Strategie-Team von DJE
Die Notenbanken bleiben im Fokus
Mit Blick auf die nächsten Wochen im September und den Beginn des Oktobers dürfte eine Phase erhöhter Unsicherheit vorliegen. Chancenreich erachten wir weiterhin Japan sowie Sektoren bzw. Branchen, die von Zinssenkungen profitieren, etwa Immobilien oder Versorger.
Chancen, die wir sehen
- Japan hat international weiterhin den tiefsten Realzins, und japanische Aktien haben den höchsten Risikoaufschlag bzw. das beste „Equity Risk Premium“. Die Gewinnaussichten der japanischen Unternehmen bleiben insgesamt gut und die strukturelle Story im Hinblick auf die Verbesserung der Eigenkapitalrenditen bleibt intakt. Auch die „Tokio Stock Exchange Reform“ bleibt ein wichtiger Treiber. Innerhalb Japans präferieren wir weiter binnenorientierte Titel und Finanzwerte gegenüber exportlastigen Titeln.
- Ausgewählte Emerging Markets, zum Beispiel Indonesien, haben in der Vergangenheit überproportional von (US-)Zinssenkungen profitiert. Indonesien ist zudem analytisch attraktiv bewertet.
- Die Marktbreite könnte sich verbessern. Damit würden auch kleinere Titel wieder stärker in den Fokus der Investoren rücken.
- Das Chance-Risiko-Verhältnis auf der Anleihenseite ist mittelfristig weiterhin gut, da die Schwäche des US-Konsumenten und die sich abschwächende US-Konjunktur die Inflation weiter drücken dürften.
- Aktien bzw. Sektoren, die von sinkenden Zinsen profitieren, etwa Versorger, Immobilien, Gesundheitswesen und defensive Konsumtitel, halten wir für interessant.
Risiken, die wir beobachten
- Aus dem Blickwinkel der Bewertung und der Markttechnik ist derzeit mehr Vorsicht bei einigen Technologie-Titeln angebracht. Ein gewisser Überoptimismus bzw. eine Überinvestierung ist nach wie vor gegeben. Die Euphorie rund um das Thema künstliche Intelligenz nimmt bereits ab, weswegen gerade hohe Bewertungen Anlass zur Vorsicht geben.
- Ein Wahlsieg von Kamala Harris scheint an den Märkten nicht eingepreist: Das Risiko besteht hierbei vor allem in der geplanten Erhöhung der Unternehmenssteuern von 21 auf 28 Prozent und damit in der Gewinnbelastung der Unternehmen.
- China entwickelt sich weiterhin schwach. Positive Impulse aus China für die Weltwirtschaft sind nicht zu erwarten – im Gegenteil: Chinesische Überkapazitäten könnten in manchen Bereichen belastend wirken.