Positive Tendenz am Aktienmarkt setzt sich fort

Rainer Ottemann, EB-SIM
Rainer Ottemann / Bild: EB-SIM
Mit einer positiven Kursentwicklung sind die Aktienmärkte in das Jahr 2021 gestartet. Einzeltitel aus den Branchen Technologie und Digitalisierung tragen wesentlich zu dieser Entwicklung bei. Darüber hinaus gibt es allerdings nennenswerte Veränderungen in Bereichen, die bislang nicht so sehr im Zentrum der Aufmerksamkeit von Investoren gestanden haben. Das sind einerseits der Anstieg der Rohstoffpreise und darüber hinaus die wieder anziehenden Inflationszahlen. In beiden Fällen lässt sich ein Zusammenhang mit nahenden Lockerungen und einem Abflauen der Pandemie herstellen. Ein damit verbundener Nachfrageboom und möglicher Preisanstieg hat aber noch nichts mit einem Inflationsschock zu tun. Auch Effekte wie die MwSt.-Erhöhung und die CO2-Abgabe spielen bei insgesamt ansteigenden Preisen eine Rolle. Wenn man die momentane Entwicklung als Vorbote einer weiteren wirtschaftlichen Erholung einordnet, spricht das weiterhin für die Anlageklasse Aktien, wenngleich ein Favoritenwechsel zu konjunktursensitiveren Titeln durchaus möglich ist. An den Rentenmärkten wirkt sich dieses Szenario schon durch einen Zinsanstieg und Kursverluste aus. Alles noch nicht dramatisch, aber es zeigt die Anfälligkeit dieser Assetklasse.

Nachhaltige Investments weiterhin gefragt

Das Thema Nachhaltigkeit als einer der bedeutendsten Trends konnte gerade in der Coronakrise den positiven Mehrwert für Anleger nochmals verstärken. Dieses Bewusstsein hat sich bei Anlegern weiter durchgesetzt, wie jüngste Studien belegen. Geldanlagen sollen demnach für eine Mehrheit von über 80 Prozent der Befragten eine positive Wirkung im Sinne der Nachhaltigkeit zeigen. Eindrucksvoll abzulesen ist diese Entwicklung zum Beispiel am MSCI World ESG Leaders Index, in dem weltweit Unternehmen aus Industrieländern mit vergleichsweise starken ESG Bewertungen zusammengefasst sind, während Unternehmen mit hohem negativen ESG Einfluss wie u.a. Rüstung, Alkohol, Glücksspiel, Tabak und Atomkraft aus diesem Universum ausgeschlossen werden. Auch einige Aktien z.B. aus den Bereichen Erneuerbare Energien und Energie-Effizienz sind in den vergangenen Monaten auf neue Höchststände geklettert. Nachhaltige Investments insgesamt und auch die Dekarbonisierung unserer Wirtschaft bieten für Investoren langfristig grundsätzlich interessante Anlageopportunitäten. Dennoch steht sehr häufig das „E“ für Environmental gegenüber dem „S“ für Social und „G“ für Governance stark im Fokus und kann daher zu themenspezifischen Schwerpunkten führen, die dem Anlageziel eines breit aufgestellten nachhaltigen Portfolios entgegen laufen. Themenfonds, die ausdrücklich eine nachhaltige Motivation nachweisen, eignen sich sehr gut zu Beimischung und um die gesamte Anlage in einem bestimmten Bereich zu schärfen. Das Basisinvestment im Aktienbereich sollte aber international und breit gestreut über verschiedene Branchen erfolgen. Dabei können und sollen nachhaltige Aspekte durchaus eine entscheidende Rolle spielen.

Kein Aktieninvestment bedeutet weiterhin hohes Risiko

Höchststände allein oder auch das häufig zitierte „All-time-High“ an den Börsen sind als Indikator für die zukünftige Entwicklung tatsächlich unbrauchbar. Viel aussagekräftiger sind die relative Bewertung innerhalb des Aktienuniversums und gegenüber anderen Anlageklassen. Im historischen Vergleich sind Aktien sicherlich hoch bewertet, US-Technologiewerte sogar sehr hoch. Im Vergleich zum Zinsniveau an den Rentenmärkten der Industrieländer spricht weiterhin viel für Aktien, denn die Gewinnrendite internationaler Aktien weist gegenüber den Kapitalmarktzinsen immer noch einen deutlichen Bewertungsvorteil aus. Verglichen mit zehnjährigen Staatsanleihen ist dieser Vorteil immer noch doppelt so hoch wie im historischen Durchschnitt. Und auch das Gewinnwachstum zahlreicher börsennotierter Unternehmen rechtfertigt durchaus die hohe Bewertung. Sofern die Corona-Impfstoffe dauerhaft zum Katalysator auf dem Weg zu einer Normalisierung der Wirtschaftsaktivität werden, sollte sich eine Beschleunigung der zyklischen Erholungsphase fortsetzen. Während bislang Technologie- und Wachstumswerte im Fokus der Anleger standen, können zyklische Branchen in den kommenden Monaten an Attraktivität gewinnen. Eine deutliche Erholung der Gewinnsituation von Unternehmen auch in Sektoren wie z.B. Industrie und Konsum dürfte demnach für weiteres Kurspotenzial an den Aktienbörsen sorgen.

