberstückaktien befinden sich überwiegend im Streubesitz ihrer Kunden und Mitarbeiter. Neben der Dividende leistet der Aktienbesitzereinen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft, was gut anzukommen scheint. Wird das Aufwand-Ertrag-Verhältnis in Relation mit der Eigenkapitalrendite vor Steuern gesetzt, steht die Umweltbank mit weitem Vorsprung an der Spitze, deutlich vor
ING, DKB oder den Sparkassen. Die Umweltbank muss ungefähr 30 Cent ausgeben, um einen Euro zu verdienen. Zum Vergleich: Bei der
Deutschen Bank sollen es 90 Prozent sein.
Aktuell gibt es für die Kunden noch keine Möglichkeit, ein Girokonto anzulegen, das soll sich bis 2020 ändern. Bereits in den Jahren vorher soll das Fondsgeschäft, der Bereich Verbraucherkredite und eine ökologische Crowdfunding-Plattform aus- und aufgebaut werden, wie Vorstand Jürgen Koppmann auf der m:access Konferenz darlegte. Auch steht eine Projektanleihe für das kommende Jahr auf der Agenda. Man will sich bei den Produkten insgesamt breiter aufstellen. Das dürfte zusätzliches Wachstum bringen.
GLS Bank - die ökologische und soziale Universalbank
Grundsätzlich sieht sich die GLS Bank als erste soziale und ökologische Universalbank, die an den internationalen Finanzmärkten nicht nur auf ökonomischen Erfolg aus ist, sondern Kredite an nachhaltige Unternehmerinnen und Unternehmer in Deutschland vergibt und diese damit sozial, ökologisch und ökonomisch sinnvolle Dinge schaffen können. Mögliche Tätigkeitsbereiche sind hier u.a. erneuerbare Energien, Ernährung, nachhaltige Wirtschaft, Wohnen, Bildung & Kultur, Soziales & Gesundheit.
Die Gemeinschaftsbank für Leihen und Schenken (GLS) möchte, dass ihre Kunden verstehen, dass Geld nicht selbstständig agiert, sondern Menschen mit angelegtem Geld arbeiten. Im Sinne dessen strebt der GLS Anlageausschuss mit externen Mitgliedern perfektionierte Investitionsempfehlungen für hauseigene Fonds an. Denn menschliches Augenmaß soll garantieren, dass ausgewogene und ganzheitlich bewusste Investitionsentscheidungen getroffen werden. Zur Prüfung dienen die Analysen des „GLS Researchs“, die anschließend auswerten, welche Fonds in die bereits bestehende Palette aufgenommen werden.
Aktienfonds der GLS Bank
Die
Fonds investieren in Aktiengesellschaften, welche die sozialen und ökologischen Gesichtspunkte in ihrer Unternehmenskultur und in ihren Produkten oder Dienstleistungen verankert haben. So entstehen keine Devisenspekulationen, keine Investition in Wertpapiere von emittierenden Unternehmen, die ihren Sitz aus steuerlichen Gründen in eine Steueroase verlegt haben und auch keine Investition in Rohstoffe und Nahrungsmittel. Chancen der Fonds wären u.a. die hohen Ertragsmöglichkeiten der Aktienmärkte, die breite Streuung des Anlagekapitals in eine Vielzahl von Einzelwerten und die ausbalancierte Vermögensstruktur.
GLS Anteile
Die Gemeinschaftsbank bietet ihren Mitgliedern die Möglichkeit eine GLS Mitgliedschaft abzuschließen. Bei dieser werden GLS Bank Anteile gezeichnet und somit das Eigenkapital des Finanzinstitutes vermehrt. Dadurch können wiederum weitere Kredite vergeben werden. Nach Angaben des Geldhauses soll dabei eine jährliche Rendite von 1-3 Prozent erzielt werden können.
Beziehung der UmweltBank und der GLS Bank
Die GLS Gemeinschaftsbank eG aus Bochum beteiligte sich im Jahre 2018 mit 15,6 Prozent an der UmweltBank AG. Die beiden Kreditinstitute hatten bereits in der Vergangenheit punktuell zusammengearbeitet. Die Umweltbank bietet allerdings nur Anlagen und Vorsorgeprodukte, die GLS versteht sich dagegen als Vollbank.
Studentische Profis
Die
Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) im idyllischen Ravensburg bietet mit einem voll ausgestatteten Fernseh- und Hörfunkstudio optimale Möglichkeiten, um praxisnah und berufsbegleitend zu studieren. Im Wintersemester 2018/2019 besuchten die Studentinnen und Studenten im Studiengang »Medien- und Kommunikationswirtschaft/Unternehmenskommunikation und Journalismus« den Kursus »Investor Relations/Börsen-Kommunikation«. Kursleiter Ulrich Kirstein, Pressesprecher und Leiter Öffentlichkeitsarbeit der Börse München, gab den Kursteilnehmern die Aufgabe, sich Gedanken zum Thema "Nachhaltigkeit, nachhaltiges Investieren" zu machen. Dabei kamen höchst unterschiedliche Beiträge, die mal mehr, mal weniger mit dem Börsengeschehen zu tun haben, zusammen - Vorgaben gab es nicht.
Die Studentinnen und Studenten sind, wenn sie nicht in Ravensburg studieren, bei Unternehmen, Pressebüros oder Verlagen tätig. Die Artikel sollen in unregelmäßigen Abständen in den nächsten Wochen veröffentlicht.