Dennoch sind und bleiben Aktien ein Muss. Ein Selbstläufer waren sie aber noch nie, auch wenn das in letzter Zeit fast den Anschein haben konnte. Und wie wenig sie das sind, wird sich spätestens dann zeigen, wenn die Liquidität durch die Notenbanken reduziert werden sollte. Ein Menetekel in dieser Hinsicht ist die jüngste Entwicklung in China. Nachdem die chinesische Notenbank vor wenigen Wochen angekündigt und begonnen hatte, künftig zurückhaltender Liquidität in die Märkte einzusteuern als bisher, verlor der chinesische Leitindex CSI 300 15 Prozent.
Und sollten sich die derzeit glänzenden Konjunkturprognosen – insbesondere für die USA und China, abgeschwächt auch für die Eurozone – bestätigen und die Wirtschaft weltweit anziehen, wird die Wahrscheinlichkeit weiter steigen, dass die Notenbanken die Zuführung von Liquidität Schritt für Schritt reduzieren. In diesem Fall würde eine brummende Konjunktur rund um den Globus indirekt sogar dafür sorgen, dass die Jagd nach neuen Höchstständen der internationalen Leitindizes, die wir vom
Dax bis zum S&P 500 in den letzten Tagen und Wochen beobachten konnten, zumindest schwieriger wird. Eine starke Konjunktur ist nicht immer ein Garant für permanent steigende Aktienkurse, zumal viele positive Konjunkturprognosen in den Kursen bereits eingepreist sind.