Inflation als Risikofaktor

Ein spürbarer Anstieg der Inflation und dann folgende Reduzierungen der Ankaufprogramme der Notenbanken sind ein Risikofaktor, der sich negativ auswirken würde. Damit ist jedoch kurzfristig nicht zu rechnen und daher wird das negative Realzinsniveau noch für einige Zeit festgeschrieben sein und risikobehaftete Anlagen im Vergleich zunehmend attraktiver machen.    
 
Politische Belastungsfaktoren oder eine stockende wirtschaftliche Erholung werden wie in der Vergangenheit zu Schwankungen und möglicherweise niedrigeren Einstiegsgelegenheiten als heute führen. Es ist durchaus mit einer vergleichsweise hohen Volatilität und zwischenzeitlich mit einer Konsolidierungsphase zu rechnen. Da das niemand im Voraus weiß, sollte man zumindest erste Anlagen tätigen oder auch einen Fondssparplan nutzen, um Investitionen regelmäßig aufzubauen. Damit lässt sich das nicht zu unterschätzende Risiko begrenzen, gar nicht investiert zu sein. Empfehlenswert ist eine international gestreute Anlagestrategie, die auch den grünen Umbau im Fokus hat, der auf jeden Fall international stattfindet.

Mehr als 30 Jahre Erfahrung

Die EB-Sustainable Investment Management GmbH (www.eb-sim.de) kann bei der Umsetzung nachhaltiger Investmentkonzepte auf einen Erfahrungsschatz aus über 30 Jahren zurückgreifen. Unser fundamentaler, quantitativ gestützter Investmentansatz berücksichtigt in einem mehrstufigen Auswahlprozess neben finanziellen Kennzahlen die EB-Nachhaltigkeitskriterien und die formulierten 17 Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) sowie den aktuellen EKD-Leitfaden für ethisch nachhaltige Geldanlagen. Die Umsetzung erfolgt in unterschiedlicher Ausprägung für Aktien- und Anleihenfonds sowie die Multi-Asset-Strategien.   
In der Anlageklasse „Internationale Aktien“ ist der EB-Öko-Aktienfonds mit seiner langjährigen, erfolgreichen Historie ein Pionier unter den nachhaltigen Aktienfonds. Für die Identifizierung attraktiv bewerteter Unternehmen werden ökonomische und ökologische Daten sowie aktuelle Entwicklungen der Nachhaltigkeitsdebatte aktiv in den Investmentprozess einbezogen. Das attraktive Chance-Risiko-Verhältnis, der konsequente Nachhaltigkeitsansatz und die Auszeichnung mit dem „FNG-Siegel“ sowie das Telos Rating „AA+“ qualifizieren diesen Fonds als gut diversifiziertes Kerninvestment für nachhaltig orientierte Anleger.
Rainer Ottemann ist Senior Client Relationship Manager bei der EB-Sustainable Investment Management GmbH, einer 100-prozentige Tochter der Evangelische Bank eG, der größten Kirchenbank Deutschlands. Die EB-SIM betreut mit rund 20 Mitarbeitern ca. 4,5 Mrd. Euro in 93 Mandaten bzw. Fonds. Das wertebasierte Asset Management bildet seit mehr als 30 Jahren eines der Kerngeschäftsfelder der Evangelischen Bank und wurde im Dezember 2018 als eigenständiges Geschäftsfeld ausgegründet. Der Sitz der EB-SIM GmbH ist in Kassel. Das Unternehmen wird von Dr. Oliver Pfeil, Michael Hepers und Christoph Glatzel geleitet. Alle Anlagekonzepte des Unternehmens entsprechen mindestens den Kriterien des EKD-Leitfadens für ethisch-nachhaltige Geldanlagen. Darüber hinaus orientiert sich das Portfolio Management der EB-SIM bei seinen Investitionen an den 17 Zielen der Vereinten Nationen für eine nachhaltige Entwicklung (SDGs).

Im Artikel erwähnte Wertpapiere

